3. Gut kommunizieren bei Multipler Sklerose

Wie kann ich sicherstellen, dass ich keine wichtigen Fragen vergesse?

Damit Sie nichts vergessen, ist es ratsam, vorab eine Liste mit Fragen und Themen zu erstellen, die Sie im Arztgespräch ansprechen können. Das kann helfen die eigenen Gedanken zu sortieren.
Sie können mit Ihrer Ärztin/Ihrem Arzt bei Ihren Kontrollterminen die Fragen Schritt für Schritt durchgehen.

Was soll ich tun, wenn ich im Arztgespräch bei Multipler Sklerose etwas nicht verstanden habe?

Fragen Sie bei Unklarheiten am besten sofort nach. Je genauer Sie fragen, desto genauer weiß die Ärztin/der Arzt, was sie/er verständlicher erklären kann. Wenn Ihnen erst nach dem Termin etwas einfällt, können Sie Unklarheiten auch telefonisch oder per E-Mail besprechen.

Wie frage ich nach, wenn ich etwas nicht verstanden habe?

Sprechen Sie ruhig an, wenn Ihnen etwas unklar ist. Wiederholen Sie in eigenen Worten, was Ihnen die Ärztin/der Arzt gesagt hat. Sie können zum Beispiel anfangen mit: “Habe ich richtig verstanden, dass…”

So können Missverständnisse und Unklarheiten im Arztgespräch verhindert werden.

Was soll ich tun, wenn ich mich von meiner Ärztin/meinem Arzt nicht verstanden fühle?

Erklären Sie wenn möglich, was Sie verunsichert. Sie sollen sich bei Ihrer Ärztin/Ihrem Arzt wohlfühlen. Gerade bei einer chronischen Erkrankung ist eine Vertrauensbasis zwischen Ihnen und Ihrer Ärztin/Ihrem Arzt wichtig, damit eine optimale Behandlung möglich ist. Wenn Sie das Gefühl haben, dass das Verständnis nicht gegeben ist, kann ein Arztwechsel sinnvoll sein.

In der Online-Schulung Selbstbewusstes Auftreten als PatientIn erfahren Sie, wie Sie Ihr Selbstbewusstsein stärken und sich auf schwierige Arztgespräche vorbereiten können.

Warum ist es wichtig, mit meiner Ärztin/meinem Arzt über meine Ängste und Gefühle zu sprechen?

Haben Sie keine Bedenken mit Ihrer Ärztin/Ihrem Arzt über Ihre Sorgen und Ängste zu sprechen. Stress, Angst und innere Anspannung können die Symptome verschlechtern und so zu einer zusätzlichen Belastung führen.
Eventuell kann Ihre Ärztin/Ihr Arzt Ihnen hilfreiche Behandlungen oder Tipps geben und Sie dabei unterstützen aus dem Teufelskreis auszubrechen.

Entspannungsübungen für den Alltag

Es ist wichtig, dass Sie Stress und Angst mit Ihrer Ärztin/Ihrem Arzt besprechen. Gemeinsam finden Sie eine Lösung. Bis zu Ihrem nächsten Arzttermin können Sie Entspannungstechniken wie Autogenes Training oder Meditation ausprobieren.

  • Autogenes Training: Bei dieser Entspannungstechnik wiederholen Sie innerlich entspannende Sätze. Dazu gehört zum Beispiel: „Mein Körper ist entspannt. Ich atme ruhig und gleichmäßig.“
  • Meditation: Bei der Meditation nehmen Sie sich selbst und Ihre Umwelt achtsam wahr, ohne etwas zu bewerten. Konzentrieren Sie sich zum Beispiel auf Ihren Atem. Spüren Sie, wo Sie das Atmen am intensivsten wahrnehmen. Spüren Sie, ob sich Ihr Brustkorb oder Ihr Bauch hebt und senkt.

Üben Sie die Entspannungstechniken am besten täglich zu einer fixen Uhrzeit. Mit der Zeit finden Sie heraus, was Ihnen am meisten hilft.

Soll ich auch ansprechen, wenn ich Probleme der Sexualität bei MS habe?

Sprechen Sie bei Ihrer Ärztin/Ihrem Arzt auch Dinge an, die Sie vielleicht als unangenehm empfinden. MedizinerInnen betreuen zahlreiche PatientInnen mit ähnlichen Problemen, daher sind diese Themen für sie normal. Bei der MS kann es durch Nervenschädigung zu Funktionsstörungen der Sexualität kommen.

Einige Männer können unter Erektions- und Ejakulationsstörungen leiden. Bei Frauen können sich Beschwerden in Scheidentrockenheit oder Gefühlsverlust bemerkbar machen. Darunter kann die Libido und Orgasmusfähigkeit leiden.

Sprechen Sie offen und ehrlich mit Ihrer Ärztin/Ihrem Arzt darüber. Es gibt verschiedene Hilfsmittel und Therapien, um diese Probleme zu behandeln. Eventuell wird Ihre Ärztin/Ihr Arzt Sie zur weiteren gynäkologischen und urologischen Abklärung an spezialisierte ÄrztInnen überweisen.

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Geprüft Dr.in Doris Hauer: Stand Dezember 2022 | Quellen und Bildnachweis
Die Kurse sind kein Ersatz für das persönliche Gespräch mit Ihrer Ärztin/Ihrem Arzt, sondern ein Beitrag dazu, PatientInnen und Angehörige zu stärken und die Arzt-Patienten-Kommunikation zu erleichtern.