Der Mensch ist, was er isst. Besonders für Ihr Herz und Ihre Gefäße spielt die Ernährung eine große Rolle. In dieser Lektion zeigen wir Ihnen, wie Sie im Alltag ganz schnell jene Lebensmittel erkennen, von denen Sie nicht zu viel genießen sollten. Sie können allerdings beruhigt sein, denn grundsätzlich gilt: Alles ist erlaubt, nur die Menge macht das Gift. Wir geben Ihnen nützliche Expertentipps für eine ausgewogene Ernährung.
Univ.Prof.in Dr.in Jeanette Strametz-Juranek, Fachärztin für Innere Medizin und Kardiologie, beantwortet im Video "Mit Maß und Ziel genießen für Ihr Herz" folgende Fragen:
Klicken Sie auf eine Frage, um direkt zum entsprechenden Videoabschnitt zu springen!- Welche Lebensmittel sollte ich als Angina pectoris-PatientIn sparsam essen und warum?
- HDL- und LDL-Cholesterin: Warum unterscheidet man zwischen „gutem“ und „schlechtem“ Cholesterin?
- Was sind Triglyceride und wodurch können diese erhöht sein?
- Fett ist nicht gleich Fett – Welche Fette haben in zu großen Mengen einen negativen Einfluss auf mein Herz?
- Warum sollte ich meine Salzzufuhr reduzieren?
- Muss ich auf Alkohol ganz verzichten?
- Wie kann sich der Konsum von Kaffee auf mein Herz auswirken?
- Welche Kohlenhydrate sind in zu großen Mengen schlecht für mein Herz und warum?
- Auf den Punkt gebracht
Video Transkript
Welche Lebensmittel sollte ich als Angina pectoris-PatientIn sparsam essen und warum?
Angina pectoris und Lebensmittel – wichtiger Punkt auch. Lebensmittel, die man nicht so gerne essen soll oder die man weglassen soll, sind manchmal ein bisschen kritisch, weil das auch Lebensmittel sind, die Männer und Frauen sehr gerne zu sich nehmen.
- Eines dieser Punkte ist Kochsalz. Die österreichische Bevölkerung salzt gerne viel. Dazu muss man wissen, dass Kochsalz oder ein erhöhter Kochsalzkonsum, das heißt mehr als sechs Gramm pro Tag, zu Blutdruckerhöhungen und zu Wasseransammlungen im Körper führen kann. Vor allem zum Beispiel bei Frauen nach dem Wechsel. Mein Tipp an Sie: Achten Sie einfach auf den Salzkonsum, auf die Nahrungsmittel, wo das Salz sichtbar ist. Denken Sie an Salztangen mit Salami. Damit haben Sie den gesamten Kochsalzgehalt pro Tag in einer einzigen Mahlzeit bereits zu sich genommen. Salzen Sie vielleicht nicht nach oder nicht so häufig nach. Probieren Sie auch mal die Suppe, die Hauptspeise, ohne nachzusalzen zu essen. Es braucht ein bisschen Gewöhnungszeit. Aber mit der Zeit nimmt man diesen Unterschied nicht mehr so stark wahr. Und verwenden Sie stattdessen Kräuter.
- Ein zweites Lebensmittel oder eine Lebensmittelgruppe, auf die man sehr achtsam sein sollte, das ist Zucker. Zucker ist in unserer Gesellschaft weit verbreitet, sei das in Getränken, aber auch in vielen Lebensmitteln enthalten. Es gibt auch viele Lebensmittel, wo wir primär gar nicht an so einen hohen Zuckergehalt denken. Zum Beispiel in manchen Formen von Mineralwassern, die mit einem Stoff einfach ein bisschen süß schmecken, oder Milchprodukte in Form von Joghurts oder im Bereich von Getränken. Das kann man sich relativ einfach vorstellen, wenn man die Flasche oder die Verpackung umdreht, die Inhaltsstoffe sich anschaut, hier geht es um Kohlenhydrate, und dann den Zuckergehalt sich anschaut. Und wenn ich heute weiß, in Österreich hat ein Würfelzucker vier Gramm, dann gehe ich einfach her und nehme die Zuckermenge, die in diesem Lebensmittel enthalten ist, und dividiere sie durch vier. Dann weiß ich ganz genau, wie viele Stück Würfelzucker sind zum Beispiel in diesem Joghurt, in diesem Mineralwasser oder in diesem Lebensmittel oder Getränk versteckt. Vielleicht beginne ich dann zu überlegen, ob ich das wirklich essen möchte.
