5. Nach der Diagnose CED

Behandlung von CED

Man unterscheidet zwischen medikamentösen und nicht-medikamentösen Therapien. Unter nicht-medikamentöse Behandlungen fallen beispielsweise operative Eingriffe und auch Therapieformen wie Bewegungs- und manuelle Therapien oder Psychotherapien.

Die medikamentöse Therapie

Die Therapie wird immer individuell angepasst. Ziel der Therapie ist es, Symptome zu lindern und die Entzündung einzudämmen, sodass PatientInnen ein möglichst normales Leben führen können.

Im akuten Schub werden meist Kortisonpräparate verabreicht – es wird aber versucht, eine langfristige Kortisontherapie zu vermeiden. Mehr zum Thema Kortison finden Sie in der Schulung “Kortison verstehen“.

Des Weiteren stehen entzündungshemmende Wirkstoffe wie Aminosalizylate zur Verfügung sowie Wirkstoffe, die Einfluss auf das Immunsystem nehmen, das bei CED-Betroffenen zu aktiv ist.

Zur langfristigen Therapie von mittelschweren bis schweren Verläufen kommen oft sogenannte Biologika (TNF-Alpha-Antagonisten, Integrin-Antagonisten, Inerleukin-Antagonisten) oder “Small Molecules” (JAK-Inhibitoren) zum Einsatz, die gezielt in den Entzündungsprozess bei einer CED eingreifen und über Jahre hinweg angewendet werden können.

Es kann notwendig sein, auch in beschwerdefreien Zeiten durchgehend eine medikamentöse Therapie weiterzuführen, um die Beschwerdefreiheit (Remission) aufrecht zu erhalten.

Operationen

Chirurgische Therapien werden vor allem benötigt bei:

  • Fisteln
  • Engstellen (=Stenosen)
  • Darmverschluss
  • der akuten schweren Colitis ulcerosa

Vorsorge und Kontrollen

Regelmäßige Kontrollen sind essentiell. Ein großes Problem bei chronisch entzündlichen Darmerkrankungen (CED) sind, dass auch ohne direkt spürbare Beschwerden eine Entzündung im Verdauungstrakt bestehen kann. Diese Form der Entzündung nennt man auch stille Entzündung.

Darmspiegelung

Ab dem 7. Krankheitsjahr mit CED wird eine regelmäßige (Magen-) Darmspiegelung (=Koloskopie) empfohlen. Hierfür wird das Risiko eingestuft: Bei geringem Risiko wird alle fünf Jahre eine Koloskopie empfohlen, bei mittlerem Risiko alle drei Jahre und bei hohem Risiko jährlich.

Heilungschancen bei CED

Da die CED meist eine genetische Mitursache hat, ist eine vollständige Genesung bis dato noch nicht möglich. Die Forschung steht aber nicht still und erarbeitet neue Konzepte.  Der Wissensstand vervielfacht sich mit jedem Jahr. Die CED ist mittlerweile gut in den Griff zu bekommen und lässt in den meisten Fällen ein nahezu beschwerdefreies Leben zu.

Prognose bei CED

Wichtig für die Prognose bei chronisch entzündlichen Darmerkrankungen sind regelmäßige Kontrolluntersuchungen und eine gut eingestellte medikamentöse Therapie.

Warum ist die Behandlung bei CED wichtig?

Wenn man sich nach der Diagnose chronisch entzündliche Darmerkrankung (CED) gegen eine herkömmliche Therapie entscheidet, kann dies zu einer langanhaltenden Entzündung im Verdauungstrakt mit erhöhtem Risiko für Komplikationen führen. In den meisten Fällen ist von keiner spontanen Ausheilung auszugehen.

Je rascher CED diagnostiziert und regelrecht behandelt wird, desto eher sind schubfreie und beschwerdearme Phasen möglich.

Beruf und Familie mit CED

Die CED wird meist bei PatientInnen im jungen Alter festgestellt. In dieser Zeit sind natürlich Berufs- und Familienplanung essentielle Themen. Wenn dann aber langfristig Medikamente eingenommen oder Operationen durchgeführt werden müssen, sind viele Erkrankte verunsichert.

Die gute Nachricht ist: Lässt sich die Entzündung im Verdauungstrakt ausreichend abmildern, dann ist mit keinen großen Einschränkungen in Berufs- und Privatleben zu rechnen. Die Anwendung vieler CED-Medikamente ist auch in der Schwangerschaft möglich.

Schwangerschaft und CED

Es ist auf alle Fälle davon abzuraten, die Medikamente für die CED während der Schwangerschaft abzusetzen. Ein möglicher Schub kann für das ungeborene Kind gefährlicher sein als die Medikamente . Wichtig ist: Sprechen Sie bei Kinderwunsch mit Ihrer behandelnden Ärztin/Ihrem behandelnden Arzt.

Downloads

  • Glossar Hier finden Sie alle wichtigen Begriffe zu CED gesammelt.

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Geprüft Univ.-Prof. Dr. Robert Koch: Stand November 2021

Die Kurse sind kein Ersatz für das persönliche Gespräch mit Ihrer Ärztin/Ihrem Arzt, sondern ein Beitrag dazu, PatientInnen und Angehörige zu stärken und die Arzt-Patienten-Kommunikation zu erleichtern.