7. Alltag und Unterstützung beim Glioblastom

Wie beeinflusst das Glioblastom meinen Alltag?

Idealerweise sollte die Diagnose Glioblastom Ihr tägliches Leben nicht zu stark beeinträchtigen. Einige Patient:innen können während der Behandlung sogar weiterhin Vollzeit arbeiten und sportlich aktiv sein. Es kann allerdings sein, dass die Diagnose in den ersten Wochen und Monaten viele Gedanken und Sorgen hervorruft. Das kann auch Ihren Alltag beeinflussen.

Die Strahlentherapie , die normalerweise sechs Wochen dauert, erfordert regelmäßige Besuche im Zentrum, was Zeit und Energie in Anspruch nimmt. Die anschließenden Therapien sind oft ambulant und sollten den Alltag weniger stark beeinflussen. Dennoch reagieren Patient:innen unterschiedlich auf die Behandlung. Einige können die Therapie gut vertragen und ihren normalen Aktivitäten nachgehen, während andere Einschränkungen erfahren.

Letztendlich gibt es keine festen Regeln, was man während der Behandlung tun darf oder nicht. Wenn es Ihnen Freude macht und Sie es möchten, sollten Sie weiterhin Ihren Alltag so weit wie möglich gestalten.

Den Alltag anpassen

Seien Sie bereit, Ihren Alltag Ihrem Gesundheitszustand anzupassen. Nehmen Sie sich die Freiheit, Ihre Prioritäten neu zu setzen und Ihre Aktivitäten entsprechend zu wählen.

Erstellen Sie einen flexiblen Zeitplan, der Raum für Unvorhergesehenes lässt. Vermeiden Sie es, Ihren Tag zu überladen, und lassen Sie Zeit für Pausen und Ruhephasen.

Wie können mich meine Familie und Freund:innen beim Umgang mit der Erkrankung unterstützen?

Familie und Freunde können eine wichtige Stütze sein, wenn es darum geht, den Umgang mit der Erkrankung Glioblastom zu bewältigen. Hier sind einige Möglichkeiten, wie sie unterstützen können:

Emotionale Unterstützung: Einfach da zu sein und zuzuhören kann schon viel bewirken. Familie und Freunde können Ihnen ein offenes Ohr bieten, um über Sorgen, Ängste und Gefühle zu sprechen. Ihre Anwesenheit und ihr Mitgefühl können Trost spenden und das Gefühl der Verbundenheit stärken.

Hilfe im Alltag: Unterstützung im Haushalt, bei der Kinderbetreuung, beim Einkaufen oder bei der Organisation von Arztterminen kann den Alltag erheblich erleichtern. Wenn Sie Unterstützung benötigen, zögern Sie nicht, um Hilfe zu bitten.

Begleitung zu Arztterminen: Es kann beruhigend sein, jemanden an Ihrer Seite zu haben, wenn Sie zu Arztterminen gehen. Ihre Familie und Freunde können Sie hier begleiten. Sie können Sie während der Termine unterstützen, wichtige Informationen notieren und Ihnen in schwierigen Momenten beistehen.

Informationssuche: Wenn Sie Fragen haben oder nach Informationen suchen, können Ihre Familie und Freunde Ihnen dabei helfen. Gemeinsam können Sie Ressourcen finden, die Ihnen zusätzliche Unterstützung bieten, sei es durch Selbsthilfegruppen, Online-Foren oder Beratungsstellen.

Ablenkung und positive Aktivitäten: Gemeinsame Unternehmungen und positive Erlebnisse können eine willkommene Ablenkung bieten und Ihre Stimmung heben. Nutzen Sie die Zeit mit Ihren Liebsten für Spaziergänge, gemeinsame Hobbys oder einfach nur zum Reden. Es kann Ihnen helfen, den Fokus auf Positives zu lenken und Ihre Batterien aufzuladen.

Wie kann mir psychoonkologische Unterstützung bei einem Glioblastom helfen?

Psychoonkologische Unterstützung kann Ihnen dabei helfen, mit den emotionalen und psychischen Herausforderungen umzugehen, die mit der Diagnose und Behandlung eines Glioblastoms einhergehen.

Psychoonkolog:innen helfen Ihnen, Ihre Ängste, Sorgen und Traurigkeit zu bewältigen. Sie können mit Ihnen Strategien zur Stressbewältigung entwickeln und Sie dabei unterstützen, sich auf die Dinge zu konzentrieren, die Ihnen wichtig sind. Dies kann Ihre Lebensqualität wesentlich verbessern.

Für Kontakte zu ausgebildeten Psychoonkolog:innen können Sie sich an die Krebshilfe wenden.  Diese steht als Anlaufstelle für Betroffene im gesamten deutschsprachigen Raum zur Verfügung.

Österreich: www.krebshilfe.net

Schweiz: www.krebsliga.ch

Deutschland: www.krebshilfe.de

Wie kann mir eine palliative Betreuung bei einem Glioblastom helfen?

Die palliative Unterstützung zielt darauf ab, nicht nur Ihre Symptome zu lindern, sondern auch Ihren Alltag zu erleichtern. Dazu gehört die Anpassung Ihrer Pflege, die Behandlung neurologischer Probleme und Hilfe bei Schmerzen.

Denken Sie daran, dass Palliativmedizin  eine stetige umfassende Betreuung ist. Das Ziel ist es, Ihre Lebensqualität zu verbessern und Sie bei Ihrer Erkrankung zu unterstützen.

Mehr Infos zum Thema Palliativtherapie finden Sie hier.

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Geprüft Assoc.-Prof. Dr. Christian F Freyschlag: Stand September 2024 | Quellen und Bildnachweis
Die Kurse sind kein Ersatz für das persönliche Gespräch mit Ihrer Ärztin/Ihrem Arzt, sondern ein Beitrag dazu, PatientInnen und Angehörige zu stärken und die Arzt-Patienten-Kommunikation zu erleichtern.
(Zirkardianer Rhythmus )
Biologisches Phänomen, das in einem Rhythmus von ungefähr 24-Stunden bestimmte körperliche Funktionen beeinflusst.  Ein Beispiel ist der Schlaf-Wach-Zyklus durch die Freisetzung des Schlafhormons.
ambulant
Die Behandlung erfolgt ohne einen nächtlichen Aufenthalt im Krankenhaus.
Glioblastom
Ein bösartiger Hirntumor, der zur Gruppe der Gliome zählt. Diese Art der Hirntumore entstehen aus den Stützzellen des Gehirns (Gliazellen). Das Glioblastom ist der häufigste unter den Hirntumoren.
Palliativtherapie
Therapie, die vorrangig auf die Linderung von Symptomen und Erhaltung bzw. Verbesserung der Lebensqualität ausgerichtet ist. Sie ist zu unterscheiden von der kurativen Therapie, die primär die Heilung zum Ziel hat. Die palliative Therapie hat besondere Bedeutung, wenn die Heilung einer Patientin / eines Patienten nicht möglich ist.
Psychoonkolog:innen
Psychologische Unterstützung von Menschen, die an Krebs erkrankt sind. Hauptziel ist es, den Patienten bei der Bewältigung der emotionalen, sozialen und psychologischen Herausforderungen zu helfen, die mit der Krebsdiagnose und -behandlung verbunden sind.
Strahlentherapie
Behandlung mit hochenergetischen Strahlen, um Krebszellen abzutöten.