1. Beginn der Multiplen Sklerose

Was ist die Multiple Sklerose?

Multiple Sklerose (MS) ist die häufigste chronisch-entzündliche Erkrankung des Nervensystems. Es werden Nerven-Strukturen zerstört, wodurch  unterschiedliche Symptome auftreten können. Dabei kann die Erkrankung unterschiedliche Verlaufsformen haben und sich zwischenzeitlich bessern oder weiter fortschreiten.

Durch die großen Fortschritte in der Forschung ist die MS heutzutage sehr gut zu behandeln. Wichtig ist ein rechtzeitiges Erkennen der Krankheit. Eine MS verursacht sehr unterschiedliche Beschwerden, sodass die Diagnose oft nicht leicht gestellt werden kann. Daher sollten Sie rasch eine Ärztin/einen Arzt aufsuchen, wenn Sie unklare Symptome haben.

Kann Multiple Sklerose auftreten, obwohl ich mich gesund fühle?

Die Beschwerden der MS treten typischerweise bei der ersten Manifestation plötzlich in einem sogenannten Schub auf. Dabei hängen die Symptome von den betroffenen Strukturen des Nervensystems ab und bestehen konstant über mehrere Tage. Oft zeigt sich anfangs nur ein einzelnes Symptom. Die Krankheitsaktivität kann fortlaufend und schleichend sein. Obwohl Sie sich zwischen den Schüben gesund fühlen, kann es sein, dass die MS unter der Oberfläche weiter aktiv ist und dadurch unbemerkt Schäden an den Nerven verursacht.

In welchen Situationen im Alltag sollte ich aufpassen?

Die Diagnose Multiple Sklerose heißt nicht, dass Sie Ihren Alltag komplett umstellen müssen. Das wichtigste ist, dass Sie Neuerungen im Alltag gut für sich annehmen können und kontinuierlich umsetzen. Besonders wichtig sollte Ihnen sein auf sich selbst und das eigene Befinden noch mehr zu achten und Ihre Bedürfnisse entsprechend anzupassen. Eine realistische Einschätzung Ihrer eigenen Grenzen wird hilfreich sein Ihren Alltag positiv zu gestalten.

Bei welchen Personen und in welchem Lebensabschnitt wird die Diagnose in der Regel gestellt?

Die MS beginnt meist im frühen Erwachsenenalter und wird oft zwischen dem 20. bis 30. Lebensjahr durch Symptome bemerkbar. Frauen sind von der schubförmig remittierenden MS etwas häufiger betroffen als Männer. Die Ursache hierfür ist bisher nicht bekannt.

Wie hat sich die Prognose von Menschen mit MS in den letzten Jahren verändert?

Die Therapie der MS ist aufgrund der großen Fortschritte in der Forschung sehr komplex geworden. Durch die immer größer werdende Zahl an Therapieoptionen hat sich die Prognose der Erkrankung deutlich gebessert. Dadurch ist eine Beschwerdefreiheit über einen Zeitraum von Monaten bis Jahre möglich, sodass die Lebensqualität mit MS sehr gut ist.

Warum ist es wichtig Multiple Sklerose früh zu erkennen?

Während eines Schubs bemerken Sie die MS, doch ihre Aktivität verläuft oft unbemerkt ohne spürbare Symptome. Dabei kann das Nervensystem weiter geschädigt werden. Deshalb ist die frühzeitige Diagnosestellung wichtig, um möglichst bald mit einer Therapie beginnen zu können.

Da die korrekte Diagnose einer MS und die Einstufung in Verlaufsform und Schweregrad meist recht viel Zeit in Anspruch nimmt, sollten Sie bei unklaren Symptomen rasch eine Neurologin/einen Neurologen aufsuchen. Mit der passenden Therapie können erneute Schübe und ein weiteres Fortschreiten der Erkrankung verhindert werden.

Was kann man tun, um eine Multiple Sklerose früh zu erkennen?

Viele PatientInnen verspüren schon Jahre vor der Diagnose unterschiedliche Symptome, die sie häufiger eine Ärztin/einen Arzt aufsuchen lassen. Diese Symptome sind vielfältig und können sich in Form von Schmerzen, vermehrter Müdigkeit, Missempfindungen der Haut, Depressionen oder Magen-Darm-Beschwerden äußern.

Wenn Sie den Verdacht auf MS haben, lassen Sie sich von Ihrer Hausärztin/Ihrem Hausarzt an eine Neurologin/einen Neurologen oder eine spezialisierte Klinik überweisen.

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Geprüft Dr.in Doris Hauer: Stand Dezember 2022 | Quellen und Bildnachweis
Die Kurse sind kein Ersatz für das persönliche Gespräch mit Ihrer Ärztin/Ihrem Arzt, sondern ein Beitrag dazu, PatientInnen und Angehörige zu stärken und die Arzt-Patienten-Kommunikation zu erleichtern.