5. Nächste Schritte bei AML

Umgang mit der Diagnose AML

Der Umgang mit der Diagnose AML ist von Patient*in zu Patient*in unterschiedlich. Jegliche Form der Bewältigung hat ihre Berechtigung.

Wie gehe ich mit meiner Diagnose AML am besten um?

Die Diagnose einer akuten myeloischen Leukämie ist eine schwere Diagnose, die viele Fragen aufwirft. Überwältigende Emotionen wie Trauer, Unverständnis oder Wut sind normal und notwendig für den Verarbeitungsprozess.

Wichtig ist: Die Ursache der AML ist meist ungeklärt. Versuchen Sie also Abstand von der Frage der Schuld zu nehmen. Sie hilft weder Ihrem Genesungsprozess noch Ihren behandelnden Ärzt*innen.

Was kann ich tun, um besser mit Angst und Wut umzugehen?

Neben der Frage nach dem „Warum“ sind Wut und Angst typische Reaktionen. Sprechen Sie Ihre behandelnden Ärzt*innen darauf an, binden Sie Ihr soziales Umfeld in Ihre Gedanken mit ein. Auch eine begleitende psychoonkologische Therapie ist sinnvoll.

Das Teilen schwerer Emotionen kann ein wesentlicher Aspekt in deren Bewältigung sein.

Ist eine akute myeloische Leukämie heilbar?

Die AML ist mit intensiver Therapie (Chemotherapie mit/ohne Stammzelltransplantation) gut behandelbar. Auch bei älteren und/oder geschwächten Patient*innen, die eine intensive Therapie nicht tolerieren würden, sind neue vielversprechende Behandlungsoptionen möglich. In 95% der Fälle kann den Patient*innen eine gute Therapie angeboten werden.

Auswirkungen auf den Alltag

Die Diagnose der AML wird für eine gewisse Zeitspanne Ihren Alltag bestimmen und erfordert viel Durchhaltevermögen und Mut.

Welche Auswirkungen kann AML auf meinen Alltag haben?

Trotz Therapiemöglichkeit ist der Weg der Behandlung herausfordernd und lang. Ihr Alltag wird sich vorübergehend verändern, im Zentrum wird die Behandlung Ihrer AML stehen. Ausschlaggebend für den Therapieerfolg ist Ihre aktive Mitarbeit. Sprechen Sie bei Beschwerden mit Ihrer behandelnden Ärztin/Ihrem behandelnden Arzt, scheuen Sie sich nicht davor Fragen zu stellen.

Welche Tipps gibt es bei Müdigkeit und Schwäche?

Müdigkeit und Schwäche sind während der Behandlung der AML typische Nebenwirkungen. Eine wesentliche Ursache ist der Mangel an roten Blutkörperchen.

Welche konkreten Maßnahmen können mich unterstützen?

  • Bluttransfusionen
  • Versuchen Sie so gut wie möglich Ihre Aktivitäten beizubehalten, vor allem jene, die Ihnen gut tun (regelmäßige kleine Spaziergänge, Bewegungsübungen etc.)
  • Geistiges Training (lesen, Kreuzworträtsel, Sudoku etc.)
  • Ausgewogene und gesunde Ernährung
  • Gönnen Sie sich schöne und entspannende Momente

Was kann ich gegen Übelkeit und Erbrechen tun?

Übelkeit und Erbrechen sind neben Müdigkeit und Schwäche häufige Nebenwirkungen im Zuge einer Behandlung der AML. Für diesen Fall gibt es Begleitmedikamente, die die Beschwerden lindern und Ihnen ermöglichen sich weiterhin ausreichend zu ernähren. Diese Begleitmedikamente gibt es sowohl als Infusion als auch in Tablettenform.

Unterstützung annehmen

Steht eine schwere Zeit bevor, können gewisse Hilfestellungen einen positiven Einfluss auf das Gesamtgeschehen haben.

Welche Unterstützung kann ich mir von meinem Umfeld holen?

Da die Behandlung der akuten myeloischen Leukämie über einen längeren Zeitraum geht, sind begleitende Hilfsmaßnahmen und Menschen, die Sie unterstützen, von großer Bedeutung:

  • Ihre behandelnde Ärztin/Ihr behandelnder Arzt als erste Ansprechperson hinsichtlich Therapie, Nebenwirkungen etc.
  • Pflegepersonal
  • Familiäres und/oder soziales Umfeld
  • Psychoonkologische Hilfe

Was ist Psychoonkologie?

Die Psychoonkologie beschäftigt sich mit den psychischen und sozialen Bedürfnissen von Krebserkrankten und deren Angehörigen. Die Psychoonkologie kann Sie im Umgang mit Ihren Ängsten und Sorgen unterstützen und so den Alltag mit Ihrer Erkrankung begleiten.

Diesen Kurs bewerten

Ihr Feedback hilft anderen Nutzern die für sie passenden Kurse zu finden.

Geprüft Univ.-Prof. Dr. Heinz Sill: Stand April 2022 | Quellen und Bildnachweis

Die Kurse sind kein Ersatz für das persönliche Gespräch mit Ihrer Ärztin/Ihrem Arzt, sondern ein Beitrag dazu, PatientInnen und Angehörige zu stärken und die Arzt-Patienten-Kommunikation zu erleichtern.