4. Der Weg zur Diagnose AML

Verdacht auf akute myeloische Leukämie

Die AML stellt sich mit recht unspezifischen Symptomen dar, die zu Beginn oft gar nicht richtig wahrgenommen werden.

Bei welchen Symptomen sollte ich eine Ärztin/einen Arzt aufsuchen?

Halten Beschwerden wie Leistungsknick, körperliche Erschöpfung sowie Abgeschlagenheit und/oder vermehrte Blutungen länger an, sollten Sie Ihre Ärztin/Ihren Arzt aufsuchen. Besonders bei hartnäckigen Fieberschüben (länger als vier Wochen) und/oder regelmäßigem Nachtschweiß ist der Weg zur Ärztin/zum Arzt dringend erforderlich.

Kann die Krankheit auch ohne Beschwerden auftreten oder sind immer Symptome vorhanden?

Meistens treten bei der AML gewisse Symptome auf. Da diese aber unspezifisch sind und die meisten Menschen Symptome wie Müdigkeit etc. auch aus ihrem gesunden Alltag kennen, werden die Symptome der AML oft nicht als gefährlich eingestuft. Außerdem kann sich die AML auch zu Beginn „still“ entwickeln, also noch keine spürbaren Symptome zeigen. So kommt es auch manchmal vor, dass die akute myeloische Leukämie im Zuge einer Routineuntersuchung entdeckt wird.

Welche Ärztin/Welcher Arzt behandelt eine AML?

Der erste Weg führt meist zu Ihrer Hausärztin/Ihrem Hausarzt. Diese/r wird Sie bei Verdacht auf AML an eine spezialisierte Klinik überweisen. Dort wird geplant, welche Untersuchungen bei Ihnen notwendig sind und welche Therapieform für Sie am besten geeignet ist.

 

Arztbesuch bei der akuten myeloischen Leukämie

Es kann vorkommen, dass Sie vor/während des ärztlichen Gesprächs nervös sind und sich unwohl fühlen. Nicht zu wissen, was genau passieren wird, kann Sorge bereiten. Es kann daher hilfreich sein, wenn Sie sich in Ruhe auf das Arztgespräch vorbereiten.

Welche Fragen kann mir meine Ärztin/mein Arzt stellen?

Ihre Ärztin/Ihr Arzt wird bei Verdacht auf AML zu folgenden Themen Fragen stellen:

  • Ihre Beschwerden
  • Ihre möglichen Vorerkrankungen
  • Medikamente, die Sie einnehmen
  • Mögliche Allergien

In den Downloads weiter unten auf dieser Seite finden Sie eine Liste an Fragen, die Ihre Ärztin/Ihr Arzt Ihnen stellen könnte.

Was tun, wenn ich vor dem Arztgespräch angespannt bin?

Wenn Sie vor dem ärztlichen Gespräch angespannt sind, können folgende Tipps Ihnen möglicherweise helfen:

  • Bereiten Sie eine Medikamentenliste vor.
  • Notieren Sie sich Fragen, die Sie Ihrer Ärztin/Ihrem Arzt stellen möchten.

Weiter unten bei den Downloads finden Sie eine Liste an Fragen, die Sie Ihrer Ärztin/Ihrem Arzt stellen können. Sie können diese Liste nutzen und sie mit Ihren weiteren Fragen ergänzen.

Was sollte ich vor dem Erstgespräch beachten?

Im Zuge des Erstgesprächs werden Sie über die Diagnose AML aufgeklärt. Sie werden erfahren, welche Therapie Ihnen Ihre Ärztin/Ihr Arzt empfiehlt und wie die weiteren Schritte für Sie konkret aussehen werden. Die AML ist eine schwere Erkrankung und auch die damit verbundene Therapie ist kräftezehrend. Umso wichtiger ist für Sie zu wissen, dass Sie trotz dieser schweren Diagnose hoffnungsvoll sein können. Die AML lässt sich mittlerweile gut behandeln und auch heilen.

Wichtig ist, dass Sie offen und ehrlich mit Ihrer Ärztin/Ihrem Arzt sprechen. Nur so lässt sich die bestmögliche Behandlung für Sie finden.

Untersuchungen bei AML

Um den Verdacht einer akuten myeloichen Leukämie zu bestätigen, sind einige Untersuchungen notwendig. Nur so lässt sich die für Ihren persönlichen Fall bestmögliche Therapie finden.

Welche Blutwerte werden bei Verdacht auf AML überprüft?

Bei Verdacht auf AML wird im Regelfall ein großes Blutbild gemacht. Das große Blutbild gibt unter anderem Aufschluss über:

  • Die Anzahl und den Anteil der roten und weißen Blutkörperchen sowie der Blutplättchen.
  • Die genauere Bestimmung und Zusammensetzung der weißen Blutkörperchen.

Welche weiteren Untersuchungen sind notwendig?

Weitere Untersuchungen bei Verdacht auf AML sind:

  • Knochenmarkpunktion
  • Herzultraschall
  • Harn- und Nierenuntersuchung
  • Lungenfunktion

Die Überprüfung der Organsysteme wie Herz-, Nieren- und Lungenfunktion sind dringend notwendig, um die weiteren Behandlungsschritte festlegen zu können.

Was ist eine Knochenmarkpunktion und wann wird sie durchgeführt?

Im Zuge einer Knochenmarkpunktion wird eine Gewebeprobe aus dem Knochenmark des Beckenknochens entnommen. So können Erkrankungen der blutbildenden Zellen (rote und weiße Blutkörperchen sowie Blutplättchen und ihre Vorläuferzellen) festgestellt werden. Besteht ein Verdacht auf Leukämie, ist die Knochenmarkpunktion die wichtigste Untersuchung, um die Erkrankung zu bestätigen oder zu widerlegen. Es können anhand der Gewebeprobe auch genetische Veränderungen der (Vorläufer-)Blutzellen festgestellt werden.

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Geprüft Univ.-Prof. Dr. Heinz Sill: Stand April 2022 | Quellen und Bildnachweis

Die Kurse sind kein Ersatz für das persönliche Gespräch mit Ihrer Ärztin/Ihrem Arzt, sondern ein Beitrag dazu, PatientInnen und Angehörige zu stärken und die Arzt-Patienten-Kommunikation zu erleichtern.