- Und die letzte Gruppe, auf die ich wirklich achtsam sein sollte, sind natürlich fettreiche Nahrungsmittel. Hier geht es vor allem um tierische Fette, um Fisch und Fleisch, um Käse. Fett ist natürlich ein Geschmacksverstärker und wird deshalb auch gerne gegessen. Aber hier kann ich auf eine sehr einfache Art einfach den Fettgehalt reduzieren, wenn ich weniger von dem Lebensmittel esse oder vielleicht auf einen fettärmeren Käse umsteige. Damit spare ich mir Energie. Das ist gut für mein Gewicht, aber auch gut für mein Herz.
HDL- und LDL-Cholesterin: Warum unterscheidet man zwischen „gutem“ und „schlechtem“ Cholesterin?
HDL- und LDL-Cholesterin sind wichtige Werte, die man im Kopf haben sollte, wenn es um die Herzgesundheit geht – nicht nur, wenn ich herzkrank bin, sondern wenn ich auch um meine Herzgesundheit besorgt bin.
- Das HDL ist das schützende Cholesterin. Das ist eigentlich angeboren. Zu dem können wir selbst wenig dazu tun. Das HDL Cholesterin ist wie ein Gefäßschutz, das diese Innenschicht des Gefäßes, das Endothel, unterstützt und schützt. Was mache ich, wenn ich einen niedrigen HDL-Spiegel habe? Dann bedeutet das für mich in meinem Vorbeugemaßnahmen, dass ich besonders auf mein Gefäßsystem aufpassen muss. Das heißt, dass ich Stress vermeide, mich bewege und mich gesund ernähre. Habe ich einen hohen HDL-Anteil, das ist sehr oft bei Frauen der Fall, dann habe ich hier zusätzlich einen Gefäßschutz.
- Wie schauts denn mit dem LDL-Cholesterin aus? LDL-Cholesterin ist das schlechte Cholesterin, kommt aus dem englischen „Low Density Lipoprotein“. Und wenn dieser LDL-Bereich zu hoch ist, macht er die Innenschicht des Gefäßes, das Endothel kaputt, macht es rissig, und es bilden sich sogenannte Plaques, Auflagerungen, die mit der Zeit das Gefäßsystem verschließen. Deshalb: Wenn Sie nächstes Mal zu Ihrem Arzt gehen und Sie holen sich Ihren Blutbefund ab, schauen Sie sich Ihren LDL-Wert ganz genau an.
Was sind Triglyceride und wodurch können diese erhöht sein?
Triglyceride sind auch Blutfette, aber anders als das Cholesterin. Triglyceride sind Blutfette, die auch dazu beitragen, sich im Gefäßsystem anzulagern oder in der Leber abzulagern und dort eine sogenannte Fettleber zu bilden. Die Fettleber bedeutet, dass im Organ Leber Fettdepots gebildet werden. Und die Fettleber, nach neuesten wissenschaftlichen Erkenntnissen, ist ein Risikofaktor für Gefäßerkrankungen.
Wie kommt man denn zu erhöhten Triglyceriden im Blut?
- Nun, die seltenen Fälle, das sind genetische, das heißt familiär belastete Familien, die Triglyceride im Körper vermehrt bilden oder auch nicht abbauen können. Da ist es wichtig, wenn man hohe Triglycerid-Spiegel hat, dass man in eine Fettstoffwechsel-Ambulanz geht und sich behandeln lässt.
- Die häufigste Variante ist aber von den Triglyceriden die Ernährung. Und auch hier muss man grundsätzlich sagen, dass fettreiche Nahrungsmittel und Alkohol die Hauptverursacher sind, weshalb Menschen erhöhte Triglyceride haben.
