2. Bewegungsstörungen bei NMOSD erkennen

Wie äußern sich Bewegungsstörungen bei NMOSD?

Bewegungsstörungen bei der Neuromyelitis-optica-Spektrum-Erkrankung (NMOSD) werden von Betroffenen meist recht schnell bemerkt. Die Symptome nehmen häufig innerhalb der ersten Stunden stetig zu, sodass sie nicht lange unbemerkt bleiben.

Typische Symptome für Bewegungsstörungen sind:

  • Lähmungen der Beine, die sich meist durch ein Nachziehen eines der Beine äußern
  • Gefühlsstörungen oder Taubheitsgefühle, auf die häufig Lähmungen folgen
  • Funktionsstörungen der Blase, die sich durch Probleme beim Wasser lassen oder halten äußern

Das Rückenmark enthält nicht nur Nerven zur Versorgung der Muskeln, sondern auch der Haut sowie der unteren Bauchorgane. Dadurch lassen sich Gefühlsstörungen, Taubheitsgefühle und Funktionsstörungen der Blase erklären. Durch Störungen dieser Nervenbahnen kann es zu Problemen kommen, die das Gefühl in den Gliedmaßen beeinflussen oder für Probleme beim Wasser lassen sorgen.

Wann sollte ich mir bei Bewegungsstörungen ärztliche Hilfe suchen?

Sollten Sie als Patient:in eine spontane Verschlechterung Ihrer gewohnten Bewegungsabläufe oder sogar Lähmungen Ihrer Gliedmaßen bemerken, holen Sie zeitnah einen ärztlichen Rat ein. Zögern Sie nicht, sondern wenden Sie sich direkt an ein spezielles Zentrum, Ihre Fachärztin/Ihren Facharzt oder im Notfall an eine neurologische Notaufnahme.

Muskelkraft zurückgewinnen

Nur wenn die Therapie eines akuten Schubs bei NMOSD zeitnah erfolgt, besteht die Möglichkeit, die verloren gegangene Muskelkraft zurückzugewinnen. Mehr Informationen zum Thema Behandlung finden Sie in unserer Schulung „Therapie der NMOSD“.

Was führt bei einem NMOSD-Schub zur Verschlechterung der Symptome?

Bei der NMOSD wird im akuten Schub eine Abfolge von Ereignissen ausgelöst, die für eine Verschlechterung der Symptome sorgt.

Diese laufen folgendermaßen ab:

  1. Bei der Neuromyelitis-optica-Spektrum-Erkrankung werden spezielle Antikörper gebildet, die sich auf Wasserkanäle der Stützzellen legen. Diese Wasserkanäle finden sich vor allem im Rückenmark und im Hirnstamm.
  2. Durch die Antikörper kommt es zu einem Wasserungleichgewicht, wodurch es zu Schwellungen in den Zellen kommt.
  3. Da das Rückenmark nur einen begrenzten Platz hat, drückt die Schwellung auf das umliegende Gewebe.
  4. So kommt es zu einer Verstärkung der Entzündung.

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Geprüft Prof. Dr. med. Peter Rieckmann: Juni 2024 | Quellen und Bildnachweis
Die Kurse sind kein Ersatz für das persönliche Gespräch mit Ihrer Ärztin/Ihrem Arzt, sondern ein Beitrag dazu, PatientInnen und Angehörige zu stärken und die Arzt-Patienten-Kommunikation zu erleichtern.