In Bewegung bleiben bei axialer Spondyloarthritis
Medikamente helfen Ihnen, Entzündungen und Schmerzen zu mindern. Damit die Gelenke nicht versteifen, müssen Sie diese jedoch regelmäßig bewegen. Neben Physio- und Ergotherapie ist Bewegung im Alltag sehr wichtig.
Empfohlene Bewegungsformen
Jede Bewegung ist für die Gelenke gut, wenn sie regelmäßig erfolgt. Folgende Empfehlungen können Ihnen dabei helfen:
- „Runde Sportarten“ (z. B. Schwimmen, Radfahren) ohne ruckartige Belastungen sind gesund und wenig belastend.
- Sportarten mit ruckartigen Belastungen (z. B. Tennis, Karate, Squash) können ebenfalls gut und angenehm sein, wenn ausreichend Muskulatur vorhanden ist. Lassen Sie sich hierzu ärztlich beraten.
- Alles, was Spaß macht, kann gemacht werden. Alles, was schmerzt, sollte unterlassen werden. Wichtig ist, dass die Bewegung regelmäßig erfolgt.
- Bewegung vermindert Schmerzen und senkt das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen. Auch wenn es Überwindung kostet, kann Ihnen leichte Bewegung sogar während eines akuten Schubs helfen.
Empfohlene Bewegungshäufigkeit
Die meisten Menschen bewegen sich zu selten. Gerade für rheumakranke PatientInnen ist körperliche Aktivität aber besonders wichtig. Empfohlen werden:
- Sportliches Training: 3-4 Mal pro Woche.
- Leichte Bewegung: Täglich.
- Haushalt: Auch Haushaltsarbeiten oder tägliche Spaziergänge sind Bewegung und hilfreich.
Betroffene
Physio- und Ergotherapie bei axialer Spondyloarthritis
Bewegung, vor allem auch in Form von Physio- und Ergotherapie, ist für die Behandlung ebenso wichtig wie das Einnehmen von Medikamenten. Im Folgenden lernen Sie diese Therapien genauer kennen.
Inhalte der Physiotherapie
Die Physiotherapie oder Krankengymnastik ist Therapie mit Bewegung. Sie hat folgende Ziele:
- Bewegungsfunktionen wiederherstellen
- Bänder stabilisieren
- Muskeln stärken, Ungleichgewichte vermeiden
- Gelenkverschleiß verhindern und mindern
Inhalte der Ergotherapie
Die Ergotherapie hilft PatientInnen Ihre alltäglichen Aufgaben selbstständiger durchzuführen. Ziele der Ergotherapie sind:
- Alltagsfertigkeiten (wieder) erlernen (z. B. Türen öffnen, Schlösser öffnen, Schreiben, Stuhlgang)
- Vorhandene Fähigkeiten verbessern
Kosten der Physio- und Ergotherapie
In Deutschland, Österreich und der Schweiz werden für PatientInnen mit axialer Spondyloarthritis die Kosten von der Krankenkasse übernommen. Die Kostenübernahme erfolgt nach Antragstellung und Bewilligung bei der Krankenkasse.
Betroffene
Weitere Behandlungen bei axialer Spondyloarthritis
Eine Reihe zusätzlicher therapeutischer Maßnahmen stehen zur Verfügung. Viele davon sind gut untersucht und gängig im Einsatz. Die Wirkung alternativer Therapien ist nicht immer wissenschaftlich nachgewiesen. Für manche PatientInnen können diese trotzdem hilfreich sein.
Unterstützende Maßnahmen
- Manualtherapie (Behandlung durch Handdruck und Handgriffe): Wenn Ihr/e ChiropraktikerIn sich mit der axialen Spondyloarthritis auskennt, kann die Therapie hilfreich und wirksam sein. Die übliche Manualtherapie kann hingegen für Gelenkabnutzungen eher schädlich sein.
- Wärme- und Kältetherapie: Wärme mindert oft Schmerzen. Bei Entzündungen kann allerdings milde Kälte hilfreich sein. Die Wirksamkeit dieser Therapien ist sehr individuell.
- Bewegung: Bewegung hilft nicht nur gegen Schmerzen, sondern mindert auch Entzündungen und senkt das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen.
- Schonung: Schwere Belastungen der Wirbelsäule sollten gemieden werden.
- Entspannungsmethoden: Autogenes Training, Muskelentspannung nach Jacobsen.
- Kuraufenthalte und Rehabilitation: Sie bieten vielfältige Therapieangebote. ExpertInnen helfen Ihnen, Ihre Erkrankung besser zu verstehen und mit ihr umzugehen.
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Fragen an die Ärztin/den Arzt bei axialer Spondyloarthritis Eine Übersicht von wichtigen Fragen an Ihre ÄrztInnen, um im Gespräch nichts zu vergessen.
Geprüft OA Dr. Raimund Lunzer: Stand Mai 2021 | Quellen und Bildnachweis