2. Akutbehandlung bei Harn-und Nierensteinen

Was erwartet mich, nachdem ich die Notaufnahme aufgesucht habe?

Ein Harnleiterstein (Ureterolithiasis) kann starke, wellenförmige Schmerzen verursachen. Sollten Sie mit starken, kolikartigen Schmerzen eine Notaufnahme aufsuchen, ist die erste Maßnahme immer die Gabe von Schmerzmitteln, um Ihre starken Beschwerden zu lindern. Im Anschluss werden Sie umfangreich untersucht. Hierzu werden die folgenden Schritte durchgeführt:

  • Körperliche Untersuchung (Bauch und Nierenlager abtasten)
  • Untersuchung einer Urinprobe
  • Ultraschalluntersuchung der Niere und der Blase
  • Gegebenenfalls CT des Bauchraums

Wann kann gewartet werden, ob der Stein von allein abgeht und wann sollte direkt operiert werden?

Wenn kein Risiko für eine schwere Komplikation besteht, kann abgewartet werden, ob der Stein von selbst abgeht. Eine wichtige Maßnahme bei Harnleitersteinen ist immer die Kontrolle der Nierenfunktion. Die Niere ist gefährdet, wenn eine Infektion der Harnwege vorliegt oder der Urin durch die Steine nicht mehr aus der Niere abfließen kann. Der Urin staut sich in der Niere auf und drückt auf das Nierengewebe. Besonders vorsichtig muss man bei Patient:innen sein, die durch Vorerkrankungen bereits eine schlechte Nierenfunktion haben oder bei denen nur eine Niere vorhanden ist.

Wahl der Therapie bei Harn- und Nierensteinen

Wenn eine Behandlung nötig ist, entscheiden vor allem zwei Faktoren, welche Therapie zum Einsatz kommt:

  • Wo sitzt der Stein?
  • Wie groß ist der Stein?

Kleinere Steine im unteren Bereich des Harnleiters gehen häufig spontan ab. Hier werden meist nur Medikamente zur Linderung der Schmerzen eingesetzt. Größere Steine, oder Steine die sich höher im Harnleiter befinden, werden eher durch chirurgische Verfahren entfernt. Genauere Informationen dazu erhalten Sie unter Chirurgische Therapie bei Harn- und Nierensteinen.

Zudem kann auch die Steinart eine Rolle bei der Wahl der Therapie spielen.

Wahl der Therapie anhand der Steinart

In Deutschland kommen Kalzium-Oxalat-Steine am häufigsten vor. Dieses Material ist sehr weich und kann gut durch einen Laser, der auf die Steine gerichtet wird, zerstört werden. Eine Ausnahme bilden die Harnsäuresteine. Diese Steine lassen sich durch Medikamente auflösen. Jedoch treten diese deutlich seltener auf. Die Härte eines Steins kann man in der Computertomographie messen.

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Geprüft Prof. Dr. Thomas Knoll, MSc: Stand Juni 2023 | Quellen und Bildnachweis
Die Kurse sind kein Ersatz für das persönliche Gespräch mit Ihrer Ärztin/Ihrem Arzt, sondern ein Beitrag dazu, PatientInnen und Angehörige zu stärken und die Arzt-Patienten-Kommunikation zu erleichtern.
CT
(Computertomografie)
Bildgebendes Verfahren. Dabei werden Röntgenstrahlen aus verschiedenen Richtungen durch den Körper geführt. Ein Computer verarbeitet die so erzeugten Bilder zu einer Schnittbildreihe. Dadurch ist eine genaue Beurteilung des untersuchten Körperteiles möglich. So können beispielsweise Lage und Größe von Organen und Tumoren dargestellt werden. Die Untersuchung ist schmerzlos.