9. Durch Bewegung Kinder mit Epilepsie fördern – Alle Fragen

Bei Kindern mit Epilepsie ist die Bewegungsfähigkeit häufig eingeschränkt. Durch Bewegungsübungen kann die Beweglichkeit der Gelenke und das Ausführen von Bewegungen geschult werden. In diesen Videos erklärt Assoz. Prof.in Priv.-Doz.in Dr.in Anastasia Male-Dressler die medizinischen Grundlagen der Bewegung bei Epilepsie. Katalin Moricz, MSc führt Sie durch die einzelnen Übungen und gibt praktische Tipps zum Einbau der Übungen in den Familienalltag.

Medizinische Aspekte von Bewegung bei Kindern mit Epilepsie

Welche Möglichkeiten zur Förderung von Kindern durch Bewegung gibt es?

Alle Kinder brauchen Bewegung und Kinder mit Epilepsie brauchen das genauso. Es ist ganz wichtig, dass es mehrere Bewegungseinheiten für die körperliche und geistige Gesundheit gibt. Manchmal sind Kinder mit einer Epilepsie jedoch eingeschränkt, weil sie sich nicht so gut bewegen können oder weil sie Bewegungsabläufe von der Koordination her nicht so gut schaffen.

Wir evaluieren im Rahmen von physiotherapeutischen Vorstellungen, was Ihr Kind für Bewegung braucht und anhand dessen bekommen Sie einen passenden Therapieplan. Zusätzlich ist es als Familie Ihre Aufgabe, dass Sie mit den Kindern ins Freie gehen und täglich Dinge unternehmen, die zur Bewegung beitragen.

Wenn Ihr Kind nicht selbst gehen kann, dann gibt es auch die Möglichkeit der passiven Bewegung. Warum? Weil wir als Kontrakturprophylaxe möchten, dass Sie die Gelenke Ihres Kindes durchbewegen. Das können Sie gut in einem Physiotherapieplan mit dem Kind besprechen.

Warum ist eine Kontrakturprophylaxe wichtig und was bedeutet das überhaupt? Kontrakturen sind Versteifungen von Gelenken, die entstehen, wenn wir über eine längere Zeit in einem Gelenk eine erhöhte Spannung haben, einen erhöhten Tonus. Das können Sie ein bisschen verhindern, indem Sie ein Gelenk, das sich anspannt, bevor es schon zu sehr in einer fixen Position ist, das wäre die Kontraktur , bewegen.

Eine tägliche Bewegung und auch eine tägliche passive Bewegung der Gelenke führt gemeinsam mit einem Plan der Physiotherapie oder der Rehabilitationszentren dazu, dass sich die Gelenke nicht versteifen.

Wir können das nicht komplett verhindern, aber für manche Versteifungen der Gelenke gibt es Therapien, wie zum Beispiel Injektionen mit Botulinumtoxin. Es ist jedoch wichtig, dass wir schon vorbeugend die Beweglichkeit und den Bewegungsumfang des Gelenks erhalten.

Ab welchem Alter macht bei Epilepsie eine gezielte Förderung durch Bewegung Sinn?

Bewegung macht immer Sinn. Ab dem ersten Lebensjahr ist es wichtig, dass man sich anschaut, was das Kind kann. Man holt das Kind also dort ab, wo es vom Entwicklungsstand in der Bewegung steht. Das erste Lebensjahr ist nämlich von motorischen Meilensteinen gezeichnet.

Was sind motorische Meilensteine? Ich kann meinen Kopf mit drei Monaten halten. Ich kann zwischen fünf und sechs Monaten sitzen. Davor muss ich mich auch umdrehen können, mit drei bis vier Monaten. Ich ziehe mich mit neun bis zehn Monaten auf. Ich mache die ersten Schritte, auch wenn sie noch unsicher sind, mit zwölf Monaten.

Das wäre ein zügiger Bewegungsablauf. Kinder mit Epilepsie, wenn sie früh betroffen sind, können in diesem Ablauf eingeschränkt sein. Um jedoch zu verhindern, dass Kinder sehr viel später gehen, wenn sie Anfälle haben, gibt es Therapien. Deshalb schauen wir schon ab den ersten Wochen, wenn die Kinder zu uns kommen, wie sie sich bewegen und was man machen kann.

Die ersten Therapien, die wir anbieten, zum Beispiel bei Schlaganfällen im Kindesalter, sind ab dem zweiten bis dritten Monat meist ambulant , aber auch stationär möglich und werden mit einer Physiotherapie begleitet. Man kann eigentlich sagen, dass der Bedarf für Bewegung und Therapie manchmal bereits ab der Geburt besteht, spätestens muss man sich das aber nach der ersten Kontrolle in der Kinderneurologie anschauen.

Wichtig ist, dass man ein neues Thema nicht vergisst. Es gibt ab dem ersten Lebensjahr, auch für das erste Lebensjahr, Rehabilitationszentren für Kinder. Wenn Kinder eine neurologische Beeinträchtigung durch die Epilepsie haben, müssen sie eine Reha bekommen können. Den Kindern, die diese Indikation haben, stehen bis zu einem Monat pro Jahr zu.

Es wurden in den letzten Jahren einige Zentren gebaut, die immer mehr Expertise auch für kleine Kinder entwickeln. Es ist wie eine Kur für Kinder, um Bewegung zu lernen und intensive Therapien durchzuführen. Besprechen Sie das mit Ihrem Arzt oder Ihrer Ärztin, dann können wir den entsprechenden Rehabilitationsantrag mit Ihnen besprechen.

Wie kann sich Bewegungsförderung auf den Verlauf der Epilepsie auswirken?

Wichtig ist, dass sich Ihr Kind, auch wenn es Anfälle hat, genug bewegt. Haben Sie keine Angst davor, dass Ihr Kind Bewegung und Sport macht. Ihr Kind braucht das genauso wie andere Kinder auch. Es kann sein, dass es etwas Zusätzliches ist, weil sich das Kind nicht so gut bewegen kann wie andere Kinder. Das wäre im Rahmen einer Physiotherapie zu besprechen.

Es kann aber auch sein, dass Ihr Kind gut in einer sportlichen Einrichtung angebunden ist. Es gibt bestimmte Sportarten, die mit Epilepsie schwierig durchzuführen oder sogar verboten sind. Das müssen Sie jedoch besprechen, zum Beispiel ist es so, dass Ihr Kind auf jeden Fall, wenn es das kann, Radfahren darf, aber nur mit Helm.

Ihr Kind sollte nicht klettern, denn es kann dabei zu Anfällen kommen und dann ist Ihr Kind in der freien Natur nicht gesichert. Ihr Kind kann aber natürlich Bewegungssport machen. Bei bestimmten Kontaktsportarten gibt es keine Einschränkungen. Ihr Kind kann zum Beispiel auf jeden Fall beim Ballspiel in der Schule teilnehmen.

Sie müssen keine Sorge haben, dass andere Leute keine Rücksicht darauf nehmen. Warum? Epilepsie ist häufig, es betrifft zwei Prozent aller Menschen. Es ist im Kindesalter wahrscheinlich so, dass bereits mehrere Kinder in Ihrer Schule betreut wurden, die Anfälle hatten. Das weiß oft aber niemand, weil nur wenige darüber reden.

Man kann damit umgehen und Sie können Ihr Kind an Sportveranstaltungen teilnehmen lassen. Haben Sie keine Angst, besprechen Sie das mit uns.

Was muss man aus medizinischer Sicht dabei beachten?

Wenn Kinder im Krankenhaus aufgenommen sind, dann ist Bewegung durch beispielsweise passive Bewegung möglich. Wenn es ihnen schlecht geht und sie viele Anfälle haben, wird Bewegungen nur in einem gewissen Ausmaß möglich sein.

Wir wissen aber, dass Bewegung dazu führt, dass Kinder schneller fit werden. Deshalb bauen Sie bitte regelmäßige Bewegungseinheiten ein, auch wenn Ihr Kind Anfälle hat, aber natürlich nicht direkt nach dem Anfall. Bewegung selbst kann keine Anfälle auslösen, deshalb ist es wichtig, dass Ihr Kind für Bewegung wo angebunden ist und Sport machen kann.

Medizinisch müssen wir beachten, dass bestimmte Sportarten schwierig durchzuführen sind, zum Beispiel Klettern geht nicht. Beim Segeln ist es wichtig, dass die Kinder und Jugendlichen sich durch den Mast, der bei einer Welle sehr schnell wechseln kann, nicht am Kopf verletzen. Deshalb ist Segeln eigentlich nur mit Einschränkung erlaubt und nicht so gut möglich. Denn das Kind kann vom Boot fallen und einen Anfall erleiden. Wir können ihm dann nur schwer helfen.

Bestimmte Dinge muss man gut besprechen, zum Beispiel den Straßenverkehr und das Fahrradfahren. Das ist natürlich möglich, aber wenn Ihr Kind viele Anfälle hat, dann fahren Sie am besten nicht direkt im Straßenverkehr, sondern benutzen den Fahrradweg. Binden Sie Ihr Kind so ein, dass Sie immer einen Blick darauf haben und es nicht allein unterwegs ist.

Bewegung per se verursacht keine Anfälle und ist, wenn sie nicht direkt nach dem Anfall zu passieren hat, wichtig und gut möglich.

Hier geht es zum Video-Interview: „Medizinische Aspekte von Bewegung bei Kindern mit Epilepsie” 

Bewegungsförderung bei Epilepsie verstehen

Was soll bei Kindern mit Epilepsie durch Bewegungsförderung erreicht werden?

Bei der Bewegungsförderung muss ich sehr genau beachten, was die Bewegung, der Lagewechsel oder die Bewegungsplanung auslösen. Es gibt Kinder, die vorwiegend mit einem Bewegungsablauf auf einen visuellen oder auditiven Reiz reagieren und weniger auf eine Aufforderung oder eine Aufgabenstellung.

Es ist daher wichtig zu erlernen, dass ein Lagewechsel oder ein Positionswechsel vorwiegend zielgerecht, zielbewusst, aber auch nach einer Aufforderung oder einem Befehl durchgeführt wird. Dann ist das Kind bewusst bei seiner Bewegungsplanung und Durchführung dabei und das zu erreichen ist das oberste Ziel in der Bewegungsförderung des Kindes.

Welche Rolle spielen wir als Eltern bei der Förderung unseres Kindes durch Bewegung?

Wir haben die Verantwortung, dass die Kinder die fehlenden Funktionen und Fertigkeiten mit uns gemeinsam erlernen, erobern und in den Alltag integrieren.

Sie müssen sich das nicht so vorstellen, dass Sie täglich eine Übungsphase von vier bis fünf Uhr durchführen müssen, die immer durchgeführt werden muss, denn das würde natürlich Stress verursachen. Stattdessen müssen Sie den Alltag ein bisschen mit anderen Augen betrachten und auch das Leben anders leben.

Was heißt das? Ich beobachte meinen Alltag, die unterschiedlichsten Situationen und Möglichkeiten, die mir die Parameter und den Rahmen geben, um bestimmte Übungen durchzuführen. Ob diese Übungsphase zehn Sekunden dauert oder eine Minute, ist nicht entscheidend.

Es ist nur entscheidend, dass Sie sich gemeinsam mit Ihren Kindern mit dieser Aufgabe auseinandersetzen und dass Sie die Übung acht- bis zehnmal, zwanzigmal am Tag, kurz und bündig wiederholend durchführen. Dann wird es erlernt und gespeichert und kann richtig und effektiv in den Alltag integriert werden.

Hier geht es zum Video-Interview: „Bewegungsförderung bei Epilepsie verstehen”

Bewegungsförderung bei Epilepsie umsetzen

Was muss ich bei Aufbau und Ablauf eines Übungsplanes für mein Kind beachten?

