3. Das Immunsystem bei Psoriasis-PatientInnen

Wie wirkt sich das Immunsystem auf die Haut aus?

Die Haut ist das größte Organ unseres Körpers und hat deshalb eine sehr wichtige Barrierefunktion nach außen. So sorgt die Haut zum einen dafür, dass wir nicht zu viel Flüssigkeit verlieren, zum anderen dient sie als Schutz vor äußeren Schäden. Um diese Schutzfunktion zu garantieren, besteht die Haut aus vielen verschiedenen Zelltypen, die unterschiedliche Aufgaben übernehmen. Diese sorgen für eine dauerhaft aktive Immunabwehr nach außen.

In Kombination mit genetischen Veranlagungen kann es so dazu kommen, dass diese bereits sehr aktive Immunabwehr der Haut noch mehr aktiviert wird. Das nennt man dann Überaktivierung. Dies ist der Grund, warum Autoimmunerkrankungen der Haut häufig auftreten.

Was sind Besonderheiten des Immunsystems bei Psoriasis-PatientInnen?

Bei der Psoriasis (Schuppenflechte) kommt es zu einer Entzündung, die typisch für diese Erkrankung ist. So stellt sich diese Entzündung anders dar als beispielsweise die Entzündung der Haut bei der Neurodermitis. Dies konnte anhand von Proben, sogenannten Biopsien, die leicht aus der Haut entnommen werden können, herausgefunden werden. Grund dafür sind verschiedene Botenstoffe, die nur für die Entstehung der Psoriasis eine Rolle spielen, nicht aber für andere Krankheitsbilder.

Durch dieses Wissen konnten neuartige Medikamente entwickelt werden, die lediglich einen dieser Botenstoffe blockieren und sich somit nur gegen die Psoriasis wenden. Diese hohe Genauigkeit der Medikamente sorgt dafür, dass diese sehr gezielt wirken können und nur wenige Nebenwirkungen mit sich bringen.

Kann sich das Immunsystem im Laufe des Lebens wieder erholen/normalisieren?

Da die Psoriasis-Erkrankung in den Genen der PatientInnen verankert ist, lässt sich die Erkrankung nicht heilen. Durch spezifische Medikamente ist es jedoch möglich die Krankheit so weit zu lindern, dass man keine äußerlichen Symptome mehr bemerkt. Viele PatientInnen leben seit Jahren, zum Teil sogar seit Jahrzehnten, in diesem symptomfreien Zustand.

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Geprüft Univ. OA Dr. Leo Richter: Stand September 2023 | Quellen und Bildnachweis
Die Kurse sind kein Ersatz für das persönliche Gespräch mit Ihrer Ärztin/Ihrem Arzt, sondern ein Beitrag dazu, PatientInnen und Angehörige zu stärken und die Arzt-Patienten-Kommunikation zu erleichtern.