Transkript-Text
Was bedeutet "Watch and Wait"?
Zum Zeitpunkt der Diagnose ist Morbus Waldenström häufig symptomlos. Bis Symptome auftreten, wird meistens beobachtet und abgewartet (“Watch and Wait”).
“Watch and Wait” ist Englisch und bedeutet “Beobachten und Abwarten“. Da die meisten Betroffenen zum Zeitpunkt der Diagnose noch keine Symptome aufweisen, wird vorerst beobachtet und abgewartet, wie der weitere Krankheitsverlauf sich entwickelt.
Wann wird "Watch and Wait" eingesetzt?
“Watch and Wait” wird dann empfohlen, wenn die Erkrankung sich noch in der Anfangsphase befindet und keine Symptome auftreten. Eine Therapie brächte in dieser Phase mehr Nach- als Vorteile. Durch regelmäßige Blutwertkontrollen können Ihre Ärztinnen und Ärzte Veränderungen rechtzeitig erkennen.
Was Sie während Watch and Wait tun können
Manchmal empfinden Betroffene das Warten als mühsam und belastend. In Wirklichkeit bringt diese Phase des Wartens jedoch viele Vorteile mit sich, unter anderem:
- Morbus Waldenström schreitet nicht immer so weit fort, dass er behandelt werden muss.
- Wenn Morbus Waldenström fortschreitet, tut er dies anfänglich sehr langsam. In dieser langsamen Anfangsphase können zum Beispiel:
- Impfungen aufgefrischt werden,
- durch regelmäßige Bewegung die körperliche Fitness verbessert werden,
- neue und bessere Therapien abgewartet werden.
- Die Anfangsphase bedeutet oft Lebenszeit ohne Beschwerden, ohne mögliche Nebenwirkungen einer Therapie.
Wann wird "Watch and Wait" beendet?
Wenn erste Symptome auftreten oder Blutwerte sich verändern, können Ihre Ärztinnen und Ärzte die “Watch and Wait”-Strategie beenden. Gerade für den Morbus Waldenström werden fast jährlich neue Therapien entwickelt. Ein Vorteil der “Watch and Wait”-Strategie ist es daher, dass durch das anfängliche Abwarten möglichst viele neue Forschungserkenntnisse genutzt werden können.
Gerade in der Phase des “Watch and Wait” werden Betroffene oft nervös. Darauf zu warten, wie sich die Erkrankung entwickelt, kann belasten.
Nutzen Sie in dieser Situation alle Ressourcen. Neben Ihrem Behandlungsteam und Angehörigen können Ihnen auch andere Betroffene helfen. Auf der Internestseite der Myelom-Lymphom-Hilfe-Österreich oder der Deutschen Leukämie Hilfe finden Sie Anschluss an heimische Selbsthilfegruppen. Auch praktische Tipps für den Alltag finden sich dort.