Bevor ich eine Übung durchführe, muss ich zwei Dinge beachten. Entweder wird die Übung gestartet und gemeinsam durchgeführt oder ich bereite die Umgebung schon so vor, dass ich die Übung in Spielsituationen einbetten kann. Wenn ich eine Übung vorbereite, weil ich diese Aufgabe mit meinem Kind durchführen möchte, dann ist es wichtig, dass der Raum mit den Materialien schon vorbereitet ist.

Wenn ich zum Beispiel Materialien oder Gegenstände nicht direkt zur Hand habe oder sie zu weit weg sind, erzeuge ich Stress und Unsicherheit. Damit erreiche ich nur eines, und zwar, dass das Kind nicht mitmacht. Wenn ich die Materialien in leicht greifbarere Nähe habe, dann gebe ich dem Kind Sicherheit und zeige, dass es ein Ablauf ist, der nicht gestört wird. Wenn alles zerstreut im Raum liegt, habe ich leider Stress verursacht, der die Durchführung stören wird.

Deswegen ist es ratsam, dass Sie die wichtigsten Materialien und Gegenstände, mit denen Sie arbeiten möchten, immer vorbereiten. Am Anfang brauchen Sie aber gar keine Gegenstände. Ihr Körper, Ihre Stimme, Ihre Anwesenheit und Ihre Konzentration sind das beste Therapiemittel, mit dem Sie arbeiten können. Erst, wenn das Kind die Übungen kennt, sich gut auskennt und sicher fühlt, dann können Sie als Motivation ein Spiel, einen Gegenstand oder ein kleines Spielzeug einbringen. Vorher bitte nicht, denn da sind Sie und das Kind immer das Wichtigste.

Wie können wir unser Kind dazu bringen mitzumachen?

Am wichtigsten sind die Rituale, die Übungen müssen im gleichen Raum, in der gleichen Umgebung, nach der gleichen Reihenfolge durchgeführt werden. Es ist auch entscheidend, welche Stimme ich dazu verwende, ich muss das gleiche Lied singen, die gleichen Sätze oder die gleichen Wörter verwenden. Wichtig ist, dass es auch immer in der gleichen Situation stattfindet.

Wenn diese Voraussetzungen erfüllt sind, kann ich sicher sein, dass die Übung gut gelingt. Außerdem ist es wichtig zu beachten, dass ich meine volle Aufmerksamkeit auf mein Kind richte. Dabei gibt es kein Handy, läuft keinen Fernseher und der andere Elternteil oder das Geschwisterkind sollten besonders bei der Anbahnung der Aufgaben nicht stören.

In der ersten Zeit sollten Sie vielleicht versuchen, mit dem Kind allein zu sein, damit Sie ungestört sind. Wenn die Übung dann bereits gut und öfter trainiert wurde, kann man bewusst Störfaktoren einbeziehen, das heißt ich kann den Papa rufen: Schau mal Papa, was wir geschafft haben. Das Geschwisterkind kann mitmachen und ich kann den Raum wechseln.

Am Anfang muss aber jedes Detail gleichbleiben und immer die gleiche Reflexion bringen, sonst kann das Kind die Übung nicht erlernen.

Was kann ich tun, wenn das Kind sich dagegen wehrt?

Ich muss immer die Körpersprache des Kindes betrachten und beachten. Zwischen „Weinen“ und „Weinen“ gibt es immer einen riesigen Unterschied, das muss ich selbst als Mutter schon unterscheiden können, wenn ich das Kind beobachte. Ich muss ungefähr wissen, ob es ein Trotz ist, eine Ablehnung oder ob das Kind einfach ermüdet und erschöpft ist.

Wenn Sie etwas Neues anbahnen oder mit dem Kind etwas Neues durchführen, dann müssen Sie damit rechnen, dass die erste Reaktion immer ablehnend ist. Davor brauchen Sie jedoch keine Angst zu haben, das ist eine normale Reaktion des Gehirns. Das Gehirn versucht immer das Gleichbleibende zu behalten und zu befolgen und möchte sich überhaupt nicht mit dem Neuen auseinandersetzen.

Dafür sind Sie da. Wenn Sie die neue Übung mit der Sprache und einer bestimmten Melodie begleiten, wenn Sie die Übung richtig vorbereiten, dann bekommen Sie die Aufmerksamkeit des Kindes, die Sicherheit ist gegeben und die Durchführung gelingt dann meistens.

Wenn das Kind im Moment aber nicht dazu bereit ist mitzumachen, aus welchen Gründen auch immer, dann machen Sie keinen Druck, lassen Sie die Übung stehen, legen Sie es zur Seite, beschäftigen Sie sich mit irgendwas anderem und kommen Sie in ein paar Minuten oder einer Stunde auf die Übung zurück.

Es ist egal, ob die Übung in dem Moment funktioniert oder in zwei Minuten oder erst in drei Stunden. Wichtig ist, dass sich die Übung über den Tag wiederholt und immer wieder durchgeführt wird. Nur so kann das Kind bei der Übung immer mehr positive Reaktionen sammeln und sie kann richtig und erfolgreich erlernt werden.

Hier geht es zum Video-Interview: „Bewegungsförderung bei Epilepsie umsetzen”

Grundlagenübungen zur Wahrnehmungsförderung bei Epilepsie

Vorbereitung

Bei der Wahrnehmungsübung bereiten wir die Umgebung immer zuerst vor, sodass sie Sicherheit und Geborgenheit für das Kind bietet, damit es weiß, was auf sie oder ihn zukommt. Es ist auch wichtig, dass wir davor immer erklären, was wir mit dem Kind vorhaben.

Abdrücken für kleine Kinder

Bei dieser Wahrnehmungsübung bereiten wir, besonders bei kleinen Kindern, ein Stillkissen vor. Das Stillkissen hat eine wichtige Rolle, es begrenzt und schützt im Raum und gibt dem Kind eine gewisse Sicherheit. Wenn wir mit der Übung starten, sollte das Stillkissen bereits vorbereitet sein, es muss von hinten und auf beiden Seiten begrenzen wirken. Dann nehme ich das Kind, lege es ganz vorsichtig hinein und sage ihm, dass wir mit der Übung beginnen.

Bei kleinen Kindern muss ich darauf achten, dass das Kind immer stabil liegt, denn Instabilität kann Unsicherheit und Angst auslösen. Daher ist es wichtig, dass das Kind von den Seiten begrenzt ist, der Kopf ein bisschen abgestützt oder von hinten begrenzt ist. Meistens legen wir die kleinen Füßchen auf unsere Beine, damit haben wir eine stabile Rückenlage erreicht. Es ist notwendig, dass ich immer Augenkontakt mit meinem Kind halte.

Die Übung wird sprachlich begleitet, das heißt, ich erzähle oder singe und habe so immer die volle Aufmerksamkeit meines Kindes. Ich richte meine Aufmerksamkeit auf das Kind und achte darauf, dass ich bei meinem Kind bleibe. In der ersten Zeit ist es wichtig, dass ich mit meinem Kind allein bin, bei den ersten Einheiten sollte der Papa oder das Geschwisterkind nicht dabei sein. Weitere Personen können ablenken und uns die Einheit erschweren.

Die Übung startet an den Armen, im therapeutischen Setting heißt es Abdrücken. Das kommt von der sensorischen Integration und fördert die eigene Warnung, das Körperschema, das Körpergefühl und gibt dem Kind Sicherheit im Raum. Der Körper bedeutet Raum und entscheidet, wie die motorische, soziale und kognitive Entwicklung kommen wird.

Ich nehme zuerst das eine Händchen, bei ganz kleinen Kindern summe ich        oder gebe die Zeit nach Zahlen an. Damit begrenze ich die Aufmerksamkeit und gebe Sicherheit, weil das Kind weiß, wo die Übung anfängt und wo sie aufhört. Ich kann dann meine Hand auf den Arm des Kindes drücken und gleichmäßig halten. Dazu können wir zum Beispiel singen: „Eins, zwei, drei, vier, fünf, sechs, sieben, acht, neun, zehn und drücken wieder“.

Wenn das Kind sich wehrt, kann ich kurz aufhören und einfach loben: „Gut gemacht“. Dann versuche ich eventuell noch auf die andere Seite hinüberzugehen. Ich muss aber immer beobachten, wie das Kind reagiert. Wenn das Kind mich anlächelt, weiß ich, dass die Aufmerksamkeit gegeben ist und kann die Übung fortsetzen. Dann nehme ich die andere Hand des Kindes in meiner Hand, übe einen leichten Zug aus, denn die Beugung bedeutet immer eine Stabilisation des Körpers. Wenn ich einen leichten Zug ausübe, nehme ich das Kind zu mir und gebe so Sicherheit und Geborgenheit.

Dann drücke ich wieder, halte und singe: „Eins, zwei, drei, vier, fünf, sechs, sieben, acht, neun, zehn und drücken wieder“. Wenn wir das gut gemacht haben, kann ich auch von der Seite auf beide Arme drücken und singen: „Wir drücken, drücken, drücken mal. Und das machst du wunderbar“. Bevor ich auf die Beine übergehe, erkläre ich: „Ich nehme jetzt deine Beinchen, wir drücken jetzt die Beine“, auch dabei zählen wir.

Genauso wie beim Arm nehme ich das Füßchen in meine Hand, stabilisiere es mit meinen Fingern und übe einen leichten Zug aus, damit das Knie ein bisschen gestreckt wird. Ich kontrolliere, ob das Kind von den Seiten begrenzt und gestützt ist und kann dann wieder beginnen zu zählen: „Eins, zwei, drei, vier, fünf, sechs, sieben. Drücken, drücken, drücken wieder. Nochmal, nochmal drücken da. Und das Bein, das drück ich mal“.

Ich kann das Füßchen dann auf meinen Oberschenkel stellen und die Sohle auf den Boden drücken: „Drücken, drücken, drücken, wieder, wieder drücken. Nochmal, nochmal drücken da. Eins, zwei, drei das schaff ich mal“. Wenn das Kind sehr ruhig ist, kann ich auch das andere Bein dazunehmen.

Wenn das Kind unruhig ist, kann ich immer wieder aufhören, aufnehmen und beruhigen. Wenn das Kind sich nicht beruhigt, kann ich die Einheit eventuell abbrechen und sie beim nächsten Wickeln oder Waschen noch einmal einbauen. Wichtig ist, dass das Kind mitmacht, dass es aufmerksam ist und sich wohlfühlt.

Dann ist das andere Bein an der Reihe: „Drücken, drücken, drücken mal. Eins, zwei, drei das schaff ich mal. Nochmal, nochmal drück ich noch. Und das Bein, das drück ich schon“. Dann stellen wir es wieder ab: „Eins und runterdrücken, zwei, drei, vier und fünf“. Wenn ich fertig bin, kann ich den ganzen Körper durchstrecken und dem Kind das Gefühl geben, dass es das super gemacht hat. Dafür gibt es ein Abschlusslied: „Bravo, bravo gut gemacht. Das hast du sehr gut gemacht“.

Sie können die Melodie selbst auswählen, ob Sie ein eigenes oder ein bekanntes Lied singen, ist egal. Wichtig ist, dass diese Übungen immer mit dem gleichen Lied oder der gleichen Melodie begleitet werden. Was Sie zur Melodie singen, ist eigentlich egal, auch ob Sie zählen oder nur erzählen, was Sie gleich mit dem Kind ausüben. Das gibt dem Kind Sicherheit, es weiß dann, was passieren wird und was es erwarten kann. Es verbindet damit auch den Kontakt zu Ihnen und dadurch wird die Atmung ruhiger, die Aufmerksamkeit größer und das Kind wacher. Sie bilden eine Bindung, eine gemeinsame Einheit, die für beide notwendig ist.

Diese Einheit können Sie täglich, nicht länger als ich es gezeigt habe, einbauen. Zum Beispiel bei jedem Wickeln, man wickelt ungefähr sechs bis achtmal am Tag, beim Waschen oder beim Anziehen. Dann haben Sie die körpereigene Wahrnehmung und das Körperschema so weit stabilisiert, dass Sie mit anderen Entwicklungsthemen weitergehen können.

