6. Monoklonale Antikörper zur passiven Immunisierung

Was ist ein monoklonaler Antikörper?

Antikörper werden von B-Lymphozyten, einem Teil der weißen Blutkörperchen, gebildet. Nachdem sie Kontakt mit einem Erreger hatten, können B-Lymphozyten spezifische Eiweiße bilden, die gezielt Erreger angreifen. Monoklonale Antikörper sind diese infektionsspezifischen Eiweiße, wenn diese Antikörper alle ursprünglich von genau einem B-Lymphozyten (einem Klon bzw. einer klonierten B-Zelllinie) kommen. Deshalb sind sie genau gleich und greifen genau einen spezifischen Teil des Erregers an. Es gibt sehr viele verschiedene Arten von monoklonalen Antikörpern. Stellen Sie es sich so vor: Die B-Lymphozyten-Zelllinien sind jeweils eine Fabrik, die nur genau ein Automodell immer wieder produziert, ohne Abwandlungen.

Monoklonale Antikörper werden häufig in der Medizin eingesetzt, zum Beispiel bei:

  • Diagnostik und Therapie von Krebserkrankungen
  • Entzündungshemmenden Therapien
  • Infektionskrankheiten

Um monoklonale Antikörper in der Medizin zu nutzen, werden diese im Labor gentechnologisch hergestellt.

Wie unterscheiden sich monoklonale Antikörper von Blutplasma?

Monoklonale Antikörper und Blutplasma können beide als Formen der passiven Immunisierung eingesetzt werden. Allerdings werden sie in sehr unterschiedlichen Fällen angewendet:

  • Monoklonale Antikörper: Sie wirken spezifisch gegen genau einen Erreger bzw. eine Erkrankung, z.B. das RSV (Respiratorisches-Synzytial-Virus), das die Atemwege befallen kann. Sie werden somit verwendet, wenn Sie gegen eine bestimmte Krankheit geschützt werden sollen.
  • Blutplasma: Darin sind viele verschiedene Antikörper enthalten. Sie sind somit besser geeignet, wenn Schutz vor vielen Erkrankungen nötig ist.

Beide passiven Immunisierungen haben gemein, dass sie nur vorübergehend schützen. Deswegen werden sie häufig eingesetzt, wenn Sie Kontakt mit einem Erreger hatten oder in Kontakt kommen könnten. Nur aktive Impfungen können einen dauerhaften Schutz bieten.

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AT-12150 Sep.2024 | Geprüft Univ.-Prof.in Dr.in Elisabeth Förster-Waldl: Stand Oktober 2024 | Quellen und Bildnachweis
Die Kurse sind kein Ersatz für das persönliche Gespräch mit Ihrer Ärztin/Ihrem Arzt, sondern ein Beitrag dazu, PatientInnen und Angehörige zu stärken und die Arzt-Patienten-Kommunikation zu erleichtern.
(Zirkardianer Rhythmus )
Biologisches Phänomen, das in einem Rhythmus von ungefähr 24-Stunden bestimmte körperliche Funktionen beeinflusst.  Ein Beispiel ist der Schlaf-Wach-Zyklus durch die Freisetzung des Schlafhormons.
Antikörper
(Immunoglobuline)
Eiweiße (Proteine), die von Zellen des Immunsystems gebildet werden, um Krankheitserreger wie Bakterien oder Viren zu bekämpfen. Bei manchen Erkrankungen kann es zu einer fehlgeleiteten Bildung von Antikörpern gegen körpereigene Zellen oder Strukturen kommen.
Eiweiße
Eiweiße, auch bekannt als Proteine, sind Makromoleküle, die aus Ketten von Aminosäuren bestehen. Sie spielen eine entscheidende Rolle im Aufbau und der Funktion von Zellen und Geweben im Körper.
Monoklonale Antikörper
Monoklonale Antikörper sind im Labor hergestellte Antikörper, welche spezifisch auf einzelne Bindungsstellen bestimmter Antigene abzielen. Sie können zur Diagnose und Behandlung von Krankheiten verwendet werden.