5. Unterstützung im Umgang mit Morbus Parkinson

Was bedeutet psychosoziale Unterstützung?

Wie der Name schon sagt, bezieht sich die psychosoziale Unterstützung auf die Hilfe, die einer Person in Bezug auf ihre psychischen und sozialen Bedürfnisse angeboten wird. Diese Form der Begleitung zielt darauf ab, das emotionale Wohlbefinden und den sozialen Zusammenhalt zu fördern. So wird beispielsweise darauf Wert gelegt, dass die erkrankte Person so lange wie möglich in ihrem gewohnten häuslichen Umfeld bleiben kann.

Wie kann mir psychosoziale Unterstützung im Umgang mit Morbus Parkinson helfen?

Psychosoziale Unterstützung ist bei jeder (chronischen) Erkrankung ein wertvoller Begleiter. Darunter fällt zum Beispiel:

  • Psychotherapie: In gewissen Fällen ist eine professionelle Psychotherapie notwendig.
  • Familie und Freund:innen: Das soziale Umfeld ist sehr wichtig, sollte aber nicht als einzige Hilfe genutzt werden. Bei depressiven Symptomen ist eine psychotherapeutische Unterstützung ratsam.
  • Selbsthilfegruppen: Der Austausch mit anderen Betroffenen kann im Alltag sehr helfen und einen verständnisvollen Austausch ermöglichen.

Mehr Informationen zur Unterstützung im Verlauf der Parkinson-Erkrankung finden Sie in der Lektion „Unterstützung bei der Entscheidungsfindung„.

Wann können Psychopharmaka hilfreich sein und was sollte ich bei der Einnahme beachten?

Ungefähr die Hälfte aller Patient:innen mit einer Parkinson-Diagnose entwickeln eine Depression. Mögliche Symptome können sein:

  • Antriebslosigkeit
  • Müdigkeit
  • Traurigkeit
  • Sozialer Rückzug etc.

Je nach Schweregrad kommen unterschiedliche Therapieansätze zum Einsatz:

  • Psychopharmaka (Medikamente)
  • Psychotherapie

Wichtig ist: Zögern Sie bitte nicht, depressive Symptome bei Ihrer Ärztin/Ihrem Arzt anzusprechen! Nur wenn Sie Ihre Symptome ansprechen, kann Ihnen die zur Verfügung stehende Hilfe angeboten werden.

Vorurteile bei Depression

Über Depressionen sind immer noch zahlreiche Unwahrheiten im Umlauf, weshalb Betroffene oft nicht gerne darüber sprechen. Das Vorurteil, dass Leute mit Depressionen wehleidig oder schwach wären, ist völlig falsch. Eine Depression ist ein ernstzunehmendes Krankheitsbild. Umso wichtiger ist eine offene Kommunikation!

Weiterführende Informationen zu Depression bei Morbus Parkinson finden Sie in unserer Schulung „Behandlung von Morbus Parkinson„.

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Geprüft Assoz.-Prof.in Priv.-Dozin Dr.in Petra Schwingenschuh: Stand November 2024 | Quellen und Bildnachweis
Die Kurse sind kein Ersatz für das persönliche Gespräch mit Ihrer Ärztin/Ihrem Arzt, sondern ein Beitrag dazu, PatientInnen und Angehörige zu stärken und die Arzt-Patienten-Kommunikation zu erleichtern.