Sollten Sie in Ihrem Laborbefund feststellen, dass Sie hohe Triglyceride-Werte haben, versuchen Sie einfach, in den nächsten Tagen und nächsten Wochen fettreiche Nahrungsmittel aus Ihrem Speiseplan zu reduzieren oder diese gänzlich zu vermeiden und durch andere, fettarme Lebensmittel zu ersetzen. Sprechen Sie mit Ihrem Arzt, Ihre Ärztin. Die wird Ihnen sicher den idealen Termin für eine Kontrolle geben. In den meisten Fällen haben sich die Werte dann wieder normalisiert. Dann wissen Sie, dass Sie auf dem richtigen Weg sind.
Fett ist nicht gleich Fett – Welche Fette haben in zu großen Mengen einen negativen Einfluss auf mein Herz?
Fett ist ein wichtiger Teil unserer Nahrung. Fett ist ein wichtiger Energielieferant, und Fett ist ein Geschmacksverstärker und damit wesentlich ein wichtiger Faktor, damit Speisen auch gut schmecken. Mit Fett ist wie überall so: Es kommt auf die Dosis an, das heißt auf die Menge.
Nun, Fette sind nicht gleich Fette, und Fette aus pflanzlichen Produkten wie zum Beispiel Sonnenblumenöl, Erdnussöl oder Olivenöl, das sind Fette, die schützende Inhaltsstoffe beinhalten, die das Gefäßsystem schützen. Das heißt: Wenn Sie kochen, wenn Sie Salate zubereiten, greifen Sie auf pflanzliche Öle. Die sind meistens kalt gepresst. Die enthalten diese mehrfach ungesättigten Fettsäuren, und die sind für das Herz-Kreislauf-System gesund.
Natürlich gibt es auch viele Fette, die sind für das Herz-Kreislauf-System nicht gesund, und die sind eigentlich in einer Vielzahl in unseren Lebensmitteln enthalten. Was heißt das? Das sind eigentlich kurze, kurzkettige Fettsäuren, die das Gefäßsystem nicht schützen, sondern eigentlich dieses Gefäßsystem angreifen und dazu führen, dass sich wieder Entzündungen und Plaques bilden. Und deshalb sind auch diese Fette so schädlich.
Das können Sie feststellen bei allem Gebratenen oder Herausfrittierten, in sehr viel Fastfood-Ketten, wenn man vom Pommes Frites isst, dass diese Lebensmittel, die in vielem Fett gebacken sind, dass das meistens tierische Fette sind. Und auch da muss ich von der Menge her in meinem Körper achten.
Warum sollte ich meine Salzzufuhr reduzieren?
Österreich ist ein Land, das sehr gerne und sehr viel Salz konsumiert. Sie müssen sich vorstellen, dass die Österreicherinnen und Österreicher im Durchschnitt pro Tag zehn bis zwölf Gramm Kochsalz zu sich nehmen. Manchmal einfach ganz offensichtlich. Wie gesagt: Das Salz, das Sie am Brot und Gebäck haben, aber manchmal auch versteckt, zum Beispiel in sehr vielen Fertigprodukten. Die werden sehr gerne gesalzen. Was bedeutet das überhaupt – „ein hoher Salzkonsum in der Nahrung“? Das bedeutet: Salz bindet Körperwasser. Ein Gramm Kochsalz bindet 100 Milliliter Speicherwasser. Und wenn Sie überlegen, Sie nehmen pro Tag 10 Gramm Kochsalz zu sich, haben Sie im Prinzip einen Liter zusätzliche Flüssigkeit an Bord.
Bedeutet das, wenn Sie eine Diät machen oder achten, dass Sie eine Krautsauppendiät machen oder eine basische Suppendiät, dann werden Sie merken, dass Sie ganz rasch Gewicht verlieren. Das geht ganz, ganz schnell. Warum? Weil Sie essen kochsalzarm, und dieses Speicherwasser geht aus dem Körper weg. Deshalb ist es wichtig, dass Sie selber darauf achten, nicht zu viel Salz zu sich zu nehmen.
