4. Ernährung bei chronisch-entzündlichen Grunderkrankungen

Ernährung bei chronisch-entzündlichen Grunderkrankungen

Eine AA-Amyloidose kann infolge einer chronisch-entzündlichen Grunderkrankung entstehen, wie einer rheumatoiden Arthritis oder einer chronisch-entzündlichen Darmerkrankung. Wenn bei Ihnen eine solche Grunderkrankung zugrunde liegt, sollten Sie eine entzündungshemmende Ernährungsweise einhalten:

Omega-3- und Omega-6-Verhältnis

Bei rheumatoider Arthritis sowie bei chronisch-entzündlichen Darmerkrankungen können aus Omega-6-Fettsäuren entzündungsfördernde Stoffe entstehen, die die Symptome verstärken können. Omega-3-Fettsäuren hingegen wirken entzündungshemmend und können zu einer Verbesserung der Symptome führen. Daher ist es wichtig, das richtige Verhältnis von Omega-6 zu Omega-3-Fettsäuren zu finden. Der Verzehr von Omega-3-reichen Lebensmitteln wie Fisch und pflanzlichen Ölen (z.B. Leinöl, Rapsöl) ist empfehlenswert.

Calcium und Vitamin D

Bei einer Kortisontherapie zur Behandlung einer chronisch-entzündlichen Darmerkrankung oder einer rheumatoiden Arthritis ist die ausreichende Zufuhr von Calcium und Vitamin D wichtig, um einer Osteoporose vorzubeugen. Dies kann durch Milchprodukte oder calciumreiches Mineralwasser sichergestellt werden.

Ernährung bei akuten Schüben

Während akuter Schübe von Darmerkrankungen sollten Sie auf eine leicht verdauliche, ballaststoffarme und fettreduzierte Ernährung achten. Vermeiden Sie scharfe Gewürze und schwer verdauliche Lebensmittel, um den Verdauungstrakt zu entlasten und Symptome wie Durchfall zu lindern.

Bei einer rheumatoiden Arthritis allgemein sowie bei akuten Schüben sollte reichlich Fisch, Obst und Gemüse, Vollkornprodukte und Nüsse am Speiseplan stehen. Sparsamer sollten Sie mit dem Verzehr von rotem Fleisch, Milchprodukten und Eiern umgehen.

Welche Lebensmittel sollte ich in meinen Speiseplan aufnehmen?

Um die Nährstoffversorgung bei AA-Amyloidose zu gewährleisten, sollten folgende Lebensmittel regelmäßig Teil Ihres Speiseplans sein:

  • Kalorienhaltige Produkte: Bei Appetitlosigkeit oder ungewolltem Gewichtsverlust sollten kalorienreiche Lebensmittel in den Speiseplan integriert werden, um den Energiebedarf zu decken. Dazu zählen Vollkornbrot, Nüsse, Avocados, Olivenöl und Trockenfrüchte. Diese Lebensmittel liefern nicht nur Kalorien, sondern auch wertvolle Nährstoffe und gesunde Fette.
  • Eiweißreiche Produkte: Eiweiß ist wichtig, um den Muskelabbau zu verhindern. Zu den eiweißreichen Lebensmitteln zählen mageres Fleisch (z. B. Hähnchen, Pute), Fisch, Eier und Quark, sowie pflanzliche Eiweißquellen wie Tofu, Hülsenfrüchte (z.B. Linsen oder Bohnen). Bei Darmbeschwerden sollten ballaststoffreiche Lebensmittel wie Hülsenfrüchte in Maßen verzehrt werden, um Verdauungsprobleme zu vermeiden.
  • Milchprodukte: Milchprodukte sind eine wichtige Quelle für Calcium und Eiweiß. Sie helfen, die Knochengesundheit zu erhalten, insbesondere während einer Kortisontherapie. Zu den empfohlenen Produkten gehören beispielswiese Milch, Joghurt und Käse.
  • Gesunde Fette: Achten Sie darauf, gesunde Fette aus pflanzlichen Ölen wie Leinöl, Rapsöl, Walnussöl in Ihre Ernährung einzubauen. Diese Öle haben ein günstiges Verhältnis von Omega-6 zu Omega-3-Fettsäuren und wirken entzündungshemmend. Verwenden Sie sie regelmäßig in Salaten oder beim Kochen.
  • Fettreiche Fische: Fettreiche Fische wie Lachs, Hering und Makrele enthalten viele Omega-3-Fettsäuren, die entzündungshemmend wirken. Diese sollten ein- bis zweimal pro Woche auf dem Speiseplan stehen, um den Körper optimal zu unterstützen.

Was sollte ich bei Amyloidose bei meiner Ernährung vermeiden?

Um Entzündungen zu reduzieren und den Krankheitsverlauf bei Amyloidose zu stabilisieren, sollten Sie bestimmte Lebensmittel meiden oder nur in geringen Mengen konsumieren:

  • Öle: Vermeiden Sie Öle mit einem ungünstigen Fettsäuremuster, wie Distelöl, Sonnenblumenöl und Traubenkernöl, da sie einen hohen Gehalt an Omega-6-Fettsäuren aufweisen, die Entzündungen fördern können. Verwenden Sie stattdessen Öle wie Leinöl, Rapsöl oder Olivenöl, die eine entzündungshemmende Wirkung haben.
  • Fleisch und Wurstwaren: Reduzieren Sie den Konsum von rotem Fleisch, Wurstwaren und Eigelb, da sie reich an Arachidonsäure sind, die entzündungsfördernd wirken kann. Besonders Innereien sollten vermieden werden, da sie einen hohen Gehalt an Arachidonsäure aufweisen.
  • Verarbeitete und frittierte Lebensmittel: Stark verarbeitete Lebensmittel wie Fast Food, Fertiggerichte und Snacks enthalten oft Transfette und ungesunde Fette, die Entzündungen fördern können. Sie enthalten zudem oft Konservierungsstoffe und künstliche Zusatzstoffe, die gleichfalls entzündungsfördernd wirken können. Frittierte Speisen sollten ebenfalls vermieden werden, um die Herzgesundheit zu schützen und Entzündungen zu reduzieren.
  • Zuckerreiche Produkte: Vermeiden Sie zuckerreiche Lebensmittel wie Limonaden, Süßigkeiten und Gebäck, da Zucker den Blutzuckerspiegel negativ beeinflussen und entzündungsfördernd wirken kann.
Ernährung bei Amyloidose: Mein persönlicher Beitrag

Sie können durch die richtige Ernährung den Krankheitsverlauf der AA-Amyloidose positiv beeinflussen und Ihre Lebensqualität verbessern. Nehmen Sie dafür entzündungshemmende Lebensmittel in Ihren Speiseplan auf und meiden Sie entzündungsfördernde Nahrungsmittel. Zögern Sie nicht, sich bei Fragen an einen Ernährungsberater oder eine Ernährungsberaterin zu wenden.

Wie Ihnen bei der Umsetzung der richtigen Ernährung bei Amyloidose geholfen werden kann, erfahren Sie in der Lektion „Unterstützung bei der Ernährungsanpassung“.

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Geprüft Prof. Dr. Hartmut Schmidt: Stand November 2024 | Quellen und Bildnachweis
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