4. Umgang mit epileptischen Anfällen

Was hilft beim Umgang mit der Angst vor erneuten Anfällen?

Die meisten Eltern und Angehörigen von Kindern und Jugendlichen mit Epilepsie haben Angst vor erneuten epileptischen Anfällen. Dies ist sehr verständlich. Dank der modernen Medizin werden jedoch viele Kinder mit Epilepsie anfallsfrei. Wenn Anfälle stattfinden, passieren viele davon nachts und werden nicht bemerkt. Das ist aber meist kein Problem, da nicht jeder Epilepsie-Anfall Ihres Kindes ein Notfall ist.

In den meisten Fällen ist ein überwiegend normaler Alltag und die Teilhabe am sozialen Leben trotz Epilepsie gut möglich. Die meisten Kinder mit Epilepsie besuchen ohne Einschränkungen den Kindergarten und die Schule. Oftmals absolvieren die dortigen Betreuungspersonen im Vorfeld eine Schulung, dann ist eine Betreuung in dieser Einrichtung ohne Probleme möglich.

Konkret auf epileptische Anfälle vorbereiten

Bei einigen Kindern treten die epileptischen Anfälle plötzlich und unerwartet auf. Bei anderen Kindern gibt es hingegen Anzeichen wie eine Aura oder Angstgefühl, die vor einem Epilepsie-Anfall auftreten.

Sollte Ihr Kind den Beginn eines Anfalls bemerken, sollten Sie eine Umgebung schaffen, in der sich Ihr Kind nicht verletzen kann. Während des Krampfanfalls sollten Sie Ihr Kind beobachten, um nach drei Minuten rechtzeitig ein Medikament geben zu können.

Eine weitere wichtige Maßnahme ist es, Auslöser für epileptische Anfälle möglichst zu vermeiden, wie etwa Situationen mit lauter Musik oder grellem Licht.

Welche Hilfsmittel können bei schwerer Epilepsie den Alltag erleichtern?

Eine der wichtigsten Maßnahmen ist, dass Sie immer ausreichend Anfallsmedikamente zu Hause haben. Sie sollten diese an unterschiedlichen Orten platziert haben, damit Sie jederzeit schnell darauf zugreifen können.

Ob und welche weiteren Hilfsmittel verordnet werden, ist sehr individuell. Neigt Ihr Kind zu häufigen epileptischen Anfällen mit Stürzen, kann Ihre Kinderärztin oder ihr Kinderarzt einen Sturzhelm als Schutz verordnen. Treten die epileptischen Anfälle hingegen überwiegend nachts auf und gehen diese mit einem Abfall der Sauerstoffsättigung einher, gibt es verschiedene Überwachungsmonitore für die Nacht.

Wichtig ist, dass Sie mit Ihrer Kinderärztin oder Ihrem Kinderarzt den Ablauf der epileptischen Anfälle besprechen, um die bestmöglichen Hilfsmittel zu erhalten.

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Geprüft Assoz. Prof.in Priv.-Doz.in Dr.in Anastasia Male-Dressler und Dr.in Barbara Porsche: Stand April 2024 | Quellen und Bildnachweis
Die Kurse sind kein Ersatz für das persönliche Gespräch mit Ihrer Ärztin/Ihrem Arzt, sondern ein Beitrag dazu, PatientInnen und Angehörige zu stärken und die Arzt-Patienten-Kommunikation zu erleichtern.