3. Arztgespräch bei Brustkrebs

Welche Fragen sollte ich meiner Ärztin/meinem Arzt stellen, damit ich eine gute Entscheidung treffen kann?

Sie haben das Recht, alle Aspekte Ihrer Gesundheit und Ihrer Brustkrebs-Behandlung anzusprechen. Das kann Ängste, Sorgen, Erwartungen oder anderes umfassen. Wichtig ist, dass Sie ausreichend informiert werden, um in der Lage zu sein, eine Entscheidung zu treffen. Dies ist ein wichtiger Teil des “Shared Decision Making”-Prozesses, bei dem Sie aktiv an Ihrer eigenen Behandlung beteiligt sind. Wenn Sie also Gesagtes des Arztes/der Ärztin nicht verstehen, haken Sie nach und lassen Sie es sich ein zweites oder auch ein drittes Mal erklären. Es kann hilfreich sein noch einmal zusammenzufassen, was der Arzt/die Ärztin gesagt hat. So können Sie direkt feststellen, ob Sie alles gut verstanden haben und werden gegebenenfalls direkt korrigiert.

Tipps für Ihr Arztgespräch
  • Wählen Sie, wenn möglich, eine entspannte und ruhige Gesprächsatmosphäre aus 
  • Ziehen Sie eine vertraute Person hinzu – diese kann Sie während des Gesprächs unterstützen und gleichzeitig neue Perspektiven einbringen 
  • Machen Sie sich während des Gesprächs Notizen  
  • Fragen Sie direkt nach, wenn Sie etwas nicht verstanden haben 
  • Teilen sie ihrem Behandlungsteam Ihre Lebensumstände und Prioritäten mit  
  • Nach dem Gespräch können Sie aktiv die besprochenen Themen recherchieren 

Wie kann ich mit meiner Ärztin/meinem Arzt über meine Sorgen und Ängste sprechen?

Es ist wichtig, Ihre Sorgen und Ängste offen mit Ihrer Ärztin oder Ihrem Arzt zu besprechen. Nur wenn diese davon wissen, können sie angemessen darauf eingehen und Ihnen Unterstützung anbieten. In vielen Behandlungszentren steht psychoonkologische Betreuung zur Verfügung. Diese kann Ihnen dabei helfen, mit Ihren Emotionen umzugehen und Unterstützung zu finden. Auch ein Selbsthilfeforum kann dabei helfen zu realisieren, dass Ihre Sorgen und Ängste kein Einzelfall sind. Vielen anderen geht es sehr ähnlich wie Ihnen. Diese Erkenntnis kann es Ihnen einfacher machen, Unsicherheiten bei ihrem Arzt/ihrer Ärztin anzusprechen.

Was sollte ich beachten, wenn ich eine Zweitmeinung einhole?

Das Einholen einer Zweitmeinung ist ein wichtiger Schritt, um sicherzustellen, dass Sie die bestmögliche Behandlung erhalten. Es ist jedoch entscheidend eine Zweitmeinung von einer Fachperson einzuholen, die ähnliche Expertise aufweist wie Ihr:e Erstbehandler:in. Bevor Sie eine Zweitmeinung einholen, sollten Sie zuerst mit Ihrer oder Ihrem Hauptbehandler:in sprechen und Ihre Absicht erklären. Das Einholen einer Zweitmeinung ist eine normale und akzeptierte Praxis und niemand sollte es Ihnen übelnehmen.

Ihre aktive Beteiligung an Gesprächen mit Ihrem medizinischen Team und das Einholen von Zweitmeinungen sind wichtige Schritte. Sie tragen dazu bei sicherzustellen, dass Sie die bestmögliche Behandlung für Ihren individuellen Fall erhalten. 

Diesen Kurs bewerten

Ihr Feedback hilft anderen Nutzern die für sie passenden Kurse zu finden.
4.3/5 - (89)
Geprüft Assoz.-Prof. Priv.-Doz. Dr. Rupert Bartsch: Stand Oktober 2023 | Quellen und Bildnachweis
Die Kurse sind kein Ersatz für das persönliche Gespräch mit Ihrer Ärztin/Ihrem Arzt, sondern ein Beitrag dazu, PatientInnen und Angehörige zu stärken und die Arzt-Patienten-Kommunikation zu erleichtern.
(Zirkardianer Rhythmus )
Biologisches Phänomen, das in einem Rhythmus von ungefähr 24-Stunden bestimmte körperliche Funktionen beeinflusst.  Ein Beispiel ist der Schlaf-Wach-Zyklus durch die Freisetzung des Schlafhormons.
Psychoonkologische Betreuung
Psychologische Unterstützung für Krebspatient:innen und deren Angehörige.