Und da geht noch meine Informationen an alle Frauen nach dem Wechsel: Frauen nach dem Wechsel haben die Eigenschaft oder haben die Tendenz, mehr Körperspeicherwasser aufzunehmen. Das spüren die Frauen manchmal, dass die Hand angeschwollen ist, der Ring nicht vielleicht so passt oder vielleicht auch an den Unterschenkeln so leichte Ödeme entstehen. Hier sollen die Frauen ganz besonders auf Kochsalz aufpassen, weil das ist nicht nur für das Herz gut, sondern verhindert auch möglicherweise das Entstehen von Bluthochdruck.
Muss ich auf Alkohol ganz verzichten?
Muss ich auf Alkohol ganz verzichten? Die Frage haben sich schon ganz viele Menschen gestellt, und auch hier muss man sagen: Es kommt immer auf die Menge drauf an, beziehungsweise: Was ist meine Ausgangsposition?
- Wenn ich auf meine Gesundheit ganz bewusst achte und ab und zu ein Glas Wein, ein Glas Bier trinke, dann ist das sicher kein Problem. Denn dann ist es ein Genussmittel, und das soll auch immer ein Genussmittel bleiben. Und das bedeutet auch nicht, dass ich auf das verzichten muss.
- Habe ich allerdings gesundheitliche Probleme, bin ich Diabetikerin oder Diabetiker? Habe ich hohe Blutfette? Nehme ich Medikamente oder bin ich Herz-Kreislauf-krank? Dann muss mir bewusst sein, dass ich hier sehr achtsam mit der Menge an Alkohol umgehen muss. Denn Alkohol ist erstens einmal ein sehr wichtiger oder sehr hochkalorischer Energieträger. Das heißt: Damit kann ich sehr viel Bauchfett wieder dazugewinnen. Auf der anderen Seite schädigt natürlich auch Alkohol die Leber und das Herz.
- Wichtig ist auch noch, dass, wenn ich irgendwann auch mal alkoholkrank war, dass ich auch hier versuchen muss, diese alkoholhaltigen Lebensmittel wegzulassen. Das sind nicht nur Getränke. Es gibt auch sehr viele Lebensmittel, in denen Alkohol enthalten ist, wo ich hier sehr achtsam sein muss?
Wie kann sich der Konsum von Kaffee auf mein Herz auswirken?
Kaffee und Herz-Kreislauferkrankungen ist, glaube ich, gerade in Österreich ein sehr populäres Thema. Österreich ist ein klassisches Land, in dem gerne und viel Kaffee getrunken wird, und wir haben auch einen sehr guten Kaffee. Wichtig ist auch hier: Wie viel ist die Menge? Wenn Sie aufstehen in der Früh, und Sie trinken eine Tasse Kaffee, ist das eigentlich nicht das Bedenkliche, wenn Sie vielleicht nach dem Essen einen Kaffee trinken, ist es ein Genussmittel. Wenn Sie aber dazu neigen, nur mehr Kaffee zu trinken, nichts mehr anderes zu trinken, dann werden Sie merken, dass über den Kaffeekonsum Sie eigentlich ihren Säure-Basen-Haushalt verändern, Sie vergessen eigentlich, auch andere Dinge zu trinken. Und vielleicht gehören Sie in die Gruppe, die durch erhöhten Kaffeekonsum einen erhöhten Blutdruck bekommt. Dass es einfach einen sehr unangenehmen, teilweise stressigen zusätzlichen Aspekt gibt.
Nehmen Sie Kaffee als Genussmittel. Dort gehört es hin. Dort sollte es sein. Aber achten Sie einfach immer auf die Menge.
Welche Kohlenhydrate sind in zu großen Mengen schlecht für mein Herz und warum?
Österreich ist ein Land, das gerne und viele Kohlenhydrate isst. Auch bei Kohlenhydraten, das heißt: Wo sind denn die überhaupt enthalten? Brot, Gebäck, Nudel, Knödel, Nockerln. Also Österreich hat da sehr viel Variabilität drinnen und in auch sehr, sehr vielen Speisen ist es enthalten. Denken Sie an Brot und natürlich auch an Süßspeisen.
Kohlenhydrate sind aus der Nahrungskette in Österreich eigentlich nicht wegzudenken. Wir sollten sehr achtsam mit diesen Kohlenhydraten aber umgehen.
- Es gibt gesunde Kohlenhydrate, das heißt, das sind z.B. Vollkornprodukte.
