3. TUR-B bei Blasenkrebs

Was ist die Transurethrale Resektion (TUR-B) und wann wird sie eingesetzt?

Die Transurethrale Resektion (TUR-B) ist ein medizinisches Verfahren, das angewendet wird, wenn bei einer Blasenspiegelung ein Tumor nachgewiesen wird.

Transurethral bedeutet, dass man über die Harnröhre (Urethra)  an der Blase operiert. Dabei wird ein spezielles Instrument, das Resektoskop, durch die Harnröhre bis zur Blase eingeführt. Die Harnröhre ist ein schlauchförmiges Organ, durch den der Urin von der Harnblase nach außen fließt. Das Resektoskop ist mit einer kleinen Kamera und einer Drahtschlinge ausgestattet. Die Kamera ermöglicht eine klare Sicht auf die Blase und den Tumor. Mit der Drahtschlinge wird dann der Tumor vorsichtig entfernt und das Gewebe zur weiteren Untersuchung (Biopsie ) entnommen.

Um veränderte Schleimhautbereiche während der Operation besser sichtbar zu machen, kann am Tag der Operation, etwa eine Stunde vor dem Eingriff, eine Substanz über einen dünnen Katheter in die Harnblase gegeben werden.

Die TUR-B ist ein kurzer Eingriff, der in der Regel nicht länger als 30 Minuten dauert. Die Operation erfolgt unter Narkose, sodass Sie währenddessen betäubt sind und keine Schmerzen spüren. Bei einem einzelnen Tumor kann die Prozedur schnell abgeschlossen werden. Wenn mehrere Tumoren entfernt werden müssen, kann es auch etwas länger dauern.

Blasenkatheter

Am Ende der Operation wird ein Blasenkatheter eingesetzt, der in der Regel etwa zwei Tage verbleibt. Ein Blasenkatheter ist ein dünner Schlauch, der in die Harnröhre eingeführt wird, um den Urin direkt aus der Blase abzuleiten. Über den Katheter wird die Harnblase gespült, um Blutreste zu entfernen und bei eventuellen Blutungen sofort reagieren zu können. Der Katheter sorgt dafür, dass der Urin direkt abgeleitet wird, ohne dass sich die Blase stark füllt. Diese Entlastung ist wichtig für die Wundheilung.

Katheter: Beschwerden direkt mitteilen

Da der Katheter als Fremdkörper wahrgenommen werden kann, melden Sie sich bitte beim Pflegepersonal, wenn Sie ein Gefühl einer vollen Blase oder Schmerzen verspüren. Ihre Stationsärztin oder Ihr Stationsarzt wird Ihnen nach der Operation mitteilen, wie lange der Katheter genau bleiben muss.

Für den Eingriff werden Sie normalerweise für 1-2 Tage stationär im Krankenhaus aufgenommen.

Obwohl äußerlich nichts zu sehen ist, gibt es im Bereich der Harnblase eine Wundfläche, deren vollständige Heilung bis zu vier Wochen dauern kann. In dieser Zeit kann es zu kleineren Blutungen oder dem Abstoßen kleiner Gewebestücke kommen. Dies können Sie beim Wasserlassen bemerken.

Welche Nebenwirkungen können bei der TUR-B auftreten?

Die TUR-B ist ein sicherer Eingriff, jedoch sind Nebenwirkungen möglich. Neben den allgemeinen Risiken, die mit einem operativen Eingriff einhergehen, gibt es spezifische Nebenwirkungen bei der TUR-B.

  • Mögliche Nebenwirkungen sind Blutungen oder Krämpfe im Unterbauch. Diese Nebenwirkungen können gut mit Medikamenten behandelt werden und verschwinden in der Regel wieder. In seltenen Fällen kann es sein, dass die Nachblutungen sehr stark sind. Dann wird ein Katheter in die Blase eingeführt, um die Blutung vor Ort mit Medikamenten zu stoppen. In sehr seltenen Fällen kann es erforderlich sein, eine erneute Operation durchzuführen, um die Blutung zu beenden.
  • Nach der Entfernung des Katheters kann der Urin leicht rosafarben sein. Dies ist normal und sollte Sie nicht beunruhigen.
Schnell handeln

Bei folgenden Beschwerden verständigen Sie bitte umgehend Ihre Hausärztin/Ihren Hausarzt oder Ihre Urologin/Ihren Urologen:

  • Wenn Ihr Urin plötzlich stark blutig wird
  • Wenn Sie nicht mehr urinieren können
  • Wenn Sie Fieber und Schmerzen im Bereich der Harnblase und Nieren bekommen

Sollten Ihre Ärzt:innen nicht erreichbar sein, wenden Sie sich direkt an Ihre behandelnde Klinik. Die genaue Ursache der Beschwerden muss dann abgeklärt werden.

Worauf sollte ich nach einer TUR-B bei Blasenkrebs achten?

Nach einer TUR-B bei Blasenkrebs (auch Harnblasenkrebs oder Harnblasenkarzinom genannt) sollten Sie auf folgende Punkte achten:

  • Flüssigkeitszufuhr: Es wird empfohlen, täglich etwa 2 Liter Flüssigkeit zu trinken. Dies entspricht einer normalen Trinkmenge. Übermäßiges Trinken ist nicht notwendig.
  • Alkoholkonsum: Übermäßiger Alkoholgenuss sollte vermieden werden.
  • Körperliche Aktivitäten: In den ersten zwei Wochen nach der Operation sollten körperliche Anstrengungen vermieden werden. Leichte Aktivitäten wie Spaziergänge sind jedoch möglich.
  • Bäder und Sauna: Heiße Vollbäder und Saunagänge sollten in den ersten zwei Wochen nach der Operation vermieden werden.
  • Blutverdünnende Medikamente: Wenn Sie blutverdünnende Medikamente nehmen, klären Sie mit Ihren Behandler:innen die Einnahme ab.

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AT-NONO-00247; 08/2024 | Geprüft OÄ Dr.in Dora Niedersüß-Beke: Stand September 2024 | Quellen und Bildnachweis
Die Kurse sind kein Ersatz für das persönliche Gespräch mit Ihrer Ärztin/Ihrem Arzt, sondern ein Beitrag dazu, PatientInnen und Angehörige zu stärken und die Arzt-Patienten-Kommunikation zu erleichtern.
(Zirkardianer Rhythmus )
Biologisches Phänomen, das in einem Rhythmus von ungefähr 24-Stunden bestimmte körperliche Funktionen beeinflusst.  Ein Beispiel ist der Schlaf-Wach-Zyklus durch die Freisetzung des Schlafhormons.
Biopsie
Entnahme von verdächtigen Gewebeproben, um eine Krebserkrankung oder entartete Zellen zu diagnostizieren. Gewebeproben werden je nach Organ mit verschiedenen Techniken entnommen und unter dem Mikroskop beurteilt.
Katheter
Dünner Schlauch, meist aus Kunststoff, der in den Körper eingeführt werden kann.
Resektion
Operative Entfernung von Gewebe oder Organteilen.
stationär
Vor oder nach der Behandlung befindet sich die Patientin/der Patient mindestens eine Nacht im Krankenhaus.
Tumor
(„Geschwulst“)
Lokalisierte Vermehrung von Körpergewebe durch unkontrolliertes Wachstum von gutartigen oder bösartigen Zellen. Bösartige Tumore können in umliegendes Gewebe einwachsen und in entfernte Organe streuen. Der Begriff Tumor wird auch verwendet für eine Schwellung von Gewebe z.B. durch Einlagerung von Flüssigkeit im Rahmen von Entzündungsprozessen oder Blutungen.