3. Speiseröhre als Ursache für Schluckbeschwerden

Schluckbeschwerden und Speiseröhre

Hinter Schluckbeschwerden können Speiseröhrenerkrankungen stehen. Wenn Sie von Sodbrennen, Aufstoßen oder langandauerndem Brennen in der Brust geplagt werden, sprechen Sie mit Ihrer Gastroenterologin/Ihrem Gastroenterologen.

Die Speiseröhre als Ursache von Schluckbeschwerden

Schluckbeschwerden können von der Speiseröhre ausgehen. Folgende Beeinträchtigungen der Speiseröhre können verantwortlich sein:

  • Entzündungen (z. B. Sodbrennen)
  • Ausstülpungen in der Speiseröhre, in der sich Nahrungsreste ansammeln
  • Bewegungsstörungen der Speiseröhre (z. B. durch Nerven- oder Muskelschäden)

Symptome von Speiseröhrenerkrankungen

Ist die Speiseröhre erkrankt, äußert sich das am häufigsten durch folgende Beschwerden:

  • Sodbrennen
  • Rückfluss von Magensaft in den Rachen
  • Krampfartige Schmerzen und Brennen hinter dem Brustbein (typischerweise minutenlang)

Speiseröhrenerkrankungen diagnostizieren lassen

Wenn Sie eine Speiseröhrenerkrankung vermuten, sprechen Sie mit Ihrer Ärztin/Ihrem Arzt des Vertrauens. In der Regel werden Sie an eine Spezialistin/einen Spezialisten für Magen-Darm-Heilkunde überweisen. Je nachdem, was das fachärztliche Gespräch ergibt, kann eine Magenspiegelung angeordnet werden.

Herzschmerz oder Sodbrennen?

Speiseröhrenerkrankungen äußern sich oft durch Schmerzen in der Brust. Herzerkrankungen ebenfalls. Gibt es einen Unterschied? Mahlzeitenabhängigkeit und eine Lokalisierung direkt hinter dem Brustbein sprechen eher für eine Speiseröhrenerkrankung. Oft bleibt die Schmerzstärke für mehrere Minuten unverändert niedrig bis mittelhoch. Eine sichere Diagnose kann jedoch nur durch Ihre Ärztin/Ihren Arzt gestellt werden.

Speiseröhrenentzündung

Speiseröhrenentzündungen sind eine häufige Ursache für Schluckbeschwerden. Sie können durch Infektionen, Aufstoßen oder allergische Erkrankungen wie die Eosinophile Ösophagitis bedingt sein.

Wann sich die Speiseröhre entzündet

Verschiedene Veränderungen können zu einer Speiseröhrenentzündung führen. Häufige Beispiele sind:

  • Refluxkrankheit: Magensaft wird aufgestoßen und reizt die Schleimhaut der Speiseröhre. Es kann zu Entzündungen kommen.
  • Infektionen: Wenn sich Pilze oder Bakterien in der Speiseröhre festsetzen, kann eine Entzündung die Folge sein.
  • Autoimmunerkrankungen: Ist die körpereigene Abwehr erkrankt, können manchmal körpereigene Zellen angegriffen werden. Dies kann auch die Speiseröhre betreffen.

Speiseröhrenentzündungen erkennen

Typischerweise führen Speiseröhrenentzündungen zu Schmerzen und Brennen hinter dem Brustbein. Eine Magenspiegelung durch Ihre Spezialistin/Ihren Spezialisten für Magen-Darm-Heilkunde kann die Diagnose liefern.

Eosinophile Ösophagitis

Die Eosinophile Ösophagitis ist eine Entzündung der Speiseröhre, die autoimmun bedingt ist. Das körpereigene Abwehrsystem ist also erkrankt und greift die eigenen Speiseröhrenzellen an. Kennzeichnend für die Erkrankung ist Folgendes:

  • Es handelt sich um eine chronische Erkrankung.
  • Die Zahl einer Untergruppe weißer Blutkörperchen ist erhöht (sog. Eosinophile Zellen).
  • Die Erkrankung geht oft mit allergischen Symptomen oder allergischen Erkrankungen einher

Rasche Entwicklung

Die Eosinophile Ösophagitis wurde 1977 erstmals beschrieben und ist nach akademischen Standards relativ jung. Seit ihrer Entdeckung wurde sie jedoch rasch und gut erforscht. Während in den siebziger Jahren nur wenige Fälle der Erkrankung erkannt und dokumentiert wurden, ist die Eosinophile Ösophagitis heute in Industrieländern die am zweithäufigsten diagnostizierte entzündliche Speiseröhrenerkrankung überhaupt. Entsprechend hat sich auch ihre Behandlung weiterentwickelt. Fast immer ist unter Behandlung heutzutage ein beschwerdefreies Leben mit Eosinophiler Ösophagitis möglich.

Mehr Informationen zu dieser Form der Speiseröhrenentzündung finden Sie auch in unseren Patientenschulungen “Eosinophile Ösophagitis früh erkennen” und “Behandlung von Eosinophiler Ösophagitis“.

Erkrankungen der Speiseröhre

Schluckbeschwerden können durch Speiseröhrenerkrankungen bedingt sein. Ausstülpungen der Speiseröhrenwand oder Nerven-Muskel-Erkrankungen sind häufige Beispiele hierfür.

Schluckbeschwerden als Folge einer Speiseröhrenerkrankung

Folgende Speiseröhrenerkrankungen können zu Schluckbeschwerden führen:

  • Speiseröhrenentzündungen (z. B. bei wiederholtem Aufstoßen oder durch Infektionen)
  • Nerven- oder Muskelerkrankungen, die die Speiseröhre beeinträchtigen
  • Gutartige und bösartige Tumore
  • Ausstülpungen in der Speiseröhrenwand (sog. Divertikel)

Ausstülpungen in der Speiseröhrenwand (Divertikel)

Als Divertikel werden Ausstülpungen der Schleimhaut in die Speiseröhrenmuskelwand bezeichnet. Einfach gesagt entstehen Nischen, in denen sich Nahrung oder Flüssigkeit ablagern kann. Lagern sich Nahrung oder Flüssigkeit beim Schlucken in einer solchen Nische ab, ist das Schlucken erschwert.

Achalasie als Ursache von Schluckbeschwerden

Nerven- oder Muskelerkrankungen können Ursachen für Schluckbeschwerden sein. Eine häufige Nerven-Muskel-Erkrankung der Speiseröhre ist die Achalasie. Sie führt zu einer Schlaffheit der Speiseröhre, sodass Nahrung nicht mehr normal durch sie befördert wird. Gleichzeitig kommt es bei Achalasie zu einer Straffung der Muskulatur am Übergang zwischen Speiseröhre und Magen – Nahrung gelangt folglich nur sehr schwer in den Magen.

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Geprüft Prim. Univ.-Prof. Dr. Christian Madl: Stand August 2022 | Quellen und Bildnachweis

Die Kurse sind kein Ersatz für das persönliche Gespräch mit Ihrer Ärztin/Ihrem Arzt, sondern ein Beitrag dazu, PatientInnen und Angehörige zu stärken und die Arzt-Patienten-Kommunikation zu erleichtern.