Verlaufskontrollen während der Therapie
Durch Verlaufskontrollen während der Therapie kann man die Wirksamkeit der Therapie einschätzen und Nebenwirkungen früh erkennen. Zu den Kontrolluntersuchungen gehören Blutentnahmen und Computertomografie-Untersuchungen.
Blutuntersuchung
Jedes Mal, wenn Sie zur Therapie in Ihr Behandlungszentrum kommen, wird Ihnen vor der Behandlung Blut abgenommen. Im Blut werden unterschiedliche Werte überprüft, die zeigen, ob Organe und Prozesse im Körper funktionieren. Die Ärztin/der Arzt untersucht folgende Werte:
- Zahl der weißen Blutkörperchen
Die weißen Blutkörperchen, die Leukozyten, sind für die Immunabwehr des Menschen nötig. Durch das Mantelzell-Lymphom und eine Immunchemotherapie verändert sich die Zahl der weißen Blutkörperchen. - Zahl der roten Blutkörperchen und Blutplättchen
Die roten Blutkörperchen (Erythrozyten) transportieren den Sauerstoff im Blut durch den Körper. Die Blutplättchen (Thrombozyten) sorgen dafür, dass Blut gerinnt und Wunden nicht weiter bluten. Beide Zellarten werden im Knochenmark gebildet. Die Bildung kann durch das Mantelzell-Lymphom und die Therapie eingeschränkt sein. - Leber- und Nierenwerte
Über die Organe Leber und Niere scheidet der Körper Gift- und Abfallstoffe aus. Indem die Werte regelmäßig kontrolliert werden, wird sichergestellt, dass die Ausscheidung problemlos funktioniert.
Computertomografie (CT)
Die Computertomografie (CT) ist eine Untersuchung, durch die Bilder des Inneren Ihres Körpers entstehen. Dafür werden Sie durch einen großen Ring gefahren, der mithilfe von Röntgenstrahlen Bilder des Körpers macht. Durch die Untersuchung kann die Größe der Lymphknoten überprüft werden.
Warnsignale
Trotz regelmäßiger Kontrollen können Nebenwirkungen auftreten. Bei folgenden Symptomen sollten Sie sofort Ihre Ärztin/Ihren Arzt kontaktieren:
- Hohes Fieber (über 39 Grad Celsius)
- Nasenbluten
- Schwerer Durchfall
- Übelkeit und Erbrechen, die nicht mehr mit einer Nahrungsaufnahme vereinbar sind
- Schwere Schmerzen
Sie können Ihre Ärztin/Ihren Arzt immer kontaktieren, wenn Sie sich unsicher sind, Fragen haben oder die Behandlung nicht gut vertragen.
Rückfälle bei Mantelzell-Lymphom
Wenn das Mantelzell-Lymphom nach einer erfolgreichen Behandlung wieder auftritt, spricht man von einem Rückfall. Auch dann gibt es Behandlungsmöglichkeiten.
Anzeichen eines Rückfalls
Mantelzell-Lymphome können nach einer erfolgreichen Behandlung jahrelang stumm in einer Remission sein. PatientInnen haben in Remission keine Beschwerden, die mit der Erkrankung zusammenhängen.
Folgende Zeichen deuten darauf hin, dass die Erkrankung wieder aktiv wird:
- Lymphknoten vergrößern sich ohne Zusammenhang mit einer Infektion wie einer Grippe.
- Lymphom-Zellen im Blut oder Knochenmark zeigen sich bei einer Kontrolluntersuchung.
Behandlung eines Rückfalls
Die Behandlung eines Rückfalls hängt davon ab, wie lang die Erkrankung in Remission war und wie gut die vorherige Therapie gewirkt hat. Außerdem ist das Alter und der Allgemeinzustand der PatientInnen und deren Begleiterkrankungen für die Wahl der Therapie entscheidend.
Mehr zur Behandlung von Rückfällen erfahren Sie in der Lektion Therapie von PatientInnen mit eingeschränktem Allgemeinzustand.
Nachsorge bei Mantelzell-Lymphom
In welchen Abständen die Nachsorge nach erfolgreicher Therapie stattfindet, hängt von der erreichten Remission ab. Für die Nachsorge ist Ihr behandelndes Zentrum verantwortlich.
Remissionsgrad
Das Ziel der Behandlung des Mantelzell-Lymphoms ist es, die Krankheit so weit zurückzudrängen, dass Sie keine Beschwerden mehr haben und die Erkrankung auch im Blut nicht mehr nachweisbar ist. Das Mantelzell-Lymphom ist in Remission.
Man unterscheidet verschiedene Formen der Remission:
- Komplette Remission
- Weder im Knochenmark noch in der Computertomografie (CT) sind Zellen des Mantelzell-Lymphoms nachweisbar. PatientInnen sind beschwerdefrei und die Krankheit ruht. Die komplette Remission wird am häufigsten nach einer Stammzelltransplantation erreicht und kann mehrere Jahre andauern.
- Teilremission
- Die Erkrankung hat sich zurückgebildet, aber es sind weiterhin kranke Zellen oder Beschwerden vorhanden.
Je nachdem welche Form der Remission erreicht wurde, finden Nachkontrollen häufiger oder seltener statt. In der Regel werden die Blutwerte der PatientInnen alle ein bis drei Monate kontrolliert. Die neuen Therapien des Mantelzell-Lymphoms werden häufig langfristiger verabreicht. Deshalb finden dort auch während der Therapiephase in regelmäßigen Abständen von ein bis drei Monaten Kontrollen statt.
Therapieerfolg ist Teamarbeit
Für den Erfolg Ihrer Therapie ist es wichtig, dass Sie offen mit Ihrem Behandlungsteam über Ihre Sorgen, Wünsche und Bedürfnisse während und nach der Therapie sprechen. So können das Behandlungsteam und Sie bestmöglich zusammenarbeiten und auftretende Herausforderungen während der Behandlung schnell lösen. Beziehen Sie auch Ihr Umfeld, Ihre Familie und Ihre Freunde mit ein. Sprechen Sie offen darüber, welche Unterstützung Sie sich wünschen, egal ob es ein regelmäßiges Telefonat, Besuche oder das Leeren des Postkastens während der Behandlung ist.
Gesunder Lebensstil
Ein gesunder Lebensstil tut Ihrem Körper und Ihrer Psyche gut. Dazu gehören:
- Eine gesunde und ausgewogene Ernährung
- Bewegung, zum Beispiel ein kleiner Spaziergang pro Tag
Nachsorge bei Krebserkrankungen
In der Schulung Nachsorge bei Krebserkrankungen erfahren Sie, worauf Sie während der Nachsorge achten können und wie Sie nach einer Krebserkrankung zurück in Ihren Alltag finden.
Downloads
-
Mantelzell-Lymphom Glossar In unserem Glossar sind die wichtigsten Begriffe im Zusammenhang mit dem Mantelzell-Lymphom erklärt.
Geprüft Assoc.-Prof. Dr. Thomas Melchardt: Stand 20.02.2022