4. Spezielle Untersuchungen beim Mantelzell-Lymphom

Untersuchung des Lymphknotens

Wenn ein Lymphknoten ohne Erklärung für zwei Wochen geschwollen ist, wird dieser, wenn möglich, ganz entfernt und näher untersucht. Alternativ wird eine Gewebeprobe durch eine Biopsie entnommen.

Ablauf einer Lymphknotenentnahme

Die Entnahme eines Lymphknotens ist meist ein kleiner Eingriff, der ambulant stattfindet. Damit die Biopsie so schmerzlos wie möglich verläuft, bekommen Sie eine örtliche Betäubung. Für die Entnahme wählt die Ärztin/der Arzt einen Lymphknoten, der leicht zugänglich und oberflächlich unter der Haut liegt. Gut geeignet sind beispielsweise die Lymphknoten unter den Achseln oder in der Leiste.

Ziel ist es, den Lymphknoten vollständig zu entfernen und dabei das umliegende Gewebe möglichst wenig zu beschädigen. Danach wird der entnommene Lymphknoten ins Labor gesandt und dort untersucht. Ist eine vollständige Entnahme nicht möglich, kann auch eine Gewebeprobe durch eine Biopsie gewonnen und im Labor untersucht werden.

Mikroskopische Untersuchung des Lymphknotens

Im Labor der Pathologie wird der Lymphknoten in dünne Scheiben geschnitten und unter dem Mikroskop untersucht. PathologInnen nutzen dafür Marker, sogenannte Antikörper, die an spezielle Oberflächenmerkmale der Lymphomzellen binden und diese farbig markieren. Jedes Lymphom hat sein eigenes Markerprofil und kann so eingeordnet werden. Die genaue Einordnung ermöglicht eine zielgerichtete Therapie.

Bildgebende Untersuchungen des Lymphknotens

Nachdem die Diagnose Mantelzell-Lymphom durch eine Lymphknotenbiopsie bestätigt ist, wird mit bildgebenden Untersuchungen die Ausdehnung des Mantelzell-Lymphoms im Körper untersucht. Häufig wird dafür eine Computertomographie durchgeführt.

Die PET-Computertomografie (PET-CT)

Bei einer Computertomografie (CT) werden durch Röntgenstrahlen Bilder vom Inneren des Körpers gemacht. Auf den Bildern erkennt man Lage und Ausdehnung des Tumors.

Beim Mantelzell-Lymphom verwendet man eine besondere Form des CTs – das „PET-CT“. Beim PET-CT erhalten PatientInnen einen radioaktiv-markierten Zucker. Dieser wird von stoffwechselaktiven Zellen, also auch von den Lymphomzellen, aufgenommen. Auf dem Bild erscheinen stoffwechselaktive Gebiete farbig. Im PET-CT erkennt man durch die Stoffwechselaktivität der Tumorzellen die Aktivität des Tumors.

Verlaufskontrolle

Durch die Therapie des Lymphoms sterben die Lymphomzellen ab. Bleibt ein Areal nach der Therapie bei der PET-CT farblos, bedeutet das, dass sich dort Narbengewebe gebildet hat und Tumorzellen in diesem Bereich inaktiv sind. ÄrztInnen erkennen so, ob die Therapie wirkt.

Ablauf des PET-CTs

  1. Der radioaktiv-markierte Zucker wird über eine Vene gespritzt. Danach liegen Sie ruhig, damit sich der Zucker im Körper verteilen kann.
  2. Sie werden auf einer Liege in eine enge Röhre gefahren. Die Untersuchung dauert ungefähr 30 Minuten.

Angst in engen Räumen

Während der Untersuchung ist es eng und laut in der Röhre. Wenn Sie zu Angst in engen Räumen neigen, besprechen Sie Ihre Sorge vorab mit Ihrer Ärztin/Ihrem Arzt.

Untersuchung des Knochenmarks

Um das Mantelzell-Lymphom bestmöglich zu therapieren, ist es wichtig das Stadium der Erkrankung zu kennen. Als „Staging“-Untersuchung wird eine Knochenmarkspunktion durchgeführt, bei der Knochenmark entnommen wird. Hier erfahren Sie mehr zu den Stadien des Mantelzell-Lymphoms.

Ablauf der Knochenmarksuntersuchung

Für die Entnahme von Knochenmark kommen Sie in eine Spezialambulanz. Die Untersuchung kann entweder mit örtlicher Betäubung oder in Narkose durchgeführt werden. Wenn Sie aufgeregt sind, können Sie vor der Untersuchung um ein Beruhigungsmittel bitten.

Die gesamte Untersuchung mit allen Vorbereitungen und der Ruhephase dauert ungefähr eine Stunde. Die Punktion selbst allerdings maximal 15 Minuten.

In Absprache mit der Klinik kann Sie ein/e FreundIn oder ein/e Angehörige/r zur Untersuchung begleiten.

  1. Position: Zunächst legen Sie sich mit angewinkelten Beinen auf die Seite. Die Ärztin/der Arzt wird Ihren Beckenknochen abtasten, um die optimale Stelle für die Biopsie zu finden.
  2. Betäubung: Mithilfe einer kleinen Nadel wird die Knochenhaut betäubt.
  3. Probenentnahme: Die Ärztin/der Arzt führt eine weitere Nadel in Ihren Beckenknochen ein und saugt das Knochenmark an.
  4. Verband und Ruhephase: Nach der Untersuchung wird die Punktionsstelle mit einem Pflaster abgedeckt. Danach bleiben Sie noch mindestens 30 Minuten ruhig liegen und werden vom Pflegepersonal überwacht. Das Pflaster können Sie nach 24 Stunden entfernen.

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Geprüft Univ.-Prof. Dr. Peter Neumeister: Stand Januar 2022 | Quellen und Bildnachweis

Die Kurse sind kein Ersatz für das persönliche Gespräch mit Ihrer Ärztin/Ihrem Arzt, sondern ein Beitrag dazu, PatientInnen und Angehörige zu stärken und die Arzt-Patienten-Kommunikation zu erleichtern.