Abdrücken für größere Kinder

Bei größeren Kindern können wir die Einheit im Sitzen durchführen, weil die Kinder in diesem Alter schon mit oder auch ohne Unterstützung sitzen können. Es ist auch für Kinder geeignet, die in dieser Position zum Beispiel schon selbstständig sind und sich viel bewegen. Sie kommen in dieser Position zur Ruhe. Sie müssen dabei genau auf Ihre Haltung achten, Sie sitzen dafür ganz gerade, mit dem Rumpf ein bisschen nach vorne, denn Sie bilden die Rückenlehne für das Kind. Es ist wie bei einem Sessel, das Kind kann sich bei Ihnen anlehnen und dafür müssen Sie diese Haltung die ganze Zeit behalten. Es ist ein bisschen anstrengend, aber es lohnt sich. Mit meinen Beinen gebe ich dann eine Begrenzung, das heißt im Raum wird der Körper des Kindes, aber auch unsere Einheit geschützt und aufrechterhalten.

Das Abdrücken erfolgt genauso wie bei den kleinen Kindern. Hier kann ich aber länger dranbleiben, singen oder zählen, weil die Kinder es schon gewöhnt sind. Dann singe ich: „Ich drücke deinen lieben Arm, ich drücke deinen lieben Arm. Ich drücke deinen lieben Arm, ei das ist der liebe Arm. Nochmal drücken, drücken, drücken. Deinen Arm den drücken, drücken wir“. Dann kommen wir zum Stützen: „Stützen da, stützen da und das hast du gut gemacht“.

Zu größeren Kindern kann man auch schon sagen: „Bitte gib mir die linke Hand oder ich nehme deine linke Hand“. Genauso gleichmäßig und tiefgreifend drücke ich den Arm ab: „Wieder mal, wieder mal, drücken, drücken, drücken mal. Eins, zwei, drei. Eins, zwei, drei. Drücken, drücken, drücken mal. Weiter so, weiter so, drücken, drücken schaffst du schon. Stützen mal, stützen mal und das machst du wunderbar. Bravo, bravo gut gemacht, das hast du aber gut gemacht“.

Die Begrenzung, die ich vorher gegeben habe, ist wichtig, weil ich damit den Oberkörper, das heißt den Rumpf des Kindes, begrenze. Damit gebe ich ihm Sicherheit für die Stabilität der Rumpfaufrichtung. So kann ich überprüfen, ob das Kind noch gerade und aufrecht sitzt.

Jetzt kommt das Bein und beim Abdrücken geht es nicht nur um das Abdrücken selbst, denn ich muss auch die Position sichern, damit das Kind nicht ausrutscht oder umkippt. Durch eine Instabilität kann es dazu kommen, dass die Übung nicht mit der Effektivität wiegt, die ich erreichen möchte. Die Hände des Kindes stütze ich entweder auf meine Beine oder lege sie vor den Körper des Kindes, je nachdem, wie es am besten gelingt.

Wie Sie sehen, bin ich auch mit meinem Arm sehr unterstützend, das ist besonders bei Kindern wirksam und unterstützend, die eine gewisse Rumpfinstabilität zeigen. Allein mit meinem Arm kann ich den Rumpf an meinem Oberkörper halten und so noch mehr Sicherheit geben. Dann beginne ich beim Fuß: „Ich drücke deinen lieben Fuß, ich drücke deinen lieben Fuß, ich drücke deinen lieben Fuß. Ei das ist der lieber Fuß. Ich drücke, ich drücke. Ich drücke mal das liebe Bein. Ich drücke, ich drücke. Ich drücke mal das liebe Bein“.

Wie wir es schon vorher bei den kleinen Kindern gesehen haben, stelle ich den Fuß auf die Sohle auf. Es ist wichtig, dass die Sohle stabil auf dem Boden steht, denn viele Kinder versuchen mit der Sohle auszuweichen und den Druck zu vermeiden. Es ist aber für später im Sitzen und im Stehen, für die Gewichtsübernahme entscheidend, wie die Kinder diese Belastung akzeptieren und wie sie mitmachen. Ich stelle die Sohle richtig auf den Boden, übe einen gleichmäßigen Druck aus und zähle: „Eins, zwei, drei, vier, fünf, sechs, sieben, acht, neun und zehn. Gut gemacht und wieder strecken“.

Hier kann ich die Kinder mit einbeziehen, das heißt sie singen oder zählen mit, wenn sie schon geübt sind oder sie sagen etwas vor, oft helfen sie uns auch beim Abdrücken. Dann haben wir eine Interaktion und machen es gemeinsam. So gelingt es auch viel besser und die Motivation ist höher.

Jetzt machen wir die Übung mit dem anderen Bein: „Ich drücke deinen lieben Fuß, ich drücke deine lieben Fuß, ich drücke deinen Leben Fuß. Ei das ist der liebe Fuß. Ich drücke, ich drücke, ich drücke mal das liebe Bein. Ich drücke, ich drücke, ich drücke mal das liebe Bein“. Dann stellen wir den Fuß wieder auf die Fußsohle. Wir drücken und zählen gemeinsam: „Eins, zwei, drei, vier, fünf, sechs, sieben, acht, neun und zehn. Gut gemacht“. Dann strecken wir das Bein aus und streichen den Körper aus.

Als Abschluss der Übung ist es wichtig, dass wir alle vier Extremitäten, das heißt die Handinnenflächen und die Fußsohlen ein bisschen betonen. Sie sind entscheidend für den Lagewechsel, zum Beispiel beim Stützen oder der Gewichtsübernahme. Dafür schaukeln wir ein bisschen, da arbeite ich mit meinem Körper. Ich sitze noch immer aufrecht und führe mit meinem Körper den Körper des Kindes, das heißt, ich schaukel den Körper des Kindes nach vorne und wieder zurück. Das begleite ich mit Singen, Summen oder Zählen, je nachdem, was Ihnen leichter fällt: „Vor zurück, vor zurück, vor zurück und noch ein Stück. Noch einmal, noch einmal und wir schaukeln, schaukeln mal“.

Wenn nötig korrigiere ich, stütze auch die Handinnenfläche des Kindes auf den Boden und schaue, dass die Fußsohlen aufgestellt sind. Dann helfe ich beim Verlagern des Gewichts, dafür muss ich aufrecht sitzen und ein bisschen mit meinem Gewicht spielen. So leite ich die Bewegung an und helfe dem Kind bei der Durchführung.

Beim Schaukeln zu den Seiten singe ich: „Hin und her, hin und her. Hin und her, das ist nicht schwer. Wieder mal, wieder mal und wir schaukeln, schaukeln mal“. Ich gehe mit der Stimme runter, dann erkläre ich, dass wir die Beine ausstrecken und die Arme aufstützen. Ich kann zu meinem Kind schauen und sagen: „Gut gemacht, gratuliere“, und dann können wir noch eine Weile gemeinsam sitzen.

Diese Übung kann man sitzend auf dem Boden, aber auch im Bett durchführen. Bei größeren Kindern mache ich es nicht mehr so häufig, wie bei den Kleinen, sondern entweder am Abend als Abendritual oder ich baue es am Wochenende nach dem Aufstehen ein oder wenn man das Gefühl hat, dass das Kind sehr unruhig ist oder sich überhaupt nicht wohlfühlt. Dann kann ich das Kind zu mir nehmen und diese Einheit durchführen.

Nach der Einheit bleibe ich noch ein bisschen beim Kind, damit es meinen Körper und meine Atmung spüren kann, damit die Verbindung nicht zu schnell abbricht. Man kann auch noch besprechen, wie toll das Kind die Übung durchgeführt hat und diese täglich anbieten.

Es gibt aber gewisse Phasen, mit denen Sie rechnen müssen. Am Anfang genießen die Kinder die Einheit, aber dann kommt eine Zeit, wo sie das Gefühl zeigen, dass sie es nicht mehr mögen und nicht mehr mitmachen wollen. Bitte bieten Sie die Übung immer an und geben Sie Ihrem Kind das Gefühl, dass die Übung durchgeführt werden sollte. Wenn das Kind dies aber komplett ablehnt, dann seien Sie damit auch einverstanden und sagen Sie, dass ihr es einfach nächstes Mal versucht. Es gibt intensivere Phasen, aber auch Zeiten, wo man die Einheiten mal auslässt, das ist kein Problem.

Sie können darauf achten, dass Sie nach jeder Entwicklungsstufe oder nach jedem Entwicklungsschub merken werden, dass das Kind vielleicht unruhig, weniger konzentriert ist oder motorisch instabiler wird. Dann kann man diese Einheiten vermehrt und häufiger durchführen.

Einrollen für kleine Kinder

Beim Einrollen geht es um Körpergrenzen, das heißt wir betonen den Raum als Körper im Raum und versuchen die Grenzen zu bestimmen. Es ist entscheidender, wie das Kind seine aktive Handlungsplanung ansteuern und durchführen kann. Bei kleinen Kindern nehme eine dünne Decke und am Anfang muss ich dem Kind natürlich sagen, was ich vorhabe: „Ich werde dich jetzt einrollen“.

Am Anfang rolle ich das Kind eher locker ein, denn es kann sein, dass es sich dagegen wehrt. Wenn es dies aber gut toleriert, dann helfe ich noch mit meiner Hand und sage dem Kind, dass ich es nun abdrücke. Dazu kann ich zum Beispiel eine Melodie summen.

Wenn es gut toleriert wird, kann ich die Decke beim nächsten Mal ein wenig enger spannen. Dann sieht es aus wie eine Palatschinke, wir sagen den Kindern auch oft: „Jetzt machen wir eine Palatschinke“, dann haben sie eine bessere Verbindung zu der Übung. Sie freuen sich dann darauf und es ist ganz wichtig, dass die Kinder bei dieser Übung Freude haben und keine Angst. Wenn sie ängstlich sind, muss ich das Tuch gleich öffnen, weil dieses Gefühl sehr unangenehm sein kann.

Wenn das Kind schon so weit ist, dass es diese Position länger toleriert, dann kann ich bei kleinen Kindern zum Beispiel ein Mobile aufstellen oder etwas in der Hand geben. Dann lernt das Kind so zu hantieren, dass es parallel die körperliche Sicherheit hat, die Stabilität und die Begrenzung und es hat zusätzlich eine Beschäftigung.

Es ist aber wichtig zu erwähnen, dass ich die Kinder, besonders in der ersten Zeit, nie in dieser Position allein lasse. Ich muss in der Nähe sein, das Kind muss mich entweder sehen oder hören. Auch wenn ich nur kurz weggehe, muss ich mitteilen, dass ich in der Nähe bin. Es ist eine Position, aus der Kinder sich nicht richtig retten können und dann das Gefühl haben, dass sie es nicht mehr mögen. In dem Moment muss schnell jemand da sein, um zu helfen. Ansonsten löse ich Angst, Unsicherheit und Ablehnung aus.

Einrollen für größere Kinder

Größere Kinder sind bereits an diese Übung gewöhnt und das ist wichtig, denn ich kann die Matte erst dann als Übungsmaterial verwenden, wenn das Kind die Situation kennt, damit umgehen kann und keine Angst verspürt. In der Matte ist die Begrenzung sehr genau, sodass das Kind nur wenig Möglichkeit hat, hinauszukommen. Wir müssen darauf achten, wie das Kind sich dabei fühlt.

Ich lege das Kind ungefähr so weit auf die Matte, dass diese nicht höher als im Brustbereich endet. Wenn die Matte zu weit hinauf rutscht, kann das für den Hals und die Atmung unangenehm sein. So fühlt sich das Kind eingeschränkt und bekommt Angst. Am Anfang, wenn das Kind noch ängstlich ist, lege ich die Matte nur locker darüber. Ich muss die gesamte Zeit dabei sein, das ist sehr entscheidend. Ich lasse ich das Kind nur einige Sekunden darin liegen und zähle laut: „Eins, zwei, drei, vier, fünf, sechs, sieben und das schaffst du ganz toll wieder“, ich kann auch dessen Hand halten.

