7. Epilepsiebehandlung bei Kindern: Tipps für Eltern

Wie bekomme ich ein Gefühl dafür, ob mein Kind seine Epilepsie-Medikamente regelmäßig einnimmt?

Es gestaltet sich nicht immer einfach, herauszufinden, ob Ihr Kind seine Medikamente regelmäßig einnimmt. Bei Kleinkindern lässt sich die Therapieeinnahme besser kontrollieren, während es bei Jugendlichen etwas schwieriger ist. Es ist wichtig, offen mit Ihrem Kind über die Medikamenteneinnahme zu sprechen:

  • Vermeiden Sie dabei Sätze wie ‚Hast du die Medikamente schon wieder vergessen?‘
  • Setzen Sie stattdessen auf Fragen wie ‚Wie oft vergisst du die Medikamente?‘
  • Beachten Sie auch die Häufigkeit, mit der neue Medikamente gekauft werden müssen. Wenn Sie feststellen, dass dies seltener vorkommt, könnte es darauf hinweisen, dass Ihr Kind die Epilepsie-Therapie nicht regelmäßig durchführt.
Tipps zur regelmäßigeren Einnahme
  • Routinen finden: Legen Sie feste Zeiten für die Medikamenteneinnahme fest. Je mehr es zu einem normalen Teil des Tages wird, desto einfacher wird es sein, die Einnahme konsequent durchzuführen.
  • Positive Verstärkung in Form von Belohnung: Schenken Sie Ihrem Kind hin und wieder kleine Belohnungen, wenn es die Epilepsie-Medikamente laut Plan genommen hat. Dies kann dazu motivieren, das weiterhin zu tun.
  • Dosierhilfen verwenden: Oft helfen kleine Accessoires wie bunte Dosen oder kleine, selbstgebastelte Schachteln, die Berührungsängste zu Medikamenten zu reduzieren.
  • Offene Kommunikation: Sprechen Sie mit Ihrem Kind offen über Epilepsie.

Was kann ich tun, wenn ich merke, dass mein Kind die Medikamente nicht richtig einnimmt?

Wenn Sie merken, dass Ihr Kind die Epilepsie-Medikamente nicht richtig einnimmt, dann ist es im ersten Schritt wichtig, den Grund dafür herauszufinden. Es könnte zum Beispiel am Geschmack liegen: Manche Tabletten oder Trinksäfte haben einen bitteren oder unangenehmen Geschmack.

Zeigen Sie Verständnis

Unverständnis über die Krankheit führt manchmal dazu, dass Kinder die Medikamente nicht regelmäßig einnehmen. Eine offene Kommunikation kann helfen, Ihrem Kind die Situation verständlicher zu machen. Hier sind den Ideen keine Grenzen gesetzt: Sie können beispielsweise die Erkrankung Epilepsie mit Ihrem Kind zusammen aufzeichnen, um einen greifbareren Zugang zu bekommen.

Wie kann ich mein Kind dabei unterstützen, im Alltag selbstbewusster mit der Erkrankung Epilepsie umzugehen?

