2. Bewegungsförderung bei Epilepsie verstehen

Was soll bei Kindern mit Epilepsie durch Bewegungsförderung erreicht werden?

Oberstes Ziel der Bewegungsförderung bei Kindern mit Epilepsie ist es, dass das Kind seine Bewegungen bewusst plant und durchführt. Die Lagewechsel oder Bewegungen sollen außerdem zielgerichtet ausgeführt werden. Krabbelt Ihr Kind beispielsweise in Richtung eines Spielzeugs, das Sie Ihm vorher gezeigt haben, ist dies eine zielbewusste Handlung. Wenn Sie Ihrem Kind Hinweise geben, wie und wohin es sich bewegen soll, achten Sie darauf, auf welche Reize und Hinweise Ihr Kind am besten anspricht.

Einige Möglichkeiten für Reize mit Beispielen:

·       Visueller Reiz (sehen): Sie deuten auf den Bauch Ihres Kindes und Ihr Kind berührt daraufhin seinen Bauch mit seiner Hand

·        Auditiver Reiz (hören): Sie singen oder sprechen den Satz „Gib mir mal dein Händchen“ und ihr Kind gibt Ihnen die Hand

·        Taktiler Reiz (berühren): Sie stupsen Ihr Kind am Rücken an und Ihr Kind rollt sich auf die andere Seite

Welche Rolle spielen wir als Eltern bei der Förderung unseres Kindes durch Bewegung?

Als Eltern haben Sie die Verantwortung, dass Ihr Kind die fehlenden Bewegungsabläufe und Fertigkeiten gemeinsam mit Ihnen erlernt und Sie ihm helfen, diese in den Alltag einzubauen.

Das heißt nicht, dass Sie täglich mehrere Stunden üben müssen – bauen Sie stattdessen die Übungseinheiten in Ihren Alltag ein. Ob diese Übungsphase zehn Sekunden dauert oder eine Minute, ist nicht entscheidend. Entscheidend ist, dass Sie sich mit Ihrem Kind gemeinsam mit dem Erlernen neuer Bewegungen auseinandersetzen.

Die Übungen können Sie über den Tag verteilt in vielen kleinen „Häppchen“ durchführen, zum Beispiel nach dem Wickeln, Anziehen, nach dem Essen am Tisch oder wenn Ihr Kind gerade spielt. So können Sie ganz einfach bis zu 20 kleine Einheiten am Tag durchführen, ohne, dass Sie oder Ihr Kind das Gefühl bekommen, in einer anstrengenden Übungssituation zu sein. Die häufige Wiederholung ist wichtig, damit die gelernten Bewegungen gespeichert werden und sinnvoll in den Alltag eingefügt werden können.

In den folgenden Lektionen finden Sie viele Übungen zur Förderung durch Bewegung sowie praktische Tipps, wie man diese im Alltag einbauen kann:

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Geprüft Assoz. Prof.in Priv.-Doz.in Dr.in Anastasia Male-Dressler und Katalin Moricz, MSc: Stand April 2024 | Quellen und Bildnachweis
Die Kurse sind kein Ersatz für das persönliche Gespräch mit Ihrer Ärztin/Ihrem Arzt, sondern ein Beitrag dazu, PatientInnen und Angehörige zu stärken und die Arzt-Patienten-Kommunikation zu erleichtern.