4. Vorbeugende Maßnahmen bei Harn- und Nierensteinen

Welche allgemeinen Maßnahmen sollten zur Vorbeugung gegen das Wiederauftreten von Harnsteinen getroffen werden?

Harn- und Nierensteine sind im deutschsprachigen Raum eine Volkskrankheit, sodass viele Menschen im Laufe Ihres Lebens daran leiden. Die verschiedenen Steinarten haben unterschiedliche Risikofaktoren, sodass Sie Ihre Steine im Labor untersuchen und das Material des Steins analysieren lassen sollten. Durch die Analyse der Steinart erhalten Sie Informationen darüber, wie Sie das Risiko für ein erneutes Steinleiden reduzieren können.

Zudem gibt es allgemeine Maßnahmen, die alle Patient:innen beachten können, um die Entstehung von Harnsteinen zu vermeiden. Diese sind zum Beispiel:

  • etwa 2,5 Liter trinken, dies gleichmäßig über den Tag verteilt
  • viel Bewegung
  • Übergewicht reduzieren
  • ausgewogene Ernährung, wenig tierische Fette und Fleisch
  • salzarme Kost

Treten bei Ihnen gehäuft Nierensteine auf, sollten Sie Ihre Urologin oder Ihren Urologen darauf hinweisen, damit diese:r nach möglichen Ursachen suchen kann.

Medikamente zur Vorbeugung von Harn- und Nierensteinen

Um die Bildung neuer Harn- oder Nierensteine zu vermeiden, können unter Umständen auch Medikament eingesetzt werden. Welche Medikamente zum Einsatz kommen, hängt von der jeweiligen Steinart und weiteren Faktoren ab:

  • Bei den meisten Steinen ist es hilfreich, den pH-Wert des Urins mit Medikamenten etwas anzuheben. In manchen Fällen kann es aber auch sinnvoll sein, den pH-Wert zu senken.
  • Ein anderer Ansatz ist die Senkung der Kalziumausscheidung. Leiden Sie vornehmlich unter Kalziumsteinen, können eventuell Medikamente eingesetzt werden, die das Ausscheiden dieser Stoffe hemmen. Sie sollten bei diesen Medikamenten beachten, dass Sie regelmäßig Ihre Blutelektrolyte bei Ihrem Hausarzt:Ihrer Hausärztin kontrollieren lassen.
  • Manchmal kann auch ein Medikament eingesetzt werden, das die Harnsäureausscheidung reduziert.

Diese beschriebenen Medikamente sind insgesamt sehr gut verträglich und verursachen bei den meisten Patient:innen wenig bis keine Nebenwirkungen. Wie lange diese Medikamente eingenommen werden müssen, ist von Patient:in zu Patient:in sehr unterschiedlich. Wenn Sie die Medikamente bereits über viele Jahre einnehmen und keine Nieren- oder Harnsteine mehr aufgetreten sind, können Sie mit Ihrer Ärztin oder Ihrem Arzt besprechen, ob Sie diese Medikamente weiter einnehmen sollten oder absetzen können.

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Geprüft Prof. Dr. Thomas Knoll, MSc.: Stand Juni 2023 | Quellen und Bildnachweis

Die Kurse sind kein Ersatz für das persönliche Gespräch mit Ihrer Ärztin/Ihrem Arzt, sondern ein Beitrag dazu, PatientInnen und Angehörige zu stärken und die Arzt-Patienten-Kommunikation zu erleichtern.
(Zirkardianer Rhythmus )
Biologisches Phänomen, das in einem Rhythmus von ungefähr 24-Stunden bestimmte körperliche Funktionen beeinflusst.  Ein Beispiel ist der Schlaf-Wach-Zyklus durch die Freisetzung des Schlafhormons.