2. Training beginnen bei Amyloidose

Was sollte ich als Amyloidose-Patient:in vor Trainingsbeginn beachten?

Vor jedem Training sollten Sie Ihren Körper mit ein paar Übungen aufwärmen. Ein Aufwärmtraining reduziert das Risiko von Verletzungen während des Sports. Ihr Herz-Kreislauf-System wird aktiviert und Sie werden dadurch besser auf die Bewegungen vorbereitet. Auch die Sehnen und Bänder werden durch gezieltes Aufwärmen beweglicher, was ebenfalls das Verletzungsrisiko reduziert.

Neben der Auswahl eines für Sie passenden Sports und der Durchführung einiger Aufwärmübungen ist es wichtig, dass Sie Ihre Grenze kennen, um nicht darüber hinauszugehen. Körperliche Betätigung soll Ihnen guttun und dazu beitragen, dass Sie sich wohlfühlen.

Wie finde ich meine persönliche Grenze beim Sport?

Ihre persönliche Belastungsgrenze können Sie über Ihre Herzfrequenz im Blick behalten. Das ist mithilfe einer Sportuhr möglich. Besprechen Sie mit Ihrem Behandlungsteam, bei welchem Puls Sie mit Ihrem Training im optimalen Bereich liegen.

Ihr Behandlungsteam kann auch eine Leistungsdiagnostik zur Beurteilung Ihrer Belastungsgrenze und Ihres Fitnesszustands machen. Dazu führen Sie unter ärztlicher Aufsicht einige Belastungsübungen, zum Beispiel auf dem Fahrradergometer, aus. Ergänzt werden diese Übungen durch eine Blutentnahme und weitere körperliche Untersuchungen. So kann Ihr aktueller Leistungsstand bestimmt werden.

Wie kann mir die Borg-Skala helfen, meine Belastungsgrenze zu finden?

Ihr persönliches Belastungsempfinden kann auch mithilfe der Borg-Skala definiert werden. Dabei wird die Intensität einer Sportart auf einer Skala zwischen den Zahlen 6 und 20 festgelegt. Die Zahl sechs bedeutet, dass keine Anstrengung spürbar ist. Bei der Zahl 20 ist das persönliche Leistungsmaximum erreicht. Als Amyloidose-Patient:in sollten Sie, gemessen an dieser Skala, in einem Bereich zwischen 12 und 14 trainieren. In diesem Zustand spüren Sie eine dauerhafte Anstrengung, ohne dass es zu einer Überlastung kommt. Eine einfache Kontrolle für diesen Zustand ist, wenn Sie trotz der sportlichen Betätigung noch entspannt sprechen können.

Borg-Skala
Ihre Belastung während des Trainings können Sie mithilfe der Borg-Skala abschätzen. Download

Wie kann ich mein Training bei Amyloidose steigern?

Zur Steigerung Ihres Trainings können Sie die Anzahl von Wiederholungen und Sätzen der Übungen erhöhen. Wenn Sie beispielsweise eine Übung mit Hanteln aktuell 5-mal wiederholen, sollten Sie zur Steigerung zunächst die Anzahl der Ausführungen erhöhen. Erst später im Laufe des Trainings sollte die Steigerung des Hantelgewichts erfolgen.

Auch bei Ihrem Gleichgewichts-Training sollten Sie sich als Amyloidose-Patient:in langsam steigern. Hier können Sie im Laufe der Zeit die Anzahl der Wiederholungen erhöhen oder die Zeit verlängern, die Sie eine bestimmte Übung halten. Mehr dazu finden Sie in der Lektion “Übungen für Gleichgewicht und Feinmotorik bei Amyloidose”.

In welchen Fällen sollte ich mit dem Training aufhören?

Bei akuten Beschwerden sollten Sie Ihr Training in jedem Fall unterbrechen. Pausieren Sie bei folgenden Veränderungen und sprechen diese mit Ihren Ärzt:innen ab:

  • Herz-Kreislauf-Beschwerden wie Luftnot oder Druck auf der Brust
  • Vegetative Symptome wie Schwindel, Übelkeit, Schweißausbruch oder Kaltschweißigkeit
  • Beschwerden des Bewegungsapparats, die sich in Form von Schmerzen äußern
Training in Gesellschaft

Bei der Gestaltung Ihres persönlichen Trainings bei Amyloidose können Sie mitberücksichtigen, ob Sie gerne in Gesellschaft Sport machen. Regelmäßige Bewegung gemeinsam mit Familie oder Freund:innen kann Freude bereiten und motivieren, dran zu bleiben.

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Geprüft Isabel Kristen: Stand September 2024 | Quellen und Bildnachweis
Die Kurse sind kein Ersatz für das persönliche Gespräch mit Ihrer Ärztin/Ihrem Arzt, sondern ein Beitrag dazu, PatientInnen und Angehörige zu stärken und die Arzt-Patienten-Kommunikation zu erleichtern.
(Zirkardianer Rhythmus )
Biologisches Phänomen, das in einem Rhythmus von ungefähr 24-Stunden bestimmte körperliche Funktionen beeinflusst.  Ein Beispiel ist der Schlaf-Wach-Zyklus durch die Freisetzung des Schlafhormons.