- Und dann gibt’s die ungesünderen oder die Produkte, die ich bei Herz-Kreislauferkrankungen eigentlich eher meiden sollte. Das sind vor allem die Weißmehl Produkte.
Was ist denn da der Unterschied? Was ist der Unterschied wirklich zwischen Vollkorn und Weißmehl? Ganz einfach: Es geht um den glykämischen Index:
- Denn esse ich ein Vollkorn-Weckerl, dann steigt der Blutzuckerspiegel langsam in meinem Körper an und fällt auch langsam wieder ab.
- Mache ich das mit Weißmehl, habe ich einen raschen Blutzuckeranstieg, einen raschen Blutzuckerabfall, und ich bin eigentlich schnell wieder hungrig. Das heißt: Ich habe kein Sättigungsgefühl.
Deshalb ist es wichtig, Vollkornprodukte in die Nahrungskette zu integrieren.
Auf den Punkt gebracht
Mit Maß und Ziel genießen für Ihr Herz
- Lebensmittel mit viel Salz, Zucker oder Fett sollten Sie sparsam essen.
- HDL-Cholesterin = gutes, gefäßschützendes Cholesterin.
- LDL-Cholesterin = schlechtes, gefäßschädigendes Cholesterin.
- Das LDL-Cholesterin kann durch hohen Konsum von tierischen Fetten ansteigen.
Diese Lebensmittel sollten Sie mit Maß genießen
1. Fette
Fett gehört neben den Kohlenhydraten und Proteinen zu den Hauptnährstoffen des Menschen. Wir alle brauchen Fett. Jedoch ist auch bei diesem Nährstoff entscheidend, welche Qualität er hat und welche Mengen man davon zu sich nimmt.
Welche Fette gibt es?
Es gibt unzählige Fettsäuren, grundsätzlich kann man diese aber in drei Arten unterteilen. Diese unterscheiden sich in ihrer Auswirkung auf Ihren Blutdruck, Ihr Immunsystem und andere körperliche Vorgänge.
Ungesättigte Fettsäuren
… wirken sich positiv auf Ihr Herz aus.
Mehr zu den „guten“ Fetten erfahren Sie in Lektion 3.
Gesättigte Fettsäuren
… enthalten in tierischen Lebensmitteln wie z.B. Butter, Fleisch oder diversen Milchprodukten. Wenn Sie zu viel von gesättigten Fettsäuren konsumieren, kann Ihr LDL-Cholesterinspiegel steigen. Täglich sollten Sie daher maximal 20 Gramm Streichfett zu sich nehmen, das entspricht einer kleinen Butterportion, wie man sie im Hotel am Buffet findet.
Trans-Fettsäuren
… enthalten in Fertiggerichten, Backwaren, Saucen etc. Die Trans-Fettsäuren gehören zu den „schlechten“ Fettsäuren. Sie entstehen beim industriellen Härten von Ölen oder wenn Sie ungesättigte Fettsäuren, wie diverse Öle zu häufig und zu hoch erhitzen wie z.B. Frittierfett.
Die „schlechten“ Fettsäuren erhöhen den LDL-Cholesterinspiegel und können den „guten“ HDL-Cholesterinspiegel reduzieren.
Hilfe, darf ich denn gar nichts mehr essen?
Keine Sorge, Sie müssen nicht gleich auf alles verzichten! Es reicht schon, sich für magere Alternativen zu entscheiden. Ihr Herz wird es Ihnen danken. Lesen Sie mehr zu herzgesunden Lebensmitteln in Lektion 3.
2. Salz
Finden Sie nicht auch: Mit Salz schmeckt das Essen einfach besser! Darüber hinaus versorgt das Würzmittel Ihren Körper mit lebensnotwendigem Natrium. Doch verwenden wir deutlich zu viel Salz. Viele Menschen salzen ihr Essen schon, bevor sie es probiert haben, eine reine Gewohnheitssache. Zu viel Salz wirkt sich negativ auf unser Herz aus. Für eine Umstellung auf eine salzreduzierte Ernährung benötigt Ihr Körper ca. 2 Wochen.
Wie viel Salz ist gesund für mich?