Wenn das Kind schon eine längere Dauer toleriert und nicht mehr ängstlich ist, kann ich es komplett einrollen. Ich lege das Kind dafür auf die Matte und rolle es vorsichtig ein. Dabei muss ich bitte auf den Kopf achten, damit dieser nicht auf dem Boden anschlägt. Auch die Beine muss ich fest einrollen.

Wenn das Kind zum Beispiel nicht unbedingt auf dem Boden liegen möchte, kann ich entweder eine höhere Nackenrolle oder eine niedrigere gerollte Decke oder eine Handtuchrolle unterlegen. Dann ist der Kopf angehoben und das Kind liegt angenehmer.

Ich habe die Möglichkeit die Zeit zu begrenzen oder sie miteinander zu verbringen. Wenn das Kind bereits geübt ist, das sind vorwiegend die größeren Kinder, also Kindergarten- und Schulkinder, dann kann ich auch kurz weggehen. Ich muss aber immer zuvor sagen, wo ich hingehe, ich muss immer in der Nähe sein. Wenn das Kind sich nicht mehr wohlfühlt und das Gefühl hat sich nicht ausrollen zu können, dann entsteht Angst. Diese Angst kann das Gefühl der Sicherheit komplett zerstören und dann muss ich mit der Übung neu anfangen.

Entweder singe ich: „Eins, zwei, drei, vier, fünf, sechs, sieben. Liegen, liegen schaffst du wieder. Und da liegst du ganz toll da und das machst du wunderbar“ und rolle das Kind danach aus. Oder, wenn das Kind schon länger liegen bleibt, kann ich eine Geschichte erzählen, wir können Musik hören oder miteinander sprechen. Es muss sehr angenehm sein.

Für die sensorische Integration werden oft die Hände eingerollt, ich mag das nicht so gern, denn dann ist man wirklich im ganzen Körper eingeschränkt und hat keine Freiheit mehr. Man kann sich nicht einmal an die Nase greifen, wenn sie juckt und kann nichts mehr deuten. Besonders bei Kindern, die nicht sprechen können, ist es wichtig, dass die Hände als Kommunikationselemente frei bleiben und das Kind die Interaktion mit mir aufrechterhalten kann.

Der Augenkontakt, der Blickkontakt aber auch die Zeit miteinander zu verbringen ist notwendig. Bei dieser Einheit ist entscheidend, ob das Kind dies unter Angst macht oder weil es davon überzeugt ist, dass es guttut und angenehm ist.

Materialien ertasten

Bevor ich Materialien anbiete, die man in den Mund nehmen und sich verschlucken kann, gebe ich vorerst größere Gegenstände. Diese kann man ruhig in den Mund stecken, sie abschlecken und kosten, ohne dass die Gefahr besteht, dass man sie verschluckt.

Es ist hilfreich, wenn ich das Gleiche anbiete, womit ich mich, die Geschwister oder der Papa sich auch beschäftigen. Diese Gegenstände lösen immer mehr Interesse und Motivation aus, denn die Kinder wollen immer das machen, was sie bei den Eltern oder den Geschwistern sehen, sie möchten es nachahmen. Sie wollen die gleiche Tätigkeit ausüben, wie alle anderen auch.

Wenn wir zum Beispiel kochen, dann hilft mir das Kind und ich gebe ihm auch eine Schüssel und einen Löffel. Am Anfang lasse ich es nur beobachten, herantasten, angreifen und sich damit auseinandersetzen. Ich mache meine Arbeit, zeige, was ich mit dem Löffel mache, wie ich koche und dann begleite ich das Kind bei der Durchführung der gleichen Bewegungen. Beispielsweise beim Greifen und Führen des Löffels oder beim Abschlecken, ich begleite die Tätigkeit.

Es ist wichtig, dass wir den Kindern viel ermöglichen und ihnen unterschiedliche Materialien anbieten. Nur so können wir die taktile Wahrnehmung, die Augen-Hand-Koordination und das gezielte Greifen fördern. Es ist am einfachsten, wenn wir zum Beispiel in der Küche sitzen, unser Kind neben uns sitzt, wir kochen und es uns dabei beobachtet. Das, was ich mache, ist auch interessant für das Kind, deswegen kann ich zum Beispiel beim Kochen eine Schüssel und ein Löffel anbieten. Wenn das Kind nicht zur Schüssel oder zum Löffel greift, kann ich das Spiel mitmachen, vorzeigen und sagen: „Schau mal, so wie die Mami“ und dann kochen wir gemeinsam.

Solange, wie das Kind alles in den Mund steckt, was auch verschluckt werden kann, achte ich darauf, dass ich ihm keine Materialien in die Hand gebe, die verschluckt werden können. Ich gebe dann eher größere Gegenstände, die man in den Mund nehmen kann, die man abwischen kann und die nicht verletzen. Diese Materialien fördern die Wahrnehmung der Hände und des Mundes.

Wenn wir so weit sind, dass das Kind nicht unbedingt seine Sensorik, das heißt den Mund als erste Quelle verwendet, dann kann ich unterschiedlichsten Materialien aus der Küche anbieten. Ich habe heute Linsen mitgebracht, aber wenn ich zum Beispiel mit Mehl, Kaffeebohnen, Gemüse oder Obst arbeite und das Kind diese sieht, kann ich diese auch anbieten. Je variabler diese Sachen sind, wie Körner oder weiche Materialien, desto besser.

Besonders so lange, wie die Kinder diese unterschiedlichen Gegenstände und Materialien, aber auch Oberflächen nicht kennen, sind sie sehr ängstlich. Ich muss damit rechnen, dass das Kind sie zum Beispiel wegschiebt oder die Hände hochhebt. Ich dränge es dann nicht, ich sage: „Kein Problem“ und zeige mit meiner Hand, welche Möglichkeiten es zum Spielen mit dem Gegenstand gibt. Wichtig ist, dass das Kind dies erst bei mir beobachtet und sieht, dass es keine Angst haben braucht und es selbst ausprobieren kann.

Ich nehme beispielsweise die Körner und sage: „Schau mal hier, ich zeige dir was“ und lege vorsichtig die Hand des Kindes auf diese. Dann hebt das Kind vielleicht die Hand hoch, das ist aber kein Problem, bewahren Sie Ruhe. Das ist kein Versagen von uns beiden, sondern ein Herantasten. Das kann ich wiederholen und die Körner ein wenig auf die Hände rieseln lassen. Wenn es zu viel ist, ist das kein Problem, das Kind kann die Körner einfach berühren und die Hände wieder wegziehen.

Schritt für Schritt erreiche ich so, dass das Kind immer mehr Informationen, zum Beispiel von den Körnern sammelt, die Angst verschwindet und sich das Interesse und die Motivation plötzlich erhöht. Dann kann ich Löffel und Schüssel einbauen und die Vorgänge nachspielen, die wir zuvor in der Küche gesehen haben. Wir gehen in ein Rollenspiel in Richtung Handlungsplanung, Manipulation und probieren gemeinsam zu kochen.

Es ist entscheidend, dass man dabei immer ein Ziel verfolgt. Drücken Sie Ihrem Kind nicht einfach einen Gegenstand in die Hand, damit es tun kann, was es will. Das ist nicht hilfreich, denn ich muss beispielgebend sein. Es ist immer hilfreich für das Kind, wenn ich die gleiche Tätigkeit ausführe, dann kann das Kind mich beobachten, von mir abschauen, die Tätigkeit wiederholen und nachahmen.

So entwickelt sich das, was vorher vielleicht noch nie gemacht wurde. Das Kind lernt viele neue Materialien und Gegenstände kennen, vom glatten bis weichen, vom großen bis kleinen, vom rauen bis weichen und vom kalten zum warmen Objekt. Ich habe unterschiedlichste Möglichkeiten, was ich anbiete, um die Sensorik der Handinnenfläche, die taktile Wahrnehmung und die Manipulationsförderung, die Aktivität der Hände aufzubauen.

Hier geht es zum Video-Interview: „Grundlagenübungen zur Wahrnehmungsförderung bei Epilepsie”

Förderung der Motorik bei Epilepsie für leicht Fortgeschrittene

Rollen

Es ist wichtig, dass wir die Kinder bei der motorischen Entwicklung begleiten und unterstützen. Dafür gibt es unterschiedliche Möglichkeiten, zum einen kann ich das Kind selbst mit meiner Hand, also meinem Körper unterstützen. Das ist vorwiegend für die Kinder wichtig, die es allein noch nicht schaffen.

Beim Rollen oder der Fortbewegung ist die erste große Regelung, dass ich es nie ohne Ziel machen darf. Ich muss das Kind vorbereiten: „Schau mal, wir werden jetzt rüber rollen. Guck mal da ist die Glocke.“ und dann warte ich, bis das Kind hinschaut. Wenn es nicht schaut, versuche ich dessen Körper so zu drehen, dass es mit dem Spiel Kontakt aufnehmen kann.

Wenn das Spiel fixiert ist, kann ich mit dem Rollen beginnen. Gehen wir davon aus, dass das Kind auf dem Rücken liegt. Es ist wichtig, dass der Arm auf der Seite, über die gerollt wird, über den Kopf gestreckt wird. Dann beuge ich das Bein und führe das Kind vorsichtig in die Drehung, auf den Bauch.

Ich muss dem Kind das Gefühl geben, dass ich zu einem Ziel gelangt bin. Zum Aufrichten der Arme in Bauchlage ist ein bisschen Unterstützung notwendig. Ich kann dabei mit meinem Körper begrenzen, ein bisschen beim Stützen helfen und zeigen, dass wir am Ziel angekommen sind.

Ich muss sensibel zuhören, denn am Anfang liegen die Kinder nur ungern auf dem Bauch und akzeptieren die Bauchlage schwer. Das hängt damit zusammen, dass sie, bis das Stützen mit den Armen nicht ganz aktiv und einwandfrei funktioniert, den Kopf sehr schwer heben können. Dann ist die Atmung erschwert und die Lage kann unangenehm sein.

In dem Fall sage ich: „Wir rollen auf den Rücken“, dafür stelle ich das Spiel weg, führe den Arm an den Kopf und drehe das Kind mit gebeugten Beinen auf den Rücken. Wenn es gut gelungen ist, ist es wichtig, dass ich lobe: „Bravo, gut gemacht“.

Wenn das Kind weint, haben Sie keine Panik, wir müssen ihm das Gefühl geben, dass wir das richtig gut gemacht haben. Wir beruhigen es und sagen: „Das hast du sehr gut gemacht.“ Das Weinen entscheidet darüber, ob ich die Übung weiter mache. Wenn das Kind stark weint, hebe ich es auf und sage: „Gut gemacht“, zeige noch einmal das Spiel und damit ist die Übung für das erste Mal abgeschlossen. Wenn das Kind nur ein wenig weint, versuche ich es zu beruhigen, aber rolle es nicht weiter.

Wenn das Kind die Übung richtig lustig gefunden hat, kann man eine ganze Rollstrecke machen. Ich stelle die Glocken auf die Seite, bewege sie und sage: „Schau mal, wo ist das?“. Ich warte, bis das Kind hinschaut und Kontakt mit dem Spiel aufnimmt. Ich versuche das visuell und akustisch darzustellen.

Wie bereits erläutert, geben wir den Arm hoch über den Kopf, fixieren ihn und beugen das Bein leicht. Dann helfen wir, dass das Kind nicht auf dem Gesicht landet. In Bauchlage sagen wir dann: „Juhu, gut gemacht. Gratuliere, jetzt liegen wir auf dem Bauch“ und so verweilen wir gemeinsam eine Weile.

Wenn alles gut geklappt hat, können wir uns wieder auf den Rücken drehen. Bei dieser Übung ist es wichtig zu beachten, dass bitte nicht, wie gerade gezeigt, nur über die zum Beispiel rechte Seite rollen. Achten Sie darauf, dass Sie immer einen Seitenwechsel haben. So können wir die Körper, aber auch die Richtungen im Raum wechselhaft anbieten.

