7. Nebenwirkungen bei Multipler Sklerose ansprechen

Was sind Nebenwirkungen bei Multipler Sklerose und wie kann ich sie erkennen?

Nebenwirkungen sind unerwünschte Wirkungen eines Medikaments, die während einer Therapie auftreten können. Das Spektrum reicht von harmlosen Begleiterscheinungen wie Kopfschmerzen und Müdigkeit bis hin zu schwereren Wirkungen wie Schmerzen, Übelkeit und Erbrechen.

Vor Beginn einer Therapie wird Ihre Ärztin/Ihr Arzt Sie über mögliche Nebenwirkungen informieren. Bei Unklarheiten können Sie auch in der Apotheke nachfragen oder in der Packungsbeilage die Nebenwirkungen nachlesen.

Checkliste für Nebenwirkungen

Wenn Sie unsicher sind, ob Ihre Beschwerden Nebenwirkungen von Ihrer MS-Therapie sind, können Sie bei Ihrer Ärztin/Ihrem Arzt nachfragen. Gemeinsam können Sie auch eine Checkliste erstellen, die Ihnen beim Erkennen von Nebenwirkungen hilft. Mögliche Fragen für die Liste könnten sein:

  • Welche Nebenwirkung fällt Ihnen auf?
  • Wann tritt die Nebenwirkung normalerweise auf?
  • Seit wann haben Sie die Beschwerden?
  • Haben Sie vor Beginn der Beschwerden noch ein anderes Medikament genommen?

Über welche Nebenwirkungen soll ich meine Ärztin/meinen Arzt bei Multipler Sklerose informieren?

Über manche Nebenwirkungen, wie zum Beispiel starkes Erbrechen, sollten Sie sofort Ihre Ärztin/Ihren Arzt informieren, damit Sie schnellstmöglich eine Lösung finden. Bei leichteren Nebenwirkungen, die Sie kaum einschränken, können Sie damit auch bis zum nächsten Kontrolltermin warten. Ihre Ärztin/Ihr Arzt wird Ihnen sagen, bei welchen Nebenwirkungen eine schnelle Abklärung notwendig ist.

Bei zu starken Beschwerden, die Sie im Alltag einschränken, kann die Therapie angepasst werden. Besprechen Sie mit Ihrer Ärztin/Ihrem Arzt, ob die Dosis oder die Häufigkeit der Einnahme geändert werden soll. Auch ein Medikamentenwechsel ist möglich.

Wichtig ist, dass die Ursachen von Nebenwirkungen geklärt werden, damit es Ihnen leichter fällt, die Therapie wie verschriebene einzuhalten. Denn eine korrekte Einnahme der Medikamente ist wichtig, um den Krankheitsverlauf positiv zu beeinflussen.

Soll ich untypische Symptome und Nebenwirkungen bei meiner Ärztin/meinem Arzt ansprechen?

Reden Sie mit Ihrer Ärztin/Ihrem Arzt auch über untypische Symptome und Nebenwirkungen. Gemeinsam können Sie herausfinden, ob es an der Therapie liegt oder ob womöglich andere Ursachen dafür verantwortlich sind. Manche Symptome und Nebenwirkungen lassen sich durch eine andere Erkrankung oder vermehrten Stress erklären. Eventuell ist dann eine weiterführende Abklärung notwendig.

Soll ich Symptome und Nebenwirkungen bei MS auch dann ansprechen, wenn diese schon wieder weg sind?

Die MS kann sich bei jeder Betroffenen/jedem Betroffenen unterschiedlich äußern. Die Symptome treten häufig in Schüben auf und können spontan wieder verschwinden. Deshalb sollten Sie diese mit Ihrer Ärztin/Ihrem Arzt besprechen, auch wenn Sie zum Zeitpunkt Ihres Arzttermins keine Beschwerden mehr verspüren.

Berichten Sie auch von Nebenwirkungen, die im Verlauf der Therapie aufgetreten sind. Auf diese Weise planen Sie gemeinsam Schritt für Schritt die optimale Behandlung.

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Geprüft Dr.in Doris Hauer: Stand Dezember 2022 | Quellen und Bildnachweis

Die Kurse sind kein Ersatz für das persönliche Gespräch mit Ihrer Ärztin/Ihrem Arzt, sondern ein Beitrag dazu, PatientInnen und Angehörige zu stärken und die Arzt-Patienten-Kommunikation zu erleichtern.