1. Eosinophile Ösophagitis verstehen

Allergische Speiseröhrenentzündung

Die Eosinophile Ösophagitis ist eine allergisch bedingte Speiseröhrenentzündung. Unter dem Mikroskop werden Zellen in der Schleimhaut erkennbar, die sich mit einem speziellen roten Farbstoff (Eosin) anfärben lassen.

Allergische Entzündung

Die Eosinophile Ösophagitis ist eine allergische Erkrankung der Speiseröhre. Wie zum Beispiel beim allergisch bedingten Asthma das Immunsystem des Körpers auf bestimmte Stoffe überreagiert, die als Allergene bezeichnet werden. Im Fall der Eosinophilen Ösophagitis überreagiert der Körper auf Nahrungsallergene und es wandern vermehrt Entzündungszellen in die Speiseröhre ein.

Was bedeutet „Eosinophile Ösophagitis“?

Der kompliziert aussehende Name ist dem Altgriechischen entnommen:

  • Eosin (Morgenröte): Roter Farbstoff, mit dem sich die Entzündungszellen anfärben lassen.
  • Ösophagitis (Ösophagus für Speiseröhre und –itis für Entzündung): Medizinischer Begriff für Speiseröhrenentzündung.

Damit Sie alle Fachbegriffe nachschlagen können und auf einen Blick haben, finden Sie unter Downloads ein Glossar. Darin sind wichtige Begriffe im Rahmen der Eosinophilen Ösophagitis erklärt.

Asthma und Ösophagitis

Asthma und Eosinophile Ösophagitis sind allergische Erkrankungen und werden daher manchmal miteinander verglichen. Manche sprechen sogar von der Eosinophilen Ösophagitis als „Asthma der Speiseröhre“. Klinisch unterscheiden sich die beiden Krankheiten aber deutlich voneinander:

  • Hauptsymptom des Asthmas: Luftnot
  • Hauptsymptom der Eosinophilen Ösophagitis: Schluckbeschwerden beim Essen
Kathy, Kathleen, 23 Jahre, Betroffene, Eosinophile Ösophagitis

Die Eosinophile Ösophagitis sollte viel bekannter gemacht werden, wie es in manch anderen Ländern schon der Fall ist. Es sollte deutlich mehr, vor allem bei ÄrztInnen, darüber aufgeklärt werden.

Kathleen, 23 Jahre, @kathy__di
Betroffene

Speiseröhrenentzündung

Die Eosinophile Ösophagitis ist eine Entzündung der Speiseröhre. Meistens ist die Entzündung chronisch und es kommt zum Einwandern von Entzündungszellen (sogenannte “Eosinophile Granulozyten”) in die Speiseröhre.

Die Speiseröhre

Die Speiseröhre ist, grob gesprochen, ein muskulärer Schlauch. Die Speiseröhre…

  • … ist ein Organ.
  • … verbindet Mundhöhle mit Magen.
  • … dient dem Transport von Nahrung und Flüssigkeiten.

Chronische Entzündung

Als chronisch gilt eine Entzündung, wenn sie länger als einige Wochen anhält. Im Rahmen der Eosinophilen Ösophagitis kommt es meist zur chronischen Entzündung. Ohne Behandlung kann diese jahrelang anhalten oder sogar ein Leben lang bestehen – mit entsprechenden Minderungen der Lebensqualität Betroffener. Allerdings gibt es mehrere Behandlungsmöglichkeiten, die Ihren beschwerdefreien Alltag wiederherstellen: Nutzen Sie diese, indem Sie sich rechtzeitig untersuchen und beraten lassen!

Mehr Informationen zur Behandlung der Eosinophilen Ösophagitis finden Sie auch in unserer Schulung „Behandlung der Eosinophilen Ösophagitis“.

Wieso kommt es zur chronischen Entzündung?

Im Rahmen der Eosinophilen Ösophagitis führen Umweltfaktoren und Allergene zu einer immunologischen Überreaktion des Körpers. Es kommt zu einer Entzündung im Bereich der Speiseröhre. Im Zuge der Entzündungsreaktion wandern sogenannte eosinophile Granulozyten (weiße Blutzellen) in die Speiseröhre ein und lagern sich dort ab. Die weißen Blutzellen setzen sodann Entzündungsfaktoren frei: Die Entzündung dauert dadurch an und führt auf lange Sicht zu Schäden an der Speiseröhre, die dann das Schlucken erschweren oder komplett behindern können.

Unter „Entstehung der Eosinophilen Ösophagitis“ erfahren Sie mehr über diese Entzündungsprozesse.

Allergie

Bei einer Allergie überreagiert das Immunsystem des Körpers auf körperfremde, aber an sich harmlose, Stoffe. Bei angeborener Allergieneigung (Atopie) kann es zu mehreren allergischen Erkrankungen kommen.

Allergien

Allergien sind Überreaktionen der körpereigenen Abwehr. Dabei reagiert der Körper auf Stoffe, die an sich nicht gefährlich für ihn sind. Man unterscheidet verschiedene Allergiearten, zum Beispiel:

  • den Soforttyp (schnelle allergische Reaktion, wie auf Wespenstiche) oder
  • den Spättyp (langsamere Reaktion, zum Beispiel auf Nahrungsmittel). Die Eosinophile Ösophagitis ruft eine späte Reaktion mit chronischer Entzündung hervor.

Bedeutung eosinophiler Zellen für Allergien

Die namensgebenden eosinophilen Zellen sind eine Untergruppe der weißen Blutzellen, die wiederum Teil der körpereigenen Abwehr sind. Da sich die Zellen durch den Farbstoff Eosin anfärben lassen, bezeichnet man sie als eosinophil (griechisch: Eosin = roter Farbstoff, –phil = liebend). Eosinophile Zellen spielen für allergische Reaktionen eine wichtige Rolle, da sie Entzündungsfaktoren freisetzen und Entzündungszellen anlocken.

Atopie

Ein Begriff, der häufig im Zusammenhang mit Allergien genannt wird, ist die Atopie. Atopie bezeichnet die angeborene Neigung allergische Erkrankungen zu entwickeln. Wer z.B. an allergischen Hautentzündungen (Dermatitiden) oder Heuschnupfen (Allergische Rhinitis) leidet, hat grundsätzlich eine höhere Wahrscheinlichkeit auch an einer Eosinophilen Ösophagitis zu erkranken. Oft erkranken PatientInnen aber auch nur an einer einzigen allergischen Erkrankung.

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(IM)JO06/01/02-2022 | Geprüft OA Dr. Markus Mader: Stand 16.02.2022 | Quellen und Bildnachweis

Die Kurse sind kein Ersatz für das persönliche Gespräch mit Ihrer Ärztin/Ihrem Arzt, sondern ein Beitrag dazu, PatientInnen und Angehörige zu stärken und die Arzt-Patienten-Kommunikation zu erleichtern.