Die Glocke steht links und ich klingele einmal. Ich möchte nach links rollen und erwarte, dass das Kind zuerst nach links schaut. Ich beobachte und höre immer, was das Kind macht, wie die Aufmerksamkeit und der Blickkontakt sind. Dann heben wir den Arm, beugen das Knie und rollen das Kind auf den Bauch. Jetzt können wir gemeinsam die Glocke berühren. Ich drehe das Kind jetzt wieder auf den Rücken, nicht dass es überfordert ist.

Das Spiel kann ich anfangs so lange, wie die Übung neu und das Kind unsicher ist, interessant gestalten, am besten mit einem Lieblingsspielzeug. Später kann man die Spielangebote variieren. Das Rollen bahne ich entweder nach dem Wickeln an oder wenn das Kind auf dem Spielteppich liegt. Ich versuche die Umgebung so zu gestalten, dass ich das Kind dazu motiviere, sich weiter zu rollen und das Spielzeug zu erreichen.

Solange die Übung nicht selbstständig durchgeführt werden kann, wenn das Kind das Rollen ohne unsere Hilfe nicht schafft, begleite ich es körperlich, mit der Sprache und der Umgebung. Ich bereite die Situation und die Übungen vor, sodass das Kind weiß, was ich von ihm erwarte.

Wenn das Kind gut mitmacht, muss ich Spielsituationen gestalten, in denen ich das Kind nur beobachte. Ich richte die Umgebung so her, dass das Spiel nicht direkt neben dem Kind steht. Wenn Sie zum Beispiel in der Wohnküche sind und sich in der Küche beschäftigen, dann sagen Sie dem Kind: „Ich komme gleich, aber ich lasse dir das Spiel da“. Es sollte ein besonderes Spielzeug sein, von dem Sie wissen, dass Ihr Kind es gerne mag und es immer haben möchte. Dann gehen Sie kurz weg, um Zeit und Raum zu geben und schauen nur zu.

Allein das Spiel und die Gestaltung des Raumes sollten so motivierend wirken, dass das Kind plötzlich allein zum Spiel rollt. Sie beobachten das bitte aus der Entfernung und wenn sich das Kind gerollt hat und zum Beispiel beim Spiel ankommt, dann kommen Sie schnell und sagen: „Gut gemacht, ich gratuliere! Du bist super!“. Das Feedback, die Motivation und das Lob müssen immer da sein, denn damit verstärke ich das Erlernte, damit es gespeichert wird.

Robben

Das Robben ist eine Ebene der motorischen Entwicklung, in der das Kind seinen Platz verlassen möchte, um zu einem Ziel zu kommen und etwas selbst zu erreichen. Es ist wichtig, das Kind in freien Situationen zu beobachten und zu erkennen, was es erreichen möchte, was es testet und wie die Fortbewegungsweise ist. Dann kann ich genau helfen.

Es ist wichtig, dass Sie nicht immer nach Ihrer Vorstellung in die Bewegung eingreifen, sondern versuchen, nach der Beobachtung des Kindes die optimale Unterstützung zu geben. Das ist entscheidend für die motorische Entwicklung des Kindes. Wenn Sie das Üben mit dem Robben planen, dann beobachten Sie das Kind zuerst in freien Situationen. Geben Sie ihm Zeit und greifen Sie erst ein, wenn Sie das Gefühl haben, dass das Kind auf Hilfe angewiesen ist. Dann können Sie Unterstützung leisten.

Wenn wir zum Beispiel in der Küche beschäftigt sind und das Kind auf dem Boden spielt, dann gehen Sie zwischendurch zu Ihrem Kind und erklären Sie: „Ich habe dir einen Turm aufgebaut“. Damit gebe das Ziel vor, wo das Kind hingehen soll. Dann zeige ich zum Beispiel: „Schau mal her, den kann man umschmeißen! Das ist laut“. Dann baue ich den Turm wieder auf. Das macht irrsinnige Freude, weil etwas umzuschmeißen, zu bewegen oder zu bewirken macht gesunde Freude aus.

Das Kind liegt beispielsweise auf dem Bauch und hebt den Popo hoch, es versucht nach vorne zu kommen und streckt die Arme nach vorne. Wenn es trotzdem nicht vorankommt, sage ich: „Dann helfe ich dir“. Ich beuge in diesem Fall einfach sein Knie ein wenig. Achten Sie immer darauf, dass wenn zum Beispiel der linke Arm gestreckt ist, wir das gegenüberliegende Bein beugen. Ich gebe ein bisschen Unterstützung an der Fußsohle. Allein mit meiner Unterstützung löse ich einen Reiz aus und das Kind schiebt sich nach vorne. Ich sage: „Juhu, bravissimo“, aber wir sind immer noch ein Stück zu weit weg.

Ich versuche die Bewegung zu begleiten, dafür führe ich den anderen, in diesem Fall den rechten Arm vor. Ich helfe dem Kind das Knie zu beugen, zuerst gebe ich einen taktilen Reiz, ich kitzle die Fußsohle. Darauf kommt eine Reaktion und es beugt das Bein. Der Popo geht automatisch hoch und das Kind rutscht weiter nach vorne. So erreichen wir das Ziel, den Turm, und können ihn gemeinsam umschmeißen.

Wenn das Kind Schwierigkeiten beim Robben hat, vor allem dabei, sich nach vorne zu bewegen, dann kann ich die gleiche Übung auf dem Boden anbieten. Dieser ist rutschig und bietet weniger Widerstand. Das erleichtert die Bewegung und ich muss nur ein wenig nachhelfen. Allein durch das Rutschen bewegt sich das Kind besser.

Das kann man zum Beispiel am Anfang anbieten. Wenn das Kind aber schon geübt ist, kann ich es auf den Teppich oder auf die Matte legen. Durch diesen Wechsel versuchen wir, die Übung weiterzuführen. So fällt die Übung schwerer und wird immer komplexer. Die Kraft wird besser gefördert und das Kind lernt etwas dazu.

Nicht jedes Kind robbt oder krabbelt, sie entwickeln sich individuell anders, als es im Lehrbuch steht. Wenn das Kind zum Beispiel kein Robben oder auch keine Ansätze dazu zeigt, machen Sie sich keine Sorgen. Eventuell kommt das Krabbeln und deswegen ist es wichtig, dass das Kind in freien Spieleinheiten oder Situationen beobachtet wird. Nur dann weiß ich ungefähr, auf welche motorische Stufe der Körper kommen möchte und kann entsprechende Hilfe anbieten.

Krabbeln

Wenn das Kind schon Krabbeln möchte oder Ansätze zum Krabbeln zeigt, dann ist sicher, dass das Kind stabil sitzt. Es ist wichtig, dass die Spielsituationen so gestaltet sind, dass das Kind nicht alles in seiner Nähe hat und sich bewegen muss. Es sollte eine gewisse Entfernung gestaltet werden, sodass das Kind die Motivation hat, sich in eine Richtung zu bewegen.

Es gibt zwei Möglichkeiten, entweder versuche ich das Kind nach links zu locken oder nach rechts. Es ist wichtig, dass wir beide Seiten anbieten, denn so fördert man die Raumwahrnehmung, die Koordination und das Stützen der Arme.

Ich stelle den Turm auf und sage: „Komm, wir schmeißen den Turm um“ und das Kind versucht sich auf die Seite zu stützen, um in die Position zu gelangen. Wenn das nicht funktioniert, kann ich ein bisschen helfen. Beispielsweise das Stützen und die Kopfkontrolle funktionieren wunderbar, wenn zum Turm geschaut wird. Dann helfe ich dem Kind dabei, auf die Arme und Beine zu kommen.

Wenn es nicht von allein funktioniert und wir es gemeinsam lernen, dann ist es hilfreich, wenn ich dem Kind mit meinem Körper helfe. Dafür unterstütze ich es mit einer Hand bei der Brust und mein Bein ist hinter dem Popo des Kindes. Mit meinem Bein versuche ich den Körper des Kindes so zu entlasten, dass nicht zu viel Gewicht auf seinen Armen lastet. So vermeide ich Anstrengung und kann die Beugung der Beine sichern. Das Kind kann sich auf meinen Oberschenkel setzen und sich entlasten.

Wenn das Krabbeln nicht selbstständig funktioniert, was für den Lagewechsel wichtig ist, dann muss ich individuell helfen. Beim Krabbeln gibt es die diagonale Bewegung, bestehend aus rechtem Arm und linkem Bein. Dann muss ich umgreifen und es kommt wieder die linke Hand und das rechte Bein. Das Kind sitzt ein bisschen auf meinem Oberschenkel, ich unterstützte bei der Brust und das Kind übernimmt mit den Armen Gewicht.

Dann kommen wieder die linke Hand und das rechte Bein und ich rutsche nach vorne. Ich versuche die Hand mit einem Reiz zu betonen, ich berühre sie kurz. Dabei singe ich: „Und dann stützen, stützen mal. Schau, da ist der Turm! Linke Hand, rechtes Bein. Rechte Hand und linkes Bein“. Dazwischen greife ich immer um.

Wenn wir das Gefühl haben, dass wir angekommen sind, können wir gemeinsam zum Turm greifen und diesen umschmeißen. Zuerst kann ich es vorzeigen und später geht es ganz allein. Dann helfe ich dem Kind, wenn nötig, beim Aufsetzen, damit es genau beobachten kann, was im Raum passiert ist. Dann kann man sagen: „Bravo, Bravo, gut gemacht“.

Wenn das Kind schon einigermaßen allein, ohne Hilfe, krabbeln kann, dann schaue ich, dass ich dem Kind einen freien Raum gebe, um sich zu testen und diesen zu erkunden. Ich bin nicht immer in seiner Nähe, aber ich stelle das Spiel hin, welches vorher schon interessant war und mit der Übung gekoppelt ist.

Dann warte ich auf die Reaktion. Wenn das Kind versucht sich zu stützen, es aber nicht optimal gelingt, dann helfe ich beim Stützen und die Beine zu richten. Wenn ich das Gefühl habe, dass es jetzt allein weiterspielen kann, ziehe ich mich wieder ein bisschen zurück und beobachte wieder.

Ich greife nur ein, wenn ich das Gefühl habe, dass es anders nicht geht und das Kind ungeduldig wird. Dann sage ich zum Beispiel: „Hand und Fuß und Hand und Fuß“, aber Sie sehen, dass ich nicht mehr so nah am Körper des Kindes bin. Ich begrenze und unterstütze es weniger und leite mehr an.

Es ist kein Problem, wenn das Krabbeln nicht perfekt funktioniert. Wichtig ist, dass das Kind es probiert und auch Fehler macht, denn aus Fehlern lernt man am meisten. Das Kind versucht selbst zum Ziel zu kommen und schafft es vielleicht ohne meine Hilfe den Turm umzuwerfen. Wenn es dann erschöpft ist, nehme ich es und sage: „Bravo, bravo, gut gemacht. Das hast du aber gut gemacht.“

Diese Situationen gestalte mehrmals täglich. Robben und Krabbeln ergibt sich aus der Situation, ob und wie wir das üben. Ich kann diese Übung beim Wickeln und Anziehen durchführen oder sie in Spielsituationen einbauen. Wenn wir zum Beispiel zum Essen vom Wohnzimmer Richtung Tisch gehen, dann können wir Robben und Krabbeln trainieren.

Ich muss jedoch immer das Ziel angeben, denn das Kind muss immer wissen wie weit und wie lange es ist und wie viel Hilfe es bekommt. Es muss das Gefühl haben, dass wenn etwas allein nicht schaffbar ist, immer jemand da ist, der helfen kann.

