1. Das richtige Training finden bei Amyloidose

Wieso ist regelmäßige Bewegung bei Amyloidose wichtig?

Körperliche Aktivität kann die Lebensqualität bei Amyloidose positiv beeinflussen. Mit einem Training, dem Sie mehrmals die Woche nachgehen, verbessern Sie Ihr Körpergefühl, Schmerzen können gelindert und Ihr Wohlbefinden gesteigert werden.

Viele Betroffene einer Amyloidose haben Herzprobleme oder eine Polyneuropathie . Ein Ausdauertraining stärkt das Herz und den Kreislauf und ist besonders für Amyloidose-Patient:innen mit einer Herzschwäche wichtig. Bei Amyloidose Patient:innen mit einer Polyneuropathie können mit einem gezielten Training die neuropathischen Beschwerden gelindert werden.

Falls Sie bisher nicht regelmäßig aktiv waren, sollten Sie in Absprache mit Ihrem Behandlungsteam damit beginnen, um Ihren Krankheitsverlauf positiv zu beeinflussen. Mehr zu diesem Thema finden Sie in der Lektion “Training beginnen bei Amyloidose”.

Wie finde ich ein geeignetes Training bei Amyloidose?

Ideal ist es, wenn Sie mit Ihrem Training Ihre Ausdauer, Ihre Muskelkraft und Ihre Beweglichkeit und Koordination fördern. In den Lektionen 3-6 lernen Sie die unterschiedlichen Bewegungsziele und konkrete Übungen dazu kennen. Aus diesen Übungen können Sie Ihr persönliches Training gestalten. In der Lektion “Amyloidose-Training zum Mitmachen” finden Sie eine Kombination der verschiedenen Trainingsziele im Rahmen einer 15-minütigen Übungsabfolge.

Welche Art von Bewegung für Sie konkret am besten geeignet ist, hängt unter anderem ab von:

  • Ihrer Form der Amyloidose,
  • Ihrem Gesundheitszustand und
  • Ihren persönlichen Interessen.

Je nachdem ob bei Ihnen kardiologische oder neurologische Beschwerden vorliegen und wie stark diese ausgeprägt sind, sollte ein bestimmtes Training im Vordergrund stehen. Wenn Sie sich fit fühlen, können Sie Ihrem gewohnten Sport weiter nachgehen. Eine sportliche Tätigkeit, die Ihnen Freude bereitet, kann wesentlich zur Erhaltung Ihrer Lebensqualität beitragen. Wenn Sie kardiologische oder neurologische Beschwerden haben oder Sie sich nicht ausreichend belastungsfähig fühlen, sollten Sie Ihr Training anpassen. Ihr Behandlungsteam unterstützt Sie dabei. Physiotherapeut:innen können Sie in der Umsetzung begleiten und Ihnen Anleitungen für ein selbstständiges Training zuhause geben.

Training bei kardiologischen Beschwerden

Bei einer kardialen Amyloidose sollte ein Kraft- und Ausdauersport im Vordergrund stehen. Damit kann sich die Muskelkraft und die Leistungsfähigkeit verbessern. Weitere Informationen zu Herzerkrankungen bei Amyloidose finden Sie in dem Kurs “Amyloidose und Herzerkrankung”.

Das Kraft- und Ausdauertraining findet mit einer unterschiedlichen Anzahl von Wiederholungen in Sätzen statt. Sie sollten mit etwa fünf bis 15 Wiederholungen pro Übung in ein bis drei Sätzen beginnen. Im Laufe der Zeit können Sie sich nach Ihrem Ermessen steigern, indem Sie die Anzahl der Wiederholungen oder Sätze erhöhen. Achten Sie jedoch während Ihres Trainings immer darauf, dass Sie sich nicht überlasten.

Training bei neurologischen Beschwerden

Einem gemäßigten Training der Kraft und Ausdauer sollten auch Patient:innen mit einer Polyneuropathie nachgehen. Entscheidend dabei ist ein Training in einer sicheren Umgebung. Das kann beispielsweise Spazierengehen ohne große Anstrengung oder auch Alltagsaufgaben wie Gartenarbeit sein.

Bei einer Amyloidose mit Polyneuropathie steht aber ein Training zur Verbesserung der Beschwerden im Vordergrund. Gezielte Übungen können die Gangsicherheit, die Koordination und Feinmotorik verbessern.

Passende Übungen finden Sie in den Lektionen “Übungen für Gleichgewicht und Feinmotorik bei Amyloidose” und “Übungen für Beweglichkeit und Koordination bei Amyloidose”.

Bewegungsübungen für Patient:innen mit Amyloidose
Dieser Download bietet eine Übersicht von Übungen für Amyloidose-Patient:innen, speziell mit neuropathischen und kardialen Beschwerden. Download

Wer kann mich beim Training unterstützen?

In sogenannten Reha-Sportgruppen können Sie an einem Training unter Anleitung von erfahrenen Übungsleiter:innen teilnehmen. Es gibt verschiedene Gruppen, je nach körperlichen Einschränkungen und Beschwerden wie einer Herzinsuffizienz oder Polyneuropathie.

Erkundigen Sie sich bei Ihren Ärzt:innen nach für Sie passenden Reha-Sportgruppen in Ihrer Region.

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Geprüft Isabel Kristen: Stand September 2024 | Quellen und Bildnachweis
Die Kurse sind kein Ersatz für das persönliche Gespräch mit Ihrer Ärztin/Ihrem Arzt, sondern ein Beitrag dazu, PatientInnen und Angehörige zu stärken und die Arzt-Patienten-Kommunikation zu erleichtern.
(Zirkardianer Rhythmus )
Biologisches Phänomen, das in einem Rhythmus von ungefähr 24-Stunden bestimmte körperliche Funktionen beeinflusst.  Ein Beispiel ist der Schlaf-Wach-Zyklus durch die Freisetzung des Schlafhormons.
Feinmotorik
Fähigkeit, präzise und kleine Bewegungen auszuführen, besonders mit den Händen.
Herzinsuffizienz
Herzinsuffizienz, auch Herzschwäche genannt, ist eine chronische Erkrankung, bei der das Herz nicht genügend Blut pumpt, um den Körper ausreichend mit Sauerstoff zu versorgen.
Polyneuropathie
Bei einer Polyneuropathie kommt es zu einer Schädigung der Nerven. Dabei ist die Reizweiterleitung durch diese Nerven gestört. Oftmals können vor allem sensible Reize wie Berührungen nicht mehr richtig wahrgenommen werden. So kann es auch dazu kommen, dass die Betroffenen unter Gleichgewichtsstörungen leiden.