Medikamentöse Therapie bei MDS
Hochrisiko-MDS (Myelodysplastisches Syndrom) wird mit Hilfe von hypomethylierenden Substanzen behandelt. In einigen Fällen ist eine Stammzelltransplantation möglich.
Hypomethylierenden Substanzen oder Stammzelltransplantation?
Die allogene Stammzelltherapie ist die einzige heilende Behandlung bei MDS. Sie ist für Hochrisiko-PatientInnen ohne Begleiterkrankungen, bis zu etwa 70 Jahren zugelassen. Bei der allogenen Stammzelltransplantation werden zunächst Krebszellen mit Hilfe einer Hochdosis-Chemotherapie zerstört. Anschließend werden neue, gesunde Stammzellen in das Knochenmark hineingebracht.
Hochrisiko-PatientInnen, die nicht für eine Stammzelltransplantation infrage kommen werden mit hypomethylierenden Substanzen behandelt. Hypomethylierende Substanzen verändern die DNA in einer Weise, dass sie besser abgelesen werden kann. Dadurch können Zellen sich besser entwickeln und die Anzahl unterentwickelter, krankhafter Blutzellen geht zurück.
Mögliche Nebenwirkungen hypomethylierender Substanzen
- Verminderung von Blutwerten (Zytopenie) -> Blutungen oder Infekte der Ärztin/dem Arzt melden
- Rötungen an der Einstichstelle
Hochdosis-Chemotherapie bei MDS
Die Hochdosis-Chemotherapie kommt im Rahmen der allogenen Stammzelltransplantation zum Einsatz. Sie wirkt oft gut, hat aber auch Nebenwirkungen.
Einsatz der Hochdosis-Chemotherapie
Für Hochrisiko-PatientInnen, die keine Begleiterkrankungen haben, kommt die Hoch-Dosischemotherapie infrage. Sie wird zu Beginn der allogenen Stammzelltransplantation durchgeführt und erfüllt den Zweck alle Stammzellen im Knochenmark zu zerstören. Erst nachdem die alten Stammzellen zerstört wurden, werden neue Stammzellen transplantiert.
Ablauf der Hochdosis-Chemotherapie
- Aufnahme in das Krankenhaus
- Knochenmarkspunktion
- Untersuchung der Organfunktionen
- Gabe der Chemotherapie
- Unterstützende Behandlung (z. B. gegen Übelkeit als Nebenwirkung der Chemotherapie)
Mögliche Nebenwirkungen der Hochdosis-Chemotherapie
- Mangel an Blutzellen (Zytopenien)
- Infekte
- Blutungen
- Nebenwirkungen auf Leber
- Übelkeit
- Haarausfall
- Blutdruckabfall
- Eingeschränkte Atmung
Sprechen Sie mit ihrem Behandlungsteam
Gerade bei einer so intensiven Therapie wie der Hochdosischemotherapie ist es wichtig, dass Sie auftretende Beschwerden Ihrem Behandlungsteam berichten. Ihr Behandlungsteam wird Sie dann über mögliche Behandlungsanpassungen informieren.
Allogene Stammzelltransplantation bei MDS
Die allogene Stammzelltransplantation bezeichnet das Umpflanzen von Stammzellen. Sie erhalten dabei Stammzellen eines gesunden Spenders.
Einsatz der allogenen Stammzelltransplantation
Die allogene Stammzelltransplantation ist die einzige Behandlung, die das MDS ((Myelodysplastisches Syndrom) heilen kann. Eingesetzt wird die Stammzelltransplantation bei Hochrisiko-PatientInnen bis zu einem Alter von etwa 70 Jahren, die keine Begleiterkrankungen haben.
Ablauf der allogenen Stammzelltransplantation
Hinsichtlich des Ablaufs kann die allogene Stammzelltransplantation in drei große Schritte unterteilt werden.
- Hochdosis-Chemotherapie, um die Stammzellen im Knochenmark von Krebszellen zu befreien
- Transfusion der Stammzellen
- Wartephase und Immunsuppression, um überschießende Immunreaktionen zu vermeiden
Eine Stammzelltransplantation bringt jedoch auch Risiken mit sich. Hierzu zählen beispielsweise:
- Infekte
- Blutungen
- Mangel an Blutzellen (Zytopenien)
- Wirkung auf Leber und Niere
- Abstoßungsreaktion (Abstoßung des Spenderknochenmarks, bis zu Jahre später möglich
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Glossar Hier finden Sie alle wichtigen Begriffe zu MDS gesammelt.
Geprüft Univ.-Prof. Dr. Nicolas Bonadies: Stand August 2021 | Quellen und Bildnachweis