Aufsetzen und Sitzen

Das Aufsetzen erfolgt vorwiegend aus der Rückenlage oder der Seitenlage. Sich von der Rückenlage aus aufzusetzen ist immer schwerer, denn dafür braucht man eine besondere Kopfkontrolle. Wenn der Kopf zu weit nach hinten hängt, ist es sehr unangenehm für das Kind. Wenn das Kind am Anfang noch ungeübt oder kraftlos ist, dann komme ich von der Seite, lasse einen Arm des Kindes am Boden stützen und helfe beim Kopf, dass er nicht nach hinten kippt. So rolle ich das Kind auf die Seite und versuche es aufzusetzen.

Ich begrenze den Körper des Kindes die ganze Zeit mit meiner Hand und mit meinen Fingern unterstütze ich den Kopf, sodass er schön seitlich in der Beugung ist. Wenn der Kopf nach hinten schlägt, löst das beim Kind ein unangenehmes Gefühl aus. Der Kopf geht dann nicht nur in die Überstreckungen, sondern es kann sein, dass der ganze Körper durch die Streckung nach vorne rutscht. Das ist unangenehm und das Kind wird beginnen zu weinen.

Mit dem Griff, dass ich mit meiner Hand die Beugung des Kopfes ermögliche und parallel die Schulter und den Arm halte, gebe ich zusätzlich eine Begrenzung und führe den Körper nach vorne. So ermögliche ich eine angenehme Sitzposition, die stabil und sicher ist.

Wenn Sie das Aufsetzen üben, achten Sie bitte darauf, dass man das Kind nicht einfach hochhebt und aufsetzt, sondern erwarten Sie von Ihrem Kind immer eine gewisse Aktivität. Wenn es noch ungeübt ist, rolle ich es über die Seite. Dabei achte ich darauf, die Seiten auch gleichmäßig zu wechseln. Ich stütze das Kind zum Rollen über die rechte Seite auf den rechten Arm und helfe ein bisschen den Kopf nach vorne zu heben. Ich drücke den Rumpf in die Beugung und setze die Lilly auf.

Dann kann ich das Kind zu mir setzen und habe zwei Möglichkeiten. Wenn wir zum Beispiel auf dem Boden sitzen, nehme ich das Kind zu mir in den Schoß. Ich fixiere zuerst das Becken des Kindes, mit meinem Unterarm unterstütze ich den Rumpf und mein Rücken funktioniert als Rückenlehne. Mit meinen Beinen gebe ich eine Begrenzung, damit die Lilly, auch wenn sie nicht ganz stabil und eigenständig sitzen kann, dennoch eine stabile, sichere und anatomisch gut geformte Sitzhaltung erhält.

Wenn die Lilly schon stabiler sitzt, kann die Unterstützung durch meine Hände weglassen und das Kind allein sitzen lassen. Dann begrenze ich nur noch durch meinen Oberkörper und meine Beine und die Lilly sitzt eigenständig. Ich kann meinen Rumpf auch ein Stück nach hinten lehnen, sodass die freie Rumpfhaltung und Aufrichtung des Kindes immer selbstständiger und eigenständiger wird.

Wenn die Lilly jedoch anfangen würde auf die Seite zu kippen, muss ich darauf achten und von der Seite oder von hinten helfen. Ich kann dann mit meiner Unterstützung spielen, wie viel ich gebe oder wegnehme, wie viel das Kind mit Unterstützung oder ganz allein sitzt.

Ich muss auch das Sitzen mit Fuß-Boden-Kontakt vorbereiten, denn das ist wichtig, weil die Kinder ab einem Zeitpunkt höher sitzen. Sie sitzen dann nicht am Boden, sie wollen zum Beispiel mit uns gemeinsam am Tisch sitzen. Dann muss ich schauen, dass die Lilly auch mit den Füßen Gewicht übernimmt. Damit stabilisiert sich nicht nur das Becken, sondern auch die Rumpfaufrichtung und die Kopfkontrolle werden leichter.

Dafür sitze ich am Boden, setze die Lilly auf mein ausgestrecktes Bein und ihre Fersen berühren den Boden daneben. Ich habe meine Hand automatisch am Oberkörper des Kindes, korrigiere die Füße, achte auf den Fuß-Boden-Kontakt und die Kniebeugung. Ich bin mit meinem Körper eine optimale Unterstützung, auch von der Höhe her und halte das Kind ein bisschen am Bauch. So kann die Lilly mit freier Kopfhaltung sitzen.

Wenn das Kind das gut schafft und ich das Gefühl habe, dass es immer freier und selbstständiger sitzt, dann nehme ich die stützende Hand am Oberkörper weg. Ich komme von der Seite oder von hinten unterstützend und schaue, wie es sitzt. In dieser Position können wir etwas anschauen, singen oder vor und zurück schaukeln. Das kennen wir von der Wahrnehmungsübung. Man kann auch mit einem kleinen Spielzeug spielen.

Wenn die Lilly bereit ist, ein Spielzeug mit einer Hand zu nehmen, zu halten oder es in den Mund zu stecken, dann fördert und übt sie so die freie Kopf- und Rumpfkontrolle und die Sitzstabilität. Ich muss nur immer darauf achten, wann ich wie mit meinem Körper unterstützen muss oder überhaupt keine Unterstützung geben soll.

So können Sie die Stabilität Ihres Kindes Tag für Tag fördern. Die Einheit können Sie jederzeit überall, ob Sie in der Straßenbahn sitzen, zu Hause oder zu Besuch sind, durchführen. Sie können das Sitzen anbahnen, üben und fördern.

Wenn ich das Kind nicht mehr mit meinem Körpereinsatz unterstützen möchte, gibt es weitere Möglichkeiten, das Sitzen zu fördern. Man kann die Lilly zum Beispiel in alles hineinsetzen, was ich in der Wohnung finde, sei es eine Couch, die Ecke von der Couch oder ein Möbelstück, mit dem ich sie begrenzen und Unterstützung geben kann.

Ein Vorteil von dieser Einheit ist, dass ich mit meinem Körper weggehe und die Lilly das Sitzen allein halten muss. Sie spürt, wie viel sie schon allein kann, was sie bewirken kann, und da spiele ich im Moment, außer dass ich in ihrer Nähe bin, keine Rolle.

Es ist ein riesiger Vorteil, wenn das Kind von den Seiten und von hinten begrenzt ist. So es geschützt und kann nicht nach hinten kippen. Sie müssen nur bitte darauf achten, dass der Boden nicht rutschig ist und die Unterstützung nicht wegrutschen kann. Dadurch, dass die Lilly auch von den Seiten begrenzt ist, hat sie weniger Spielraum auf die Seite zu kippen.

Wenn das Kind diese Sitzposition akzeptiert, kann ich daneben oder davor sitzen und beispielsweise etwas erzählen. Für die Unterstützung ist entscheidend, ob ich auf der Seite sitze oder vor dem Kind, um Augenkontakt zu halten oder ob ich ein Stück nach hinten gehe. Je nach Entfernung von meinem Kind fördere ich die Sitzstabilität und die Selbstständigkeit.

Wenn ich das Gefühl habe, dass das Kind sicher und stabil sitzt und dass nichts passieren kann, weil es keine Gegenstände in der Nähe gibt, an denen es sich verletzen kann, dann kann ich kurz aufstehen. Ich muss ihm nur sagen: „Ich komme gleich wieder. Ich hole etwas.“ So ist das Kind vorbereitet und weiß ungefähr, wann ich wiederkomme. So kann man auch das selbstständige Sitzen üben und erlernen.

Hier geht es zum Video-Interview: „Förderung der Motorik bei Epilepsie für leicht Fortgeschrittene”

Förderung von Koordination und Gleichgewicht bei Epilepsie für Fortgeschrittene

Das Aufstehen als Lagewechsel muss relativ früh angebahnt werden. Der Körper wäre ab dem achtzehnten bis vierundzwanzigsten Lebensmonat bereit, Gewicht zu übernehmen und sich in den Stand zu bringen. Solange das Kind aber weder eigenständig Gewicht übernehmen kann noch die Füße belasten kann, muss ich das Stehen Gewicht entlastend anbieten.

Das Stehen anzubahnen ist wichtig, weil es ein langer Prozess ist, der Jahre umfasst. Besonders bei Kindern, die stärker eingeschränkt sind oder ein größeres Handicap haben, bis dauert es, bis sie wirklich eigenständig stehen oder aktiv Gewicht übernehmen können.

Am Anfang biete ich das Stehen mit meinem Körpereinsatz an und sage zuvor immer, was ich vorhabe: „Komm, ich stelle dich hin“. Dann nehme ich das Kind fest am Rumpf, unter den Armen und stelle es auf den Boden. Kleine Kinder kann ich vorwiegend über meinem Arm halten. Bei größeren Kindern muss ich aufstehen und sie mit meinem Rumpf begrenzen. Von hinten unterstütze ich es entweder mit der Hand oder mit meinem Körper. Dann lasse ich die Füße des Kindes ein bisschen am Boden landen, den Boden berühren und schaue, wie viel Knie- und Hüftstreckung entsteht.

Dabei muss ich immer auf das Kind achten, wenn es weinerlich ist oder einfach zusammenbricht, sage ich: „Gut gemacht“ und setze es wieder hin. Wenn das Kind schon bereit ist, ein bisschen Gewicht zu übernehmen, starte ich in der gleichen Position. Ich halte es und es kann sich zusätzlich bei mir anlehnen, dafür muss ich viel Körperkraft ausüben. Dann helfe ich dabei, die Füße auf den Boden zu stellen und diesen ein wenig zu berühren. Dabei singe oder zähle ich: „Eins, zwei, drei, vier, fünf und wieder hinsetzen“.

Je größer das Kind ist, desto schwieriger wird es. Deswegen ist es ratsam, dies früh zu starten, wenn es anatomisch möglich ist. Das Kind gewöhnt sich so an das Stehen, die Füße zu belasten und Gewicht zu übernehmen. Wenn das Kind mit der Zeit größer und schwerer wird, konnte ich dann schon so viel Aktivität anbahnen, dass es selbst ein bisschen Gewicht übernehmen kann. Das ist für mich, aber auch für das Kind weniger belastend.

Aufstehen mit Abstützen am Tisch

Das Stehen mit Gewichtsentlastung ist wichtig, denn damit erreichen wir, dass das Kind seine Füße und Beine nicht mit seinem gesamten Gewicht belastet, denn das führt zu einer Überforderung. Zuerst entlasten wir den Oberkörper, diesen kann ich zum Beispiel auf den Couchtisch, die Couch oder einen Sessel legen.

Diese Möbelstücke unterstützen den Oberkörper des Kindes. Ich übernehme ein bisschen Gewicht von ihm und kann dann mehr auf die Stellung der Beine achten. Ein Teil des Gewichts wird übernommen, das Kind wird entlastet und so kann es leichter Stehen und die Gewichtsübernahme anbahnen.

Ich helfe dem Kind beim Abstützen, das gibt ihm Sicherheit und Begrenzung. Dann schaue ich auf die Position der Füße, die Kniestreckung und die Kopfkontrolle. Ich muss immer beobachten, wie es dem Kind dabei geht und ein bisschen singen, summen oder zählen, damit das Kind weiß, dass es nicht so lange stehen muss.

Wenn ich das Gefühl habe, dass das Kind ermüdet, kann ich mein Bein als Unterstützung nehmen und das Kind langsam auf meinen Oberschenkeln setzen. Wir machen dann eine Pause, damit sich das Kind erholen kann. Ich kann es währenddessen loben und die Stellung der Füße und die Stützung mit den Armen überprüfen.

Dann erkläre ich: „Wir stehen noch einmal auf“, lasse das Kind sich mehr auf die Couch stützen und helfe ihm in den Stand zu kommen. Wie Sie sehen, unterstütze ich den Popo von hinten und schiebe das Kind ein bisschen in die Streckung. Ich helfe ihm, die Arme auf die Kante zu legen und bei der Kniestreckung. Dann zähle ich zum zweiten Mal: „Eins, zwei, drei, vier, fünf und wieder setzen“.

Wenn das Kind schon gut geübt ist, muss es sich nicht mehr auf die Unterarme stützen, sondern kann mit dem Handstütz beginnen. Dabei wird mehr Gewicht auf die Beine verlagert und die Unterstützung des Oberkörpers ist nicht mehr so stark notwendig. Dadurch wird die Stehbereitschaft und die Aktivität im Stehen erhöht.