Sie sollten nicht mehr als sechs Gramm Kochsalz täglich zu sich nehmen, so empfiehlt es die Weltgesundheitsorganisation (WHO). Das entspricht in etwa einem gestrichenen Teelöffel. Alles darüber erhöht das Risiko von Herzkreislauferkrankungen.
Warum ist zu viel Salz schlecht für mich?
Wenn Sie zu viel Salz zu sich nehmen, kommt es zu einem Widerstand in den Blutgefäßen, der den Blutdruck erhöht.
Welche Lebensmittel sind salzreich?
Das Hauptproblem ist nicht das Nachsalzen zu Tisch, sondern die verarbeiteten Lebensmittel in Form von Fertigprodukten. Werfen Sie daher immer einen Blick auf die Nährwerttabelle und Zutatenliste. Eine Erklärung der Nährwerttabelle und Zutatenliste finden Sie in Lektion 4.
So schnell erreicht man den Tagesbedarf an Salz (6 Gramm täglich):
- 2 Scheiben Mischbrot (ca. 100 g) 1,5 g Salz
- 50 g Salami (ca. 5-6 Scheiben) 2,5 g Salz
- 50 g Gouda (ca. 2-3 Scheiben) 1,5 g Salz
80% unserer täglichen Salzzufuhr stammt aus verarbeiteten Lebensmitteln – die Top 5 der salzreichsten Nahrungsmittel:
- Brot und Gebäck
- Fleisch- und Wurstwaren
- Milchprodukte und Käse
- Fertiggerichte (Convenience)
- Knabbergebäck
3. Kohlenhydrate
Kohlenhydrate sind der Hauptenergielieferant Ihres Körpers. Neben Eiweiß und Fett bilden Kohlenhydrate den größten Teil unserer Nahrung. Aber Kohlenhydrate sind nicht gleich Kohlenhydrate.
Zu den Kohlenhydraten zählen Einfach-, Zweifach- und Mehrfachzucker sowie Zuckeralkohole. Einfach- und Zweifachzucker finden Sie vor allem in Süßigkeiten und Limonaden. Sie schmecken süß, enthalten aber kaum Vitamine oder Mineralstoffe, mit der Ausnahme von Obst. Grundsätzlich sollten Sie sich hauptsächlich langsam resorbierbare Kohlenhydrate zuführen, weil sie mehr Ballaststoffe, Vitamine und Mineralstoffe enthalten und von Ihrem Körper langsam aufgenommen werden.
Was bedeutet „schnell resorbierbar“ und warum ist das schlecht für mich?
Wenn Kohlenhydrate schnell resorbierbar sind, bedeutet das, dass Ihr Körper diese schnell verarbeitet. Sie gehen schnell „ins Blut“ und Ihr Blutzucker steigt rasch an. Das wiederum hat zur Folge, dass Insulin ausgeschüttet wird und der Blutzucker, so schnell er gestiegen ist, auch schnell wieder abfällt. Die Folgen: Heißhungerattacken, Müdigkeit und Unwohlsein. Ein zu hoher Zuckerkonsum kann auch das Risiko für Diabetes fördern.
In welchen Lebensmitteln finden sich "Schnelle Kohlenhydrate"?
Schnelle Kohlenhydrate finden sich in:
- Kartoffelpüree,
- Minutenreis,
- Weißbrot,
- Cornflakes,
- Cola,
- Honig,
- Haushaltszucker in reiner Form
Wie viel Zucker darf ich zu mir nehmen?
Die Weltgesundheitsorganisation empfiehlt nicht mehr als 50 Gramm Zucker (10 Teelöffel) pro Tag zu konsumieren. Dabei wird nicht nur der Zucker gerechnet, der Getränken und Speisen beigefügt wird. Auch jener Zucker, der natürlich in Honig oder Fruchtsäften vorkommt, wird mitgezählt.
Ein Beispiel zur Veranschaulichung:
Ein Liter Cola enthält 106 Gramm Zucker.
(Ein Stück Würfelzucker wiegt 4 g in Österreich und 3 g in Deutschland.)
Das entspricht somit etwa 30 Stück Würfelzucker und ist doppelt so viel wie der empfohlene Tagesbedarf.
