4. Pflege kurz vor dem Tod

Wie kann ich zum Wohlbefinden meiner/meines Angehörigen beitragen?

Als Nahestehende:r möchte man der erkrankten Person helfen. Zum Wohlbefinden am Lebensende können Sie mit kleinen Dingen beitragen, die auf den ersten Blick vielleicht banal wirken:

  • Körperposition verändern
  • Bewegung
  • Frische Luft
  • Gutes Raumklima mit ätherischen Ölen schaffen
  • Musik abspielen, welche die:der Patient:in gerne hört
  • Vorlesen
  • Kleine Überraschungen einplanen
  • Medikamente bringen
  • Hilfe bei der Mundpflege, Lippen eincremen
  • Für Wärme sorgen etc.

Fragen Sie am besten einfach nach. Manche Patient:innen sind beispielsweise hitzeempfindlich. Für sie wäre es hilfreich, Kühlpads zu organisieren. Jeder Mensch hat eigene Bedürfnisse.

Ernährung am Lebensende

Oftmals glauben Angehörige, dass die:der Patient:in essen muss, damit es ihr:ihm gut geht. Wie „gesund“ die Ernährung ist spielt  tatsächlich am Lebensende keine bedeutende Rolle mehr. Oftmals gestaltet sich die Nahrungsaufnahme aufgrund eingeschränkter Körperfunktionen  schwierig und schmerzhaft.

Das bedeutet aber nicht, dass die Ernährung keine Relevanz mehr für die Patient:innen haben kann. Im Gegenteil: Manchmal sind spezielle Nahrungsmittel und Geschmacksrichtungen wichtige Hilfsmittel für ein Stückchen Normalität und Genuss.

Sie können außerdem auf die regelmäßige Mundpflege der:des Patient:in achten. Hierfür gibt es zum Beispiel spezielle Wattestäbchen.

Welche Symptome können am Lebensende auftreten und wie kann ich damit umgehen?

Häufige Symptome am Lebensende können sein:

  • Schwäche und Müdigkeit
  • Schmerzen
  • Atemnot
  • Angst
  • Unruhe

Bis zu einem gewissen Grad sind diese Beschwerden in dieser Lebensphase normal. Als begleitende Vertrauensperson muss man nicht auf jede Regung reagieren. Wenn die:der Patient:in nicht mehr ansprechbar ist, können Sie auch Hilfe beim Behandlungsteam finden.

Vertrauen Sie auf Ihre Sinne:

Schwerkranke Menschen sind oft nicht mehr ansprechbar. Man weiß aber, dass das Gehör eines Menschen sehr lange erhalten bleibt. Deshalb ist es wichtig, auch in dieser Endphase zu beachten, dass die:der Patient:in noch „mithört“.

Terminales Delir

Im Endstadium kann das terminale Delir auftreten. Darunter versteht man eine gesteigerte Unruhe am Lebensende. Manchmal sehen oder hören Patient:innen dann auch Dinge, die nicht der Wirklichkeit entsprechen.

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Geprüft Univ.-Prof.in Priv.-Dozin DDr.in Eva K. Masel und Dr.in Gabriele Traun-Vogt: Oktober 2023
Die Kurse sind kein Ersatz für das persönliche Gespräch mit Ihrer Ärztin/Ihrem Arzt, sondern ein Beitrag dazu, PatientInnen und Angehörige zu stärken und die Arzt-Patienten-Kommunikation zu erleichtern.