Das Kind stützt sich mit den Händen auf und ich helfe ihm, in den Stand zu kommen. Sie achten bitte darauf, dass die Arme gestreckt sind, das Kind auf beiden Füßen steht und die Beine streckt. Das ist das richtige Stehen mit Handstützt, mit voller Gewichtsübernahme der Füße und Beine. Dann zählen wir „Eins, zwei, drei, vier, fünf und wieder hinsetzen“.

Das kann man immer anbieten, wenn man spielt oder sich an einem Ort befindet, an dem das Kind leicht mit der Unterstützung seiner Arme aufstehen kann. Wenn Sie das immer wieder in den Alltag einbauen und nicht extra üben, fällt dem Kind gar nicht auf, dass Sie wieder eine Übungsphase durchführen. Es wird natürlich, gehört zum Alltag und wird als Lagewechsel erlernt und angewendet.

Stehständer – ab 2 Jahren

Wenn das Kind nicht die Möglichkeit hat, eigenständig und über längere Zeit zu stehen, dann brauche ich ein Hilfsmittel, in diesem Fall den Stehständer. Der Stehständer hat unterschiedliche Ausführungen und ist an bestimmte Altersgruppen und die individuelle  motorische Entwicklung angepasst.

Es gibt fixe Stehständer, die mit dem Kind wachsen. Bei diesen kann ich die Füße, die Kniepiloten, den Becken- und Rumpfbereich einstellen. Es gibt auch Stehständer, die ich von der Bauchlage langsam in den Stand bringen kann. Das ist vorwiegend für Kinder, die sich bei der Aufrichtung schwertun.

Das Stehen sollte, so wie das Sitzen, frühzeitig angebahnt werden. Es wäre ideal, wenn das Kind ab dem zweiten Lebensjahr hingestellt wird. Das Stehen bedeutet nicht nur Stehen als Position, sondern ist zusätzlich wichtig für die Aufmerksamkeit, die Konzentration, die Atmung, die Vitalfunktionen und den Magen-Darm-Trakt.

Besonders Kinder, die sich lange in der Sitzposition befinden, weil sie sich nicht eigenständig bewegen können, haben Probleme mit der Verdauung oder der Atmung. In dem Fall ist es ratsam, dass das Kind einmal am Tag, zum Beispiel mit Unterstützung eines Stehständers, hingestellt wird.

Ich kann Ihnen das mit unserer Puppe Lilly zeigen, auch wenn sie zu klein für dieses Gerät ist. Die Lilly könnte sich zum Beispiel mit den Armen auf der Tischplatte abstützen und ihr Rumpf und Becken wären mit dem Gurt fixiert, damit sie schön in der Streckung bleiben. Je nach Länge der Beine werden die Kniepiloten und die Fußführungen eingestellt.

Eine Steheinheit muss angebahnt werden, ich kann das Kind nicht schon beim ersten Mal für eine dreiviertel Stunde in den Stehständer stellen. Das ist zu lange und zu anstrengend. Ich starte daher mit ein paar Minuten und viel Begleitung. Ich muss beim Kind bleiben, es ansprechen und gemeinsam spielen. Wenn sich das Kind mit der Zeit daran gewöhnt, dann verlängert sich die Stehzeit. Eine halbe Stunde wäre die ideale Dauer, am besten ein bis zweimal am Tag.

Weil der Stehständer mit Rädern ausgestattet ist, kann ich das Kind im Stehen zu mir mit ins Badezimmer, die Küche oder zu uns gemeinsam in den Garten nehmen. Dort kann es dann stehen und beispielsweise bei der Gartenarbeit zuschauen.

Das Stehen und Sitzen sollte im Alltag angewandt und eingebaut werden. Es ist eine wichtige Maßnahme für die Teilhabe und die soziale Interaktion. Das Kind kommt auf die Augenhöhe der anderen, es sitzt nicht tiefer und hat so eine bessere Position zum Reden und die Möglichkeit sich zu beteiligen.

Plötzlich ändert sich die Sichtweise, die Welt wird aus einer anderen Perspektive betrachtet. Es wird beispielsweise nicht mehr nur die Decke im Liegen angeschaut und es werden mehr Eindrücke wahrgenommen. Das Kind kann mehr von der Außenwelt aufnehmen und betrachten.

Koordination fördern am Boden

Die Koordination als Förderungseinheit hängt mit der Bewegungsplanung zusammen. Ohne Koordination und Steuerung des eigenen Körpers kann man keine gezielte Fortbewegung erobern, deswegen fangen wir früh damit an. Auch wenn das Kind nicht ganz stabil sitzt, noch nicht geübt ist oder noch nicht so viel allein schafft, kann man sich schon mit der Koordination beschäftigen.

Es ist am besten, wenn man die Körperteile einzeln benennt. Das kann man schon mit Ein- bis Zweijährigen machen. Ich lasse mir vom Kind zum Beispiel seinen Bauch, die Nase, den Fuß oder andere Körperteile zeigen. Bei der Koordination achten Sie bitte darauf, dass immer nur eine Hand oder ein Bein in die Bewegung gesetzt wird. Bei kleinen Kindern ist das Problem, dass, solange die Koordination nicht vollständig entwickelt ist, alle Extremitäten, der Rumpf und der Kopf sich gleichzeitig bewegen. Das behindert die Stabilität dabei, eine Fortbewegung durchführen zu können.

Wir spielen zum Beispiel vor oder während dem Anziehen oder nach dem Waschen. Ich stelle dem Kind die Frage: „Wo ist dein Bauch? Wo ist der Bauch?“. Ich gebe ihm einen taktilen Reiz und die Frage stelle ich kurz und bündig. Es ist wichtig, immer die gleiche Frage und die gleichen Wörter zu verwenden, vermeiden Sie zu lange Sätze.

Wenn darauf keine Reaktion kommt, sage ich: „Schau mal, Hand auf den Bauch. Hand auf den Bauch“ und zeige auf die Hand des Kindes und dann auf dessen Bauch. Kommt immer noch keine Reaktion, ist das kein Problem. Ich nehme die Hand des Kindes und zeige damit auf den Bauch: „Die Hand auf den Bauch“. Dann halte ich die Hand dort und zähle: „Eins, zwei, drei und wieder runter“.

Dann wiederhole ich die Übung, ich stelle wieder die Frage und zeige auf den Bauch. Ich schaue das Kind dabei von der Seite aus an, damit es mich gut sieht und versteht. Wenn wieder keine Reaktion kommt, helfe ich und deute mit der Hand des Kindes auf dessen Bauch: „Eins, zwei, drei“ und dann wird verstärkt und gelobt: „Gut gemacht.“

Wenn wir das schon öfter gemacht haben, zum Beispiel mit dem Bauch, dann kann ich sagen: „Bitte den Bauch zeigen. Hand auf den Bauch.“ Wenn eine kurze Reaktion, eine kleine Bewegung kommt, dann helfe ich nach, damit das Kind die Übung durchführen kann.

Wenn das Kind schon geübt ist, deute ich auf den Bauch und sage: „Bitte Hand auf den Bauch.“ Nach vielen Wiederholungen schafft es das Kind, den Bauch zu zeigen.

Ich kann diese Übung auch mit anderen Körperteilen machen. Zuerst beginne ich mit der Körpermitte, das ist die erste Ebene. Dann kann ich die Körpermitte übergreifend zum Beispiel zur Schulter greifen. Das ist eine Weiterführung der Koordinationsübung.

Ich kann beispielsweise auch das Bein aufstellen und sagen: „Die linke Hand kitzelt das rechte Bein“ und dabei die Hand des Kindes zu dessen Fuß führen. Dann habe ich nicht nur die obere und untere Extremität in Bewegung gesetzt, sondern auch rechts mit links verbunden.

Als weitere Übungsmöglichkeit hebe ich beide Hände des Kindes hoch über dessen Kopf oder verstecke sie vorsichtig im Raum hinter dem Rücken des Kindes. Denken Sie immer daran, die Koordinationsübung kann ich erst anbahnen, wenn ich sie leicht starte und dann immer komplexer ausführe. Komplexität heißt, die Körperseiten über die Körpermitte miteinander zu koppeln, aber auch die oberen und unteren Extremitäten miteinander in Bewegung zu bringen.

Das hat einen wichtigen Effekt, denn wenn das Kind bereit ist, zum Beispiel rechts mit links in Verbindung zu bringen oder die oberen mit den unteren Extremitäten, aber auch komplexer den linken Arm mit dem rechten Bein, dann habe ich das Funktionieren der Koordination gut vorbereitet. Dann kann ich komplexere Bewegungsabläufe vorbereiten, anbahnen und fördern.

Diese Spiele kann man beim Anziehen, Waschen, aber auch Essen einbringen. Wenn das Kind zum Beispiel etwas gegessen hat, sage ich: „Bitte gib mir deine rechte Hand und abwischen. Gib mir die Finger.“

Man kann jedes Körperteil einzeln benennen und dabei ist es wichtig, das Ganze immer mit der Sprache anzuleiten. Verwenden Sie dafür kurze Sätze. Wenn die Sprache als Anbahnungsunterstützung nicht ausreichend ist, helfe ich mit meiner Hand. Wenn der taktile Reiz auch nicht ausreichend ist, führe ich die Bewegung gemeinsam mit dem Kind aus.

Ich achte darauf, dass diese Spiele immer wieder vorkommen, denn dann kann ich die Hilfestellung reduzieren und das Erlernte weiterführen. So wird das Kind immer selbständiger und eigenständiger, bis es zum Beispiel von selbst seinen Bauch zeigt, ohne dazu aufgefordert zu werden. Es übernimmt damit unsere Rolle und die Koordination, die den eigenen Körper betrifft, wurde erlernt.

Koordination fördern im Sitzen

Bei der Koordinationsförderung geht es um bewusste Handlungsplanung und Durchführung der einzelnen Bewegungen. Das ist im Alltag entscheidend, beispielsweise beim Waschen, Frisieren, Anziehen und Essen.

Dies kann man bei Kindern spielerisch anbahnen, Sie müssen nur damit rechnen, dass es dauern kann, wenn man ein neues Spiel beginnt. Am Anfang unterstützen wir viel und mit der Zeit bauen wir diese immer weiter ab und versuchen, die Aktivität des Kindes in den Vordergrund zu stellen.

Hier haben wir einen Reifen, mit dem man viele Spiele ausprobieren kann. Zum Beispiel setze ich den Reifen auf den Kopf des Kindes, für die Förderung der Sitzstabilität und Kopfkontrolle. Man kann damit spielen und den Reifen zum Beispiel vorsichtig vom Kopf herunterfallen lassen. Dadurch habe ich eine selektive Bewegung des Kopfes, die Augen-Hand-Koordination, die Augen-Fuß-Koordination und die Raumorientierung trainiert.

Man kann den Arm des Kindes auch durch den Reifen geben, wie bei einem Ärmel. Wir können den Reifen den Arm hinauf- oder hinuntergleiten lassen und dabei sagen wir: „Rrrrrunter“. Am Anfang machen wir das mit meiner Hilfe, aber dann ist das Kind vielleicht schon so weit, dass ich nur die Hand hineingeben muss und es den Reifen selbst herunterzieht. Das wiederhole ich genauso mit dem linken Arm.

Es ist wichtig darauf zu achten, dass die Anleitung der Übungen gleichmäßig bleibt. Ich halte immer Augenkontakt zu meinem Kind. Ich bereite vor, was ich brauche und sage: „Rrreifen auf den Arm und rrrunter“, ich sage nur ein oder zwei Wörter, mit denen ich die Aufmerksamkeit erwecke und halte, damit das Kind versteht, was ich von ihm möchte.

