6. Schmerzen bei CTCL

Welchen Zusammenhang gibt es zwischen Schmerz, Angst und Depressivität?

Der Schmerz bei einem kutanen T-Zell-Lymphom entsteht durch Schmerzrezeptoren, die in der obersten Schicht unserer Haut liegen. Diese leiten den Schmerz direkt in die verschiedenen Schmerzzentren unseres Gehirns weiter.

Wenn der empfundene Schmerz unserem Körper bewusst wird, kommt es zu einer negativen Verstärkung der empfundenen Gefühle.

  • Aufgrund des Schmerzes beginnen wir uns zurückzuziehen und uns zu schonen.
  • Dies führt zu einer vermehrten Inaktivität.
  • Die Inaktivität fördert unsere Erschöpfung und erhöht unser Anspannungsniveau.
  • Die Erschöpfung verursacht ein Fehlen an positiver Energie und kann depressive Gedanken verstärken.
  • Depressive Gedanken können  empfundene Schmerzen verstärken und so beginnt der Kreislauf erneut von vorne.

Anzeichen für Depressionen

  • Wiederholend schlechte Stimmung
  • Verstärkte Müdigkeit
  • Interessenverlust
  • Verminderte Konzentration und Aufmerksamkeit
  • Wertlosigkeit- und Schuldgefühle
  • Reduzierter Appetit
  • Reizbarkeit und Aggressivität
  • Suizidale Gedanken und Selbstverletzung

Sollten Sie bei sich verstärkt eines oder mehrere dieser Symptome bemerken, sollten Sie dies ernst nehmen. Viele Betroffene profitieren davon, sich in solchen Situationen professionelle Hilfe zu suchen.

Welchen Zusammenhang gibt es zwischen Stress und Schmerzen?

Der Zusammenhang zwischen Stress und Schmerzen lässt sich über das Stressniveau unseres Körpers erklären. Bei starkem Stress wird vom Körper ein bestimmtes Hormon vermehrt ausgeschüttet. Es handelt sich hierbei um Cortisol, das sogenannte Stresshormon. Dieses führt zu einer verstärkten Spannung der Haut, wodurch die obersten Hautschichten irritiert werden. So wird das Schmerzgefühl der Haut intensiviert und ein sich verstärkender Prozess beginnt.

Welche Übungen gibt es zur Schmerzlinderung?

Zur Schmerzlinderung können verschiedene Entspannungsverfahren eingesetzt werden:

  • Beim autogenen Training setzen Sie sich intensiv mit einer Körperregion Ihres Körpers auseinander. Sie stellen sich im Laufe des Trainings vor, dass diese Region besonders schwer sei und setzen so das Aktivitätsniveau dieser Region herunter.
  • Achtsamkeitsübungen können Ihnen helfen, Ihre Schmerzen zu reduzieren. Dazu lenken Sie Ihre Gedanken konstant auf die Tätigkeit, die Sie gerade ausüben und nehmen diese ganz bewusst wahr. Folglich werden andere Wahrnehmungen, wie Schmerzen, reduziert.
  • Gedankliche Übungen helfen, den Schmerz hinter sich zu lassen.

Beispiel: Stellen Sie sich hierzu vor, der Schmerz sei ein Ring, der immer weiter an Größe gewinnt. Ab einem bestimmten Punkt ist der Ring so groß, dass Sie aus diesem Ring heraussteigen und den Schmerz hinter sich lassen. So stärken Sie Ihre Selbstwirksamkeit und das Gefühl, die Kontrolle über den Schmerz zu haben. Außerdem lenken Sie so Ihre Aufmerksamkeit vermehrt auf den Ring statt den Schmerz und können so lernen, die Intensität des Schmerzes zu reduzieren. Weitere Übungen und Tipps zu diesem Thema finden Sie in dieser Lektion.

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Geprüft Dr.in Eva Lehner-Baumgartner: Juni 2024 | Quellen und Bildnachweis
Die Kurse sind kein Ersatz für das persönliche Gespräch mit Ihrer Ärztin/Ihrem Arzt, sondern ein Beitrag dazu, PatientInnen und Angehörige zu stärken und die Arzt-Patienten-Kommunikation zu erleichtern.
(Zirkardianer Rhythmus )
Biologisches Phänomen, das in einem Rhythmus von ungefähr 24-Stunden bestimmte körperliche Funktionen beeinflusst.  Ein Beispiel ist der Schlaf-Wach-Zyklus durch die Freisetzung des Schlafhormons.