3. Umgang mit Ungewissheit bei schwerer Epilepsie

Umgang mit der Ungewissheit über die Entwicklung unseres Kindes mit Epilepsie

Um Ungewissheiten zu vermeiden, ist es wichtig, dass Sie nach der Diagnose einer Epilepsie bei Ihrem Kind alle Fragen notieren und mit der Ärztin oder dem Arzt besprechen.

Zudem können Sie jederzeit nach Unterstützung durch ausgebildete Psycholog:innen fragen. Diese helfen Ihnen und Ihrem Kind, besser mit der Situation umzugehen und Ängste zu verhindern.

Darüber hinaus ermöglicht der regelmäßige Austausch mit Psycholog:innen, eine Verzögerung der kindlichen Entwicklung aufgrund der Epilepsie frühzeitig festzustellen und zu behandeln.

Veränderungen im Verhalten unseres Kindes richtig einordnen

Treten bei Kindern mit Epilepsie Verhaltensveränderungen auf, sind Eltern und Betreuer:innen schnell beunruhigt. Die Ursachen können aber vielfältig sein. Es kann sich um eine Medikamentennebenwirkung handeln oder eine Begleiterscheinung der Epilepsie sein. Es kann aber auch eine von der Epilepsie unabhängige Entwicklung des Kindes sein. Wenn Sie Auffälligkeiten erkennen, ist es ratsam, diese frühzeitig ärztlich abzuklären. Häufig beobachte Verhaltensänderungen bei Kindern mit schwerer Epilepsie sind:

  • Impulsivität, Unruhe
  • Apathie
  • Müdigkeit
Tipp: Verhaltensveränderungen bei Epilepsie offen ansprechen

Epilepsie tritt gehäuft gemeinsam mit anderen Erkrankungen wie Autismus oder einer Depression auf.  Sollten Sie oder andere Bezugspersonen Verhaltensänderungen bei Ihrem Kind mit schwerer Epilepsie feststellen, ist es daher wichtig, diese mit der betreuenden Ärztin oder dem betreuenden Arzt zu besprechen.

Welche Faktoren beeinflussen die Therapieentscheidung bei schwerer Epilepsie?

Eine frühe und auf das individuelle Kind abgestimmte Behandlung sowie ganzheitliche Förderung sind bei Epilepsie sehr wichtig. Nur so können epileptische Anfälle und negative Folgen verhindert werden. Es gibt unterschiedliche Faktoren, welche die Wahl der Epilepsie-Therapie beeinflussen. Zu diesen Faktoren zählen:

  • die Art der Epilepsie
  • die Anzahl und Häufigkeit von epileptischen Anfällen (hierfür ist das Führen eines Epilepsietagebuchs hilfreich)
  • die Auslöser der epileptischen Anfälle
  • das Alter des Kindes
  • Begleiterkrankungen

Diesen Kurs bewerten

Ihr Feedback hilft anderen Nutzern die für sie passenden Kurse zu finden.
4.6/5 - (29)
Geprüft Assoz. Prof.in Priv.-Doz.in Dr.in Anastasia Male-Dressler und Dr.in Barbara Porsche: Stand April 2024 | Quellen und Bildnachweis
Die Kurse sind kein Ersatz für das persönliche Gespräch mit Ihrer Ärztin/Ihrem Arzt, sondern ein Beitrag dazu, PatientInnen und Angehörige zu stärken und die Arzt-Patienten-Kommunikation zu erleichtern.
Apathie
bedeutet „Fühllosigkeit“ und beschreibt einen Zustand von Teilnahmslosigkeit, Unempfindlichkeit gegenüber äußeren Reizen und Gleichgültigkeit gegenüber Ereignissen oder Personen.