3. Bewegungsstörungen bei NMOSD behandeln

Therapie der Bewegungsstörungen bei NMOSD

Bei der Therapie von Bewegungsstörungen, die im Rahmen einer Neuromyelitis-optica-Spektrum-Erkrankung (NMOSD) entstehen, gibt es verschiedene Behandlungsoptionen.

  • Eine sehr wirksame Option stellt die intravenöse Gabe von Kortison dar. Kortison wirkt entzündungshemmend und kann im akuten Schub die Symptome schnellstmöglich reduzieren.
  • Wenn sich nach einigen Tagen keine Besserung einstellt, kann zusätzlich eine Plasmapherese angewendet werden, um die Antikörper aus dem zirkulierenden Blut zu waschen.
  • Durch eine dauerhafte Immuntherapie, die unabhängig von akut auftretenden Schüben eingenommen wird, kann die Häufigkeit und Intensität der Schübe reduziert werden.

Welche zusätzlichen Behandlungen gibt es bei Bewegungsstörungen durch NMOSD?

Wenn nach einem Schub Bewegungsstörungen oder andere Symptome zurückbleiben, gibt es neben der medikamentösen Behandlung weitere Therapiemöglichkeiten.

Physiotherapie

Die Physiotherapie hilft bei Störungen des Bewegungsapparats. Es werden bestimmte Muskelgruppen trainiert oder allgemeine Kräftigungsübungen durchgeführt.

Ergotherapie

Die Ergotherapie hat zum Ziel, verlorengegangene Feinmotorik wieder herzustellen. Hierzu zählt zum Beispiel das Trainieren verschiedener motorischer Fähigkeiten der Hand.

Logopädie

Bei Sprachproblemen, die durch Beeinträchtigung des Hirnstamms entstehen, kann mit Hilfe von Logopädie ein Sprech- und Schlucktraining erfolgen.

Orthoptik

Die Orthoptik, eine Spezialisierung der Augenheilkunde, kann durch eine bestimmte Schieltherapie dafür sorgen, dass Doppelbilder reduziert werden.

Was kann ich selbst zur Behandlung von Bewegungsstörungen beitragen?

Bewegungsstörungen haben oftmals einen großen Einfluss auf den Alltag der Betroffenen. Wenn bei Ihnen Bewegungsstörungen auftreten, empfiehlt es sich auf Hilfsmittel zurückzugreifen. Damit kann Ihre Selbstständigkeit erhalten bleiben. Dies kann beispielsweise ein Stuhl in der Dusche sein, der eine selbstständige Körperpflege ermöglicht. Weiterführende Informationen zu diesem Thema finden Sie in der Lektion „Hilfsmittel für Bewegungsstörungen bei NMOSD“.

Außerdem können Sie selbst Ihre Beweglichkeit mit einem moderaten Fitnesstraining verbessern. Auf einem Heimtrainer, wie z.B. einem Cross-Trainer, können zuhause verschiedene Muskelgruppen aktiviert werden. Ein solches Training wird auch als aerobes Training bezeichnet. Dabei sollten Sie jedoch gezielt darauf achten, sich vor möglichen Stürzen zu schützen. Überlasten Sie Ihren Körper nicht und legen Sie bei Muskelkater oder Krämpfen eine Ruhepause ein.

Aerobes Training

Unter aerobem Training versteht man jegliche Form des Ausdauersports. Dazu zählen zum Beispiel Nordic Walking, Joggen, Radfahren oder Schwimmen. Aerobe Aktivitäten können in unterschiedlicher Intensität ausgeführt werden. Mittlere Aktivitäten erhöhen dabei zwar die Atem- und Herzfrequenz, beim Idealtraining sollte man jedoch weiterhin in der Lage sein, sich zu unterhalten.

Mehr Informationen zum Umgang mit Bewegungsstörungen im täglichen Leben erhalten Sie in der Lektion „Mobil im Alltag bei NMOSD„.

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Geprüft Prof. Dr. med. Peter Rieckmann: Juni 2024 | Quellen und Bildnachweis
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