Rheumatische Erkrankungen können chronische Schmerzen verursachen und den Alltag von Betroffenen bei bestimmten Tätigkeiten einschränken. Umso wichtiger ist es, dass sich Betroffene untereinander austauschen und über ihre Erkrankung aufklären, denn es gibt unterschiedliche Wege den Schmerzen entgegenzuwirken, um besser mit der Erkrankung leben zu können. Wir haben unsere Gastautorinnen Daniela, Sabrina, Mareen und Valerie gefragt, was ihnen nach der Diagnose Rheuma geholfen hat.
Daniela Kunz
Ich muss zugeben; direkt nach meiner Diagnose herrschte bei mir erst mal absolutes Chaos. Eine Mischung aus Verleugnung, Zukunftsangst und Hilflosigkeit. Ich hätte mir gewünscht, dass mich jemand an die Hand nimmt und mir sagt; „Es gibt vielleicht nicht den einen Weg. Aber du kannst deinen Weg im Umgang mit Rheuma finden.“
Anders ausgedrückt:
1. Akzeptiere die Krankheit
Verschwende keine Energie auf „Vielleicht hab ich gar kein Rheuma“ oder auf die quälende Frage nach dem „Warum ich?“. Haste Rheuma, haste Rheuma. Und je früher du anfängst das zu akzeptieren, kannst du auch deinen Weg finden, mit der Diagnose umzugehen. Für mich war das wahnsinnig schwer. Ich habe mich mit jeder Phase meines rheumatösen Körpers dagegen gesträubt, diese Krankheit in mein Leben zu lassen. Ich wollte sie nicht hinnehmen, mich nicht ausbremsen lassen, mich nicht so ohnmächtig fühlen. Dabei habe ich einen wesentlichen Punkt lange Zeit gekonnt ignoriert:
2. Wissen ist Macht
Informiere dich! Verlass dich nicht auf die Broschüren, die du beim Arzt in die Hand gedrückt bekommst, sondern beschäftige dich mit der Krankheit. Natürlich mit den Basics; Was ist Rheuma überhaupt genau, welche Formen gibt es, was macht so eine Krankheit mit meinem Körper usw. Aber mindestens genauso wichtig: Hör auf dich und deinen Körper! Finde heraus, was dir gut tut – und was nicht. Angefangen bei Entspannung und wie du persönlich wieder zu Kräften kommst, über Bewegungen die du auch mit Rheuma gerne machst, bis hin zu der für dich optimalen Ernährung. Es gibt auch hier nicht die eine Rheuma-Diät. Also probiere dich aus, les dich ein – ich habe das Rheuma zum Beispiel mit meiner Ernährung in den Tiefschlaf versetzen können. Und das bereits seit vielen Jahren. Dabei hat mir aber niemand geholfen, sondern ich habe mir mein Wissen selbst angeeignet und auf meinen Körper gehört. Das schaffst du auch!
3. Vertrauen
Vertraue auf dich und handle selbstbestimmt. Vertraue auf deine Familie und deine Freunde, dass sie den Weg, der vor dir liegt (und der zugegeben recht steinig sein kann) mit dir gehen und für dich da sind. Und finde einen Arzt, dem du vertraust – der umgekehrt auch darauf vertrauen kann, dass du ihm sagst, wie es dir wirklich geht, damit ihr die optimale Therapie und Behandlung für dich findet. Sprich offen über deine Ängste und deine Sorgen und mach dir klar: Sich helfen zu lassen, zeugt nicht von Schwäche. Du bist keine Belastung. Niemals.
Ich möchte dir abschließend noch mit auf den Weg geben: Hab Geduld mit dir. Du darfst wütend sein. Und traurig. Und du darfst auch Angst haben. Das Leben mit Rheuma ist nicht einfach. Aber: Du kannst dir, Stück für Stück, Lebensqualität zurückerobern! Einen Schritt nach dem anderen. Immer weiter. Nur Mut! Du bist so viel stärker als du glaubst.