Diagnosestellung in der frühen Schwangerschaft
In der frühen Schwangerschaft können nicht alle Behandlungen durchgeführt werden. Sie können die Schwangerschaft trotz der Erkrankung fortführen. Informationen zur Früherkennung von Brustkrebs finden Sie in unserer Schulung “Krebsfrüherkennung“.
Was bedeutet eine Brustkrebsdiagnose in der frühen Schwangerschaft?
Brustkrebs hat keinen Einfluss auf die Gesundheit des Kindes, anders als die Therapie. Diese erfolgt erst ab der 14. Schwangerschaftswoche, da zu dem Zeitpunkt die Organe des Kindes entwickelt sind. Die Gefahr für das Kind ist dann gering.
Wann kann ein Schwangerschaftsabbruch sinnvoll sein?
Ein Schwangerschaftsabbruch ist immer dann sinnvoll, wenn die schwangere Frau es selbst wünscht. Er kann auch sinnvoll sein, wenn der Tumor bereits fortgeschritten ist und eine starke Therapie nötig ist, die dem Kind schaden kann.
Diagnosestellung in der späten Schwangerschaft
Wenn die Brustkrebserkrankung in der späten Schwangerschaft festgestellt wird, können Sie die Schwangerschaft wie erwartet fortführen.
Hat die Erkrankung oder Brustkrebstherapie im letzten Schwangerschaftsdrittel Auswirkungen?
Die Erkrankung selbst hat keine Auswirkungen auf die Gesundheit des Kindes. Die Chemotherapie kann Auswirkungen haben, allerdings sind diese geringer als die einer Frühgeburt. Sie können die Schwangerschaft trotz der Chemotherapie weiterführen.
Wird die Brustkrebsbehandlung während der Schwangerschaft angepasst?
Ja, die Brustkrebstherapie wird während der Schwangerschaft angepasst. Es werden ausschließlich unbedenkliche Behandlungen eingesetzt. Sie haben dadurch keine schlechtere Prognose.
Geburt und Stillzeit
Mit hoher Wahrscheinlichkeit können Sie Ihr Kind wie erwartet auf die Welt bringen und stillen. Die Behandlung kann dazu angepasst werden.
Läuft die Geburt unter Brustkrebstherapie anders ab?
Die letzte Chemotherapie erfolgt in circa der 37. Woche. Die weitere Schwangerschaft und Geburt verlaufen deshalb von der Therapie unbeeinflusst ab.
Wird die Brustkrebsbehandlung nach der Geburt angepasst?
Inwieweit die Brustkrebsbehandlung angepasst wird, ist abhängig davon, welche Therapien schon durchgeführt wurden und welche noch ausstehen. Außerdem ist zu berücksichtigen, ob Sie ihr Kind stillen möchten oder nicht.
Stillen nach der Brustkrebsbehandlung?
Solange nicht beide Brüste entfernt wurden ist es grundsätzlich möglich, während der Behandlung zu stillen. Sie sollten sich dazu jedoch mit Ihren BehandlerInnen absprechen, da Stillen die Therapie verzögern kann. Wenn keine weitere Behandlung notwendig ist, können Sie Ihr Kind wie Sie es wünschen stillen.
Geprüft Priv. Doz. Dr.in Gunda Pristauz-Telsnigg: Stand März 2022 | Quellen und Bildnachweis