1. Grundlagen der Therapie

Therapieziele bei Lungenfibrose

Die Lungenfibrose ist eine dauerhafte Erkrankung, die nicht geheilt werden kann. Besonders wichtig ist deshalb die Behandlung von Symptomen und die Steigerung der Lebensqualität.

Ziele der Behandlung bei Lungenfibrose

Ein Ziel der Behandlung bei Lungenfibrose ist die Verbesserung der Symptome wie Husten und Atemnot.  Das Fortschreiten der Erkrankung soll gestoppt oder verlangsamt werden. Lungenfibrose ist nicht vollständig heilbar. Die Symptome können jedoch behandelt und so Ihre Lebensqualität erhalten werden. Wenn Sie beispielsweise gerne Wandern gehen, können Sie das auch mit Lungenfibrose noch tun.

Was bedeutet „akut“ und „chronisch“?

Chronische Krankheiten entwickeln sich schleichend, haben oft keine klare Ursache und bestehen über einen langen Zeitraum. Im Gegensatz dazu treten akute Erkrankungen meist plötzlich auf, haben eine klare Ursache und verschwinden unter Behandlung oder von selbst nach kurzer Zeit. Ein Beispiel für eine akute Erkrankung ist eine Erkältung, die nach einigen Tagen wieder verschwindet. Lungenfibrose ist eine chronische Erkrankung, welche ein Leben lang besteht.

Vorteil einer frühen Diagnose und Therapie

Die Lungenfibrose schreitet ohne Behandlung weiter fort und verschlimmert sich mit der Zeit. Deshalb ist eine frühe Behandlung wichtig. Damit kann das Fortschreiten der Lungenfibrose verlangsamt oder sogar gestoppt werden. Das bedeutet für Sie, dass mit einer frühen Behandlung Symptome wie Husten und Atemnot gelindert werden können.

Dauer der Therapie bei Lungenfibrose

Da die Lungenfibrose nicht geheilt werden kann, ist eine lebenslange Therapie nötig. Diese sollte nur in Absprache mit Ihren BehandlerInnen pausiert werden.

Im Rahmen dieser Therapie können viele Fragen aufkommen. Eine Auflistung mit Fragen an Ihre Ärztin/Ihren Arzt finden Sie im kostenlosen Download „Fragen an die Ärztin/an den Arzt bei Lungenfibrose.

Therapieoptionen bei Lungenfibrose

Die Behandlung von Symptomen ist bei Lungenfibrose sehr wichtig. Dies kann durch Medikamente, aber auch durch nicht-medikamentöse Maßnahmen erreicht werden. Doch welche Möglichkeiten der Behandlung gibt es und wann werden diese durchgeführt?

Welche Therapiemöglichkeiten gibt es bei Lungenfibrose?

Für die Lungenfibrose gibt es viele Therapiemöglichkeiten, die oft miteinander kombiniert werden. Dazu gehören:

  • Medikamente: Diese wirken entzündungshemmend und begrenzen die Vernarbung des Lungengewebes.
  • Physiotherapie: Regelmäßige Bewegung und Atemübungen lindern Symptome bei Lungenfibrose.
  • Psychotherapie: Psychotherapie kann helfen, mit der Erkrankung besser umzugehen und Ängste zu mindern. Dadurch kann Atemnot, die durch Angst verstärkt wird, gelindert werden.
  • Sauerstofftherapie: Durch die Lungenfibrose nimmt der Körper zu wenig Sauerstoff auf. Bei einer Sauerstofftherapie wird zusätzlich zur Atemluft Sauerstoff gegeben, um den Sauerstoffmangel auszugleichen.
  • Rehabilitation: Während einer mehrwöchigen Rehabilitation werden Sie von einem Team aus verschiedenen Fachdisziplinen wie ÄrztInnen, PsychologInnen, DiätologInnen, Physio- und ErgotherapeutInnen betreut und lernen, besser mit der Lungenfibrose zurechtzukommen.
  • Lungentransplantation: In seltenen Fällen kann eine Lungentransplantation infrage kommen. Dabei erhalten Sie eine neue Lunge von einer Spenderin/einem Spender.

Behandlung der Grunderkrankung

Der Lungenfibrose kann eine Grunderkrankung wie rheumatoide Arthritis (= Rheuma) zugrunde liegen. Diese kann gezielt behandelt werden, um ein Fortschreiten der Lungenfibrose zu verhindern. Dadurch wird einer Verschlimmerung von Atemnot vorgebeugt.

Behandlung von Begleiterkrankungen

Oft tritt eine Lungenfibrose im höheren Alter auf. Viele PatientInnen leiden deshalb an anderen Krankheiten wie Herzschwäche oder zusätzlichen Lungenerkrankungen. Diese können die Atemnot durch die Lungenfibrose verschlimmern. Die Behandlung der Begleiterkrankungen wird in die Therapie mit einbezogen.

Wahl der Therapie bei Lungenfibrose

Es stehen viele Möglichkeiten zur Verfügung, um die Lungenfibrose zu behandeln. Welche Therapie  durchgeführt wird ist auch davon abhängig, welche Ursache der Lungenfibrose zugrunde liegt.

Bedeutung der Ursache der Lungenfibrose

Lungenfibrose kann verschiedene Ursachen haben. Diese können nicht immer festgestellt werden. Bei einer idiopathischen Lungenfibrose ist die Ursache unklar. Wenn die Ursache für die Lungenfibrose bekannt ist, kann diese gezielt therapiert werden. Dadurch können Symptome erfolgreich gelindert und das Fortschreiten der Erkrankung verhindert werden. Weitere Informationen zu den Ursachen von Lungenfibrose finden Sie in unserem Kurs „Lungenfibrose verstehen“ unter „Ursachen und Formen der Lungenfibrose“.

Wann sollte die Therapie beginnen?

Der Beginn der Therapie hängt davon ab, wie rasch sich die Lungenfibrose entwickelt. In der Regel ist eine frühzeitige Therapie empfehlenswert. Wenn die Lungenfibrose langsam voranschreitet, kann die Therapie zu einem späteren Zeitpunkt beginnen.

Welche ÄrztInnen entscheiden über die Therapie?

An der Therapieentscheidung sind verschiedene SpezialistInnen beteiligt:

  • LungenfachärztInnen: Sie sind Ihre HauptansprechpartnerInnen.
  • RadiologInnen: Sie sind bei Diagnose und Verlaufskontrollen beteiligt.
  • PathologInnen und ChirurgInnen: Sie sind beteiligt, wenn Gewebeproben entnommen werden.
  • RheumatologInnen: Sie sind beteiligt, wenn es eine rheumatologische Ursache für die Lungenfibrose gibt.
  • ÄrztInnen für physikalische Medizin: Sie sind beteiligt im Rahmen begleitender physikalischer Maßnahmen und wenn eine Rehabilitation durchgeführt wird.

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Geprüft OA Dr. David Lang: Stand Mai 2021 | Quellen und Bildnachweis

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