5. Nachsorge und unterstützende Maßnahmen bei AML

Nachsorge bei AML

Die Therapie bei akuter myeloischer Leukämie ist kräftezehrend. Darüber hinaus sind Nachsorgekontrollen wichtig. Hier erfahren Sie, wie und wo Sie für Ihren Weg Unterstützung finden können.

Welche Nachsorgemaßnahmen sind notwendig?

In der Regel beinhalten Nachsorgeuntersuchungen unter anderem folgende Maßnahmen:

  • Regelmäßige Gespräche mit Ihrer Ärztin/Ihrem Arzt
  • Körperliche Untersuchungen
  • Laborkontrollen (Blutbild, Hormonstatus etc.)

Wie oft sollte ich zur Kontrolle?

Als Richtwert gilt:

  • Im ersten Jahr nach der Therapie: Alle drei Monate
  • Nach einem Jahr: Alle sechs Monate

Wenn sich Ihr Zustand verschlechtern sollte, halten Sie immer möglichst rasch Rücksprache mit Ihrem behandelnden Ärzte-Team.

Warum sollte ich die Nachsorge bei AML unbedingt einhalten?

Die Nachsorge ist insofern sehr wichtig, da es zu sogenannten Rezidiven (= Rückfällen) kommen kann. Das bedeutet, dass der Tumor wiederkommen kann. Außerdem kommt es manchmal vor, dass die vorangegangenen Therapien zu Spätfolgen führen. Diese lassen sich mithilfe von Kontrollen schneller diagnostizieren und behandeln.

Wie kann ich selbst zu einem guten weiteren Verlauf beitragen?

Sie als Patient*in sind im Zentrum der Therapie. Auch wenn die Erkrankung und Behandlung Ihnen Schweres abverlangen, können Sie mithilfe folgender Punkte einen positiven Einfluss auf den Verlauf bewirken:

  • Einhaltung der Kontrolltermine
  • Regelmäßige Einnahme der Medikamente

Rehabilitation bei AML

Die Rehabilitation kann nach oder begleitend zu einer schweren Erkrankung für Sie als Erkrankte/r wertvolle Hilfe bieten.

Was ist Rehabilitation und wie kann sie mir helfen?

Das Ziel einer Rehabilitation ist die Wiedereingliederung in den Alltag nach einer schweren Erkrankung. Eine Verschlechterung des Allgemeinbefindens soll verhindert und mehr Leistungsfähigkeit erreicht werden.

Was erwartet mich bei einer Rehabilitation?

Die Rehabilitation bei akuter myeloischer Leukämie kann folgende Punkte beinhalten:

  • Entspannungsübungen
  • Bewegungstherapie
  • Psychologische Beratung
  • Ernährungsberatung

Wieso können mir Bewegung und Entspannung helfen und welche Methoden sind empfehlenswert?

Schon während der Behandlung der AML sind begleitende Bewegungstherapien wie Physiotherapie etc. mehr als sinnvoll. Grund hierfür ist, dass regelmäßige körperliche Betätigung positive Effekte auf den gesamten Organismus und Heilung hat.
Bewegung bedeutet aber nicht, dass Sie AusdauersportlerIn werden und jeden Tag das Fitnessstudio aufsuchen müssen!

Tipp: Suchen Sie sich Bewegungsarten, die Ihnen Freude bereiten und die  regelmäßig in Ihren Alltag integrierbar sind. Dies können beispielsweise regelmäßige Spaziergänge durch den nächstgelegenen Park, Aquatraining oder sanfte Yoga-Übungen sein.

AnsprechpartnerInnen bei Rehabilitation

Meist ist bei einer Erkrankung wie der AML eine direkte Anschlussrehabilitation nach der Therapiephase notwendig. Deshalb wird der Antrag auf Rehabilitation meist schon im Krankenhaus gestellt. Falls dies nicht der Fall sein sollte, Sie aber eine Rehabilitation in Anspruch nehmen möchten, dann sprechen Sie Ihre behandelnde Ärztin/Ihren behandelnden Arzt darauf an.

Mit Ängsten umgehen

Bei der Diagnosestellung der akuten myeloischen Leukämie sind Emotionen wie Angst und Verzweiflung, aber auch Wut und Unverständnis ganz normal.

Wie kann ich mit Ängsten vor/während der Behandlung umgehen?

Versuchen Sie nicht, die aufkommenden Emotionen zu unterdrücken, sondern setzen Sie sich möglichst mit ihnen auseinander, bei Bedarf auch mit fachlicher Hilfestellung. Psychotherapeutische Angebote sind bei chronischen Erkrankungen besonders wichtig.

Aufklärende Gespräche mit Ihrer Ärztin/Ihrem Arzt über mögliche Behandlungen sind wichtig und können gewisse Ängste nehmen.

Was ist Psychoonkologie und wie kann sie mir helfen?

Die Psychoonkologie beschäftigt sich mit den psychischen und sozialen Bedürfnissen von Krebserkrankten und deren Angehörigen. Die Psychoonkologie kann Sie im Umgang mit Ihren Ängsten und Sorgen unterstützen und so den Alltag mit Ihrer Erkrankung begleiten.

An wen wende ich mich, um psychoonkologische Hilfe zu bekommen?

Wenn Sie sich im Krankenhaus befinden, ist es üblich, dass PsychoonkologInnen mit Ihnen Kontakt aufnehmen und ihre Hilfe anbieten. Sollte dies nicht der Fall sein, sprechen Sie Ihre Ärztin/Ihren Arzt darauf an!

Wo kann ich noch Unterstützung finden?

Wenn Sie an einer AML erkrankt sind, dann ist jede mögliche Hilfe, die Sie von außen erhalten können, von großer Bedeutung. Wichtig ist, dass Sie Ihr enges soziales Umfeld über Ihre Erkrankung aufklären. Ihre Nahestehenden sind vermutlich über die Diagnose genauso erschüttert wie Sie. Gemeinsame Gespräche können  den Zusammenhalt stärken sowie Anteilnahme und Verständnis ermöglichen.

Downloads

  • Glossar AML Das Glossar enthält die wichtigsten Begriffe und medizinischen Fachtermini zur akuten myeloischen Leukämie (AML).

Diesen Kurs bewerten

Ihr Feedback hilft anderen Nutzern die für sie passenden Kurse zu finden.
4.7/5 - (39)

Geprüft OÄin Dr.in Elisabeth Koller: Stand April 2022 | Quellen und Bildnachweis

Die Kurse sind kein Ersatz für das persönliche Gespräch mit Ihrer Ärztin/Ihrem Arzt, sondern ein Beitrag dazu, PatientInnen und Angehörige zu stärken und die Arzt-Patienten-Kommunikation zu erleichtern.