Entstehung und Risikofaktoren des Mantelzell-Lymphoms
Wenn Umwelteinflüsse, wie Strahlen oder Giftstoffe auf Zellen einwirken, kann sich deren Erbgut verändern. Dadurch können Lymphome entstehen. Je nach Lymphom-Art, ist eine andere genetische Veränderung der Lymphozyten verantwortlich.
Risikofaktoren für Lymphome
Die genetische Veränderung der Zelle kann unterschiedliche Ursachen haben. Es gibt einige Faktoren, die genetische Veränderung von Zellen, und so die Entstehung von Lymphomen, begünstigen können. Dazu zählen:
- Ionisierende Strahlen, zum Beispiel bei Strahlentherapie oder starkem und langem Sonnenbaden.
- Chemische Substanzen, zum Beispiel manche Chemotherapeutika.
Genetik beim Mantelzell-Lymphom
Beim Mantelzell-Lymphom verlagert sich ein Chromosomenabschnitt auf einen anderen, die Gesamtzahl der Chromosomen bleibt aber gleich. Deshalb spricht man von einer balancierten Translokation.
Genetisch bedeutet nicht immer vererbt!
Das Mantelzell-Lymphom entsteht durch eine neue Genveränderung in einer Zelle. Diese Genveränderung wird durch Zellteilung an die nächste Zelle weitergegeben. Die Erkrankung wird deshalb in der Regel nicht innerhalb der Familie vererbt. Kinder von erkrankten Personen haben normalerweise kein erhöhtes Risiko selbst ein Mantelzell-Lymphom zu bekommen.
Allgemeine Symptome beim Mantelzell-Lymphom
PatientInnen mit Mantelzell-Lymphom zeigen Beschwerden, die nur einzelne Körperstellen oder den gesamten Körper betreffen. Da das Mantelzell-Lymphom langsam wächst, bemerken PatientInnen die Symptome häufig erst im späten Krankheitsverlauf.
Symptome erkennen
Allgemeine Beschwerden
Typisch für Krebserkrankungen ist die „B“= Begleitsymptomatik. Das bedeutet, dass das Lymphom Beschwerden verursacht, die man als PatientIn selbst wahrnimmt. Diese bestehen aus Fieber, Nachtschweiß und ungewolltem Gewichtsverlust.
PatientInnen mit Mantelzell-Lymphom haben häufig auch Völlegefühl, Bauchschmerzen oder Durchfall, weil die Lymphomzellen sich im Verdauungstrakt ansiedeln. Wenn Durchfall und Bauchschmerzen ohne erkennbare Ursachen längerfristig auftreten, sollten diese ärztlich abgeklärt werden.
Beschwerden an bestimmten Körperstellen
Da das Mantelzell-Lymphom sich zuerst in den Lymphknoten entwickelt kommt es häufig zu einer Schwellung der Lymphknoten, zum Beispiel unter den Achseln, in der Leiste oder an der Seite des Halses.
Um die Ursache eines langfristig angeschwollenen Lymphkotens abzuklären, entnimmt die Ärztin/der Arzt den Lymphknoten, der dann im Labor mikroskopisch untersucht wird.
Was bedeutet Nachtschweiß?
Nachtschweiß ist mehr als leichtes nächtliches Schwitzen. Ärztinnen und Ärzte sprechen erst von Nachtschweiß, wenn Sie nachts Schlafanzug oder Bettwäsche so nassschwitzen, dass Sie davon erwachen und diese dann wechseln müssen.
Lymphknotenschwellung
Die Lymphknoten schwellen an, wenn sich die Lymphozyten, als die Abwehrzellen des Menschen, im Lymphknoten vermehren. Diese Vermehrung kann gut- oder bösartig sein.
Ursachen der Lymphkotenschwellung
Sowohl bei Infekten als auch zu Beginn eines Lymphoms vermehren sich die Lymphozyten im Lymphknoten. Die Lymphknoten werden dadurch größer und PatientInnen bemerken eine Schwellung des Lymphknotens.
- Beim Infekt beginnt die Teilung der Lymphozyten durch den Kontakt mit einem Krankheitserreger und stoppt, sobald der Körper ausreichend Abwehrzellen gebildet hat.
- Im Fall des Lymphoms beginnt die vermehrte Zellteilung durch eine Genveränderung. Diese verhindert auch, dass die Zellteilung wieder stoppt. Die Lymphozyten teilen sich uneingeschränkt weiter und ein Lymphom entsteht.
Lymphknotenschwellungen unterscheiden
Einige Beschwerden und Eigenschaften von Lymphknotenschwellungen weisen auf ihre Ursache hin.
Sie sollten eine Lymphkontenschwellung dringend ärztlich abklären lassen wenn:
- sie langfristig und ohne begleitende Infektion oder Fieber besteht,
- der Lymphknoten schnell wächst,
- der Lymphknoten schmerzlos und hart ist und sich nicht verschieben lässt.
Lymphknotenschwellungen sind in der Regel unbedenklich, wenn sie:
- kurzfristig mit begleitendem Infekt oder Fieber auftreten.
- die Lymphknoten schmerzhaft und weich sind und sich verschieben lassen.
Scheuen Sie sich nicht, Ihre Ärztin/Ihren Arzt jederzeit um Rat zu bitten, um gemeinsam die Ursache Ihrer Lymphknotenschwellung zu besprechen.
Lymphknotenschwellungen bei Erkältungen
Wenn Sie erkältet sind, schmerzen manchmal ihre Lymphknoten an Hals, Leiste oder unter den Achseln und schwellen an. Das ist kein Grund zur Sorge, sondern ein Zeichen Ihrer intakten Immunabwehr. Es liegt an der Vermehrung der Abwehrzellen im Lymphknoten und bildet sich nach Ende des Infekts wieder zurück.
Geprüft Univ.-Prof. Dr. Peter Neumeister: Stand Januar 2022 | Quellen und Bildnachweis