Praktischer Tipp
Zucker hat viele Namen wie z.B.
- Saccharose
- Dextrose
- Raffinose
- Glukose
- Fruktosesirup oder Fruktose-Glukose-Sirup
- Glukosesirup, Glukose-Fructose-Sirup oder Stärkesirup
- Karamellsirup
- Laktose
- Maltose oder Malzextrakt / Gerstenmalzextrakt
- Maltodextrin, Dextrin oder Weizendextrin
Anhand der Nährwerttabelle können Sie oft nicht erkennen, ob es sich um zugesetzten Zucker oder natürlich enthaltenen Zucker handelt. Daher empfehlen wir Ihnen, die Zutatenliste kurz zu prüfen, denn dort muss der zugesetzte Zucker ausgewiesen werden.
Kleiner Tipp: Steht Zucker mit seinen vielen Namen in der Zutatenliste und dabei auch noch ganz vorne, ist das ein Hinweis, dass es sich um ein Lebensmittel mit einem hohen Zuckergehalt handelt.
So können Sie den Zuckergehalt in Würfelzucker umrechnen:
4. Alkohol
Fragen Sie sich, ob Alkohol für Sie und Ihr Herz tabu ist? Tabu nicht, aber auch hier ist die Menge entscheidend. In kleinen Mengen genossen, wirkt Alkohol sogar entzündungshemmend, gefäßerweiternd und kann einen herzschützenden Effekt haben. Alkohol ist aber vor allem ein starkes Zellgift und hat in zu großen Mengen einen stark schädigenden Effekt für Ihren Körper.
Wie viel Alkohol ist okay?
Erwachsene Männer sollten täglich nicht mehr als 20 Gramm und Frauen maximal 10 Gramm Alkohol zu sich nehmen.
Männer | Frauen | |
entweder | ½ l Bier | 0,33 l Bier |
oder | ¼ l Wein | 1/8 l Wein |
oder | 0,2 l Sekt | 0,1 l Sekt |
oder | 8 cl Schnaps | 4 cl Schnaps |
Alkohol ist zwar nicht tabu, dennoch ist es empfehlenswert, zwei alkoholfreie Tage pro Woche einzulegen.
Warum ist Alkohol schlecht für mich?
Exzessiver und regelmäßiger Konsum von Alkohol kann zu Schädigungen verschiedenster Körperzellen führen. Auch das Herz wird bei zu hohem Alkoholkonsum in Mitleidenschaft gezogen, indem der Herzmuskel erweitert oder geschwächt wird.
5. Kaffee
Gute Nachrichten für Kaffee-LiebhaberInnen! Das beliebte Heißgetränk schadet Ihrem Herzen nicht, sondern kann laut Studien sogar das Herz-Kreislauf-Risiko senken. Natürlich ist auch hier die Dosis entscheidend, jedoch können Sie durchaus ohne Bedenken 3-4 Tassen Kaffee über den Tag verteilt genießen, ohne Ihrem Herz-Kreislauf-System zu schaden. Wichtig dabei ist, dass Ihr Körper an den Konsum gewohnt ist. Gehören Sie zu jenen, die erst jetzt mit dem Kaffeegenuss beginnen wollen, dann gönnen Sie sich gerne 1-2 Tassen täglich und hören Sie auf Ihren Körper bzw. Ihren Blutdruck.
Tipp: Selbst gebrühter Kaffee, ohne Zusatzstoffe und übermäßigem Zucker, ist besser für Ihren Körper als Automatenkaffee.
Wussten Sie schon
Während in Österreich seit 2009 eine Verordnung den Transfettsäuregehalt von Fertigprodukten gesetzlich regelt, gibt es in den anderen Ländern derzeit keine ähnlichen Vorschriften. Unser Tipp: Egal, woher das Produkt stammt, Sie erkennen Transfette auf der Verpackung mit der Kennzeichnung „gehärtete Fette“ oder durch den Hinweis „x-Öl, zum Teil gehärtet“.
Geprüft Prim.a Univ.-Prof.in Dr.in Jeanette Strametz-Juranek: aktualisiert März 2022 | AT-RAN-40-08-2019