Wenn das Kind die Bewegung des Reifens nicht allein schafft, führe ich die Hand zum Reifen, helfe beim Fixieren und wir lassen ihn gemeinsam runtergleiten. Ich lobe: „Bravissimo“. Das Gleiche kann man bei den Füßen machen, entweder legt man das Bein oder den Fuß durch den Reifen. Dabei trainieren wir die Augen-Fuß-Koordination. Zuerst streifen wir den Reifen gemeinsam ab, mit der Zeit versucht das Kind es selbst.

Diese Übungen führen wir immer wieder durch, wenn die Möglichkeit dazu besteht, beispielsweise eine kurze Einheit im Sitzen oder wenn wir das Anziehen vorbereiten. Ich mache die Übungen so lange, bis ich das Gefühl habe, dass die Aktivität des Kindes immer größer wird. Ich muss dann immer weniger helfen und es vielleicht nur noch mit der Sprache anleiten.

Die gleiche Übung kann ich mit einem Tuch, anstatt des Reifens durchführen. Man kann dies spielerisch üben, um das Interesse des Kindes zu wecken. Das Kind lernt mit einer Hand in Interaktion zu treten und etwas an seinem Körper zu bewirken. Allein das Tuch am Körper zu spüren und wahrzunehmen ist für Kindern, die Schwierigkeiten bei der eigenen Körperwahrnehmung haben, eine große Aufgabe.

Man kann mit dem Tuch auch zum Beispiel Kuckuck spielen, es vor das Gesicht halten und es so verstecken. Damit möchte ich erreichen, dass das Kind zum Tuch kommt und vielleicht daran zieht oder es herunter reißt. Die gleiche Bewegung habe ich, wenn ich ein Oberteil oder eine Haube ausziehe.

Wenn das Kind dies nicht allein kann, verstecke ich das Gesicht des Kindes vorsichtig unter dem Tuch und sage: „Kuckuck, wo bist du?“. Dann suche ich das Kind, rufe es ein paarmal und entweder schüttelt es das Tuch herunter oder zieht es sich vom Kopf. Wenn das nicht möglich ist und ich es bereits mehrmals abgefordert habe, nehme ich das Tuch selbst hinunter und sage: „Hallo!“.

Darüber hinaus gibt es noch weitere Übungen mit dem Tuch, denn dieses verwendet man im Alltag öfters. Ich kann das Tuch zum Beispiel um den Arm des Kindes binden, machen Sie dies am Anfang bitte locker und nicht zu fest, denn es soll keine Frustration erleben. Das Kind kann dann versuchen, das Tuch selbst herunterzunehmen. Das ist dieselbe Bewegung wie beim Umziehen. Es geht darum, am eigenen Körper etwas zu bewirken.

Wie beim Reifen kann ich das Tuch um jede Extremität binden, denn so fördere ich die rechte Hand greift zum linken Arm oder die linke Hand greift zum rechten Bein. Ich kann das Tuch auch auf das linke Bein binden und sagen: „Bitte versuch das Tuch mit der rechten Hand herunterzunehmen“. Dann habe ich die sowohl die obere und untere Extremität als auch rechts mit links verbunden. Damit habe ich schon viel Koordination durchgeführt und geübt.

Üben Sie immer wieder, es ist egal, ob Sie einen Reifen, ein Tuch, einen Sack oder etwas ganz anderes verwenden, da können Sie kreativ und erfinderisch sein. Verwenden Sie alles, was im Alltag vorkommt und das Kind gerne in die Hand nimmt.

Man kann zum Beispiel auch ein Spielzeugauto unter dem Ärmel, der Hose oder dem Shirt verstecken. Damit unterstütze ich den Einsatz der rechten oder linken Hand, die Augen-Fuß-Koordination und die Hand-Fuß-Koordination über die Diagonale. Somit habe ich die Koordination wunderbar gefördert.

Je öfter ich diese Spiele durchführe, desto aktiver wird das Kind und desto besser wird die bewusste Steuerung der Extremitäten und die Koordination der Handlungen und Bewegungen. Auch die selbständige Handlungsplanung wird Schritt für Schritt besser und selbständiger.

Hier geht es zum Video-Interview: „Förderung von Koordination und Gleichgewicht bei Epilepsie für Fortgeschrittene”

Die sichere Verwendung des Therapiestuhls

Wie setze ich mein Kind richtig in den Therapiestuhl?

Wenn das Kind über ein Jahr alt ist, dann muss man es ins Sitzen bringen. Auch wenn das Kind motorisch noch nicht bereit ist, also die Kopf- und Rumpfstabilität noch nicht gegeben ist und es noch sehr unsicher ist, sollte man das Kind hinsetzen.

Dafür gibt es heutzutage schon viele Unterstützungen, die Sitzversorgung kann man zum Beispiel gemeinsam mit dem Orthopäden und der Orthopädietechnik besprechen. Die Krankenkasse hilft dabei, das optimale Hilfsmittel anzuordnen und zu bezahlen.

Zum Beispiel für unsere kleine Tochter haben wir einen Sessel bekommen. Diese Sessel haben unterschiedliche Funktionen und helfen auch bei der Förderung des Sitzens. Am Anfang helfen Sie mehr, aber mit der Zeit und mit der Entwicklung kann die Hilfestellung abgebaut werden.

Sagen wir mal, dass wir heute zum ersten Mal das Sitzen in einem Sessel ausprobieren. Dafür gibt es viele Unterstützungen, zum einen die Seitenpiloten, die an den Armen und auch bei der Beinführung helfen. Vorne am Sitz kann man die Fußstützen einstellen. Um die Sitzposition zu halten und zu stabilisieren, kann man am Anfang zum Beispiel den Brustgurt verwenden. Der hilft nicht nur dabei, die Stabilität zu halten, sondern gibt auch Sicherheit im Raum. Das haben wir schon beim Kind gesehen, als wir die Wahrnehmungsübungen gemacht haben. Diesen wird auf beiden Seiten verschlossen.

Bevor ich die Gurte schließe, ist es wichtig, dass ich dem Kind sage, was ich vorhabe. Es funktioniert ähnlich wie beim Autositz, es ist fast das gleiche System. Wenn zusätzlich die Problematik besteht, dass das Kind mit dem Becken nach vorne rutscht und die Stabilität so gefährdet ist, kann ich es mit einem zusätzlichen Beckengurt unterstützten.

Man hat vielleicht das Gefühl, dass das Kind zu viel gehalten wird, diese Angst kann ich Ihnen aber nehmen. Es gibt dem Kind nämlich Sicherheit, Stabilität und hilft ihm, in der aufrechten Position zu sitzen. Ohne diese Position zu beherrschen, kann man die Hände als Maßnahme zum Spiel auch nicht erlernen. Deswegen ist es wichtig, dass das Kind im Sitzen stabilisiert ist.

Wenn das Kind schon sicherer ist, kann man den Brustgurt zum Beispiel wegnehmen, den Beckengurt würde ich trotzdem geschlossen lassen. Dann können wir das Kind zu uns in die Küche oder ins Esszimmer an den Tisch setzen.

Worauf sollte man achten, wenn das Kind mit am Tischt sitzt?

Es ist eine besondere Einheit, wenn unser Kind, obwohl es vielleicht nicht stabil sitzen kann, mit uns gemeinsam am Tisch sitzen kann. Das ist für die soziale Interaktion und die Teilhabe am Alltag sehr wichtig. Es gibt aber einige Dinge zu beachten, die ich Ihnen jetzt zeigen möchte.

Wenn das Kind am Tisch isst, ist es wichtig darauf zu achten, dass das Kind die Möglichkeit hat, sich mit den Unterarmen abzustützen. Das ermöglicht eine bessere Kopfkontrolle, Rumpfkontrolle und später hilft es auch bei der Hantierung, bei der Manipulation. Dieser Sessel ist zum Beispiel in der Höhe verstellbar.

Es ist wichtig zu erwähnen, dass man den Sessel auch bremsen kann. Wenn der Sessel immer weggerollt, wird das Sitzen unsicher, das Kind kriegt Angst und möchte gar nicht mehr sitzen, sondern einfach aussteigen. Es besteht bei diesem Sessel die Möglichkeit, dass ich ihn bremse, er bewegt sich dann gar nicht mehr. Das gibt Stabilität und Sicherheit und ich achte darauf, dass das Kind schön begrenzt ist.

Wenn die Kopf- und Rumpfkontrolle schon gut entwickelt ist, brauche ich den Brustgurt nicht mehr, denn dafür habe ich die Tischplatte. Dann beobachte ich, dass das Kind sich mit den Armen und Hände stützen kann.

Für die Teilhabe und die Interaktion besteht die Möglichkeit, das Kind von der Seite oder von vorne anzusprechen, zum Beispiel auch um etwas anzubieten. So habe ich einen besseren Augenkontakt und kann besser mit dem Kind reden.

Es ist auch wichtig, dass das Kind, wenn wir gemeinsam mit der Familie am Tisch sitzen, einen fixen Platz hat, auf dem es immer sitzt. Die anderen Familienmitglieder sollten auch einen fixen Platz haben, denn dann kennt sich das Kind im Rahmen aus, kann sich orientieren und weiß genau, wer noch mit am Tisch sitzt.

Die gemeinsame Zeit am Tisch ist wichtig, sie ermöglicht die soziale Förderung und Entwicklung des Kindes und unterstützt es in der sozialen Interaktion, wie zum Beispiel der Sprache.

Die Sitzmöglichkeit kann man öfters über den Tag anbieten, nicht nur für die Mahlzeiten, sondern auch, wenn ich zum Beispiel in der Küche beschäftigt bin. Dann kann ich das Kind auf dem Sessel mit zu mir nehmen, das ist praktisch, denn ich muss das Kind nicht immer extra hinausheben. Ich kann einfach aufstehen, den Sessel wegrollen, umstellen oder in ein anderes Zimmer bringen.

Zu beobachten ist bitte, dass ich immer auf die Zeit achten muss, damit das Kind nicht länger als eine halbe Stunde, maximal eine dreiviertel Stunde in der Sitzposition verweilt. Nach einer längeren Sitzeinheit muss immer die Position, die Körperlage, gewechselt werden. Im Sitzen entsteht eine vermehrte Beugung im Bereich des Beckens, der Knie- und Fußgelenke, was zu Verkürzungen und Veränderungen im Gelenk führen kann.

Deswegen biete ich nach einer Sitzeinheit entweder die Bauchlage oder die Rückenlage an. Ich kann das Kind auch kurz hinstellen, wenn ich die Möglichkeit dazu habe. Mit dem Sessel kann man das Kind überall zu uns setzen und mit uns gemeinsam die Zeit verbringen lassen.

Hier geht es zum Video-Interview: „Die sichere Verwendung des Therapiestuhls bei Epilepsie”

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Geprüft Assoz. Prof.in Priv.-Doz.in Dr.in Anastasia Male-Dressler und Katalin Moricz, MSc: Stand April 2024 | Quellen und Bildnachweis
Die Kurse sind kein Ersatz für das persönliche Gespräch mit Ihrer Ärztin/Ihrem Arzt, sondern ein Beitrag dazu, PatientInnen und Angehörige zu stärken und die Arzt-Patienten-Kommunikation zu erleichtern.
(Zirkardianer Rhythmus )
Biologisches Phänomen, das in einem Rhythmus von ungefähr 24-Stunden bestimmte körperliche Funktionen beeinflusst.  Ein Beispiel ist der Schlaf-Wach-Zyklus durch die Freisetzung des Schlafhormons.
ambulant
Die Behandlung erfolgt ohne einen nächtlichen Aufenthalt im Krankenhaus.
Kontraktur
Als Kontraktur wird eine dauerhafte Bewegungs- und Funktionseinschränkung von Gelenken bezeichnet.
neurologische Beeinträchtigung
das Nervensystem betreffende Beeinträchtigung
Physiotherapie
Therapieform zur Verbesserung von Beweglichkeit und Kraft durch gezielte Übungen.
stationär
Vor oder nach der Behandlung befindet sich die Patientin/der Patient mindestens eine Nacht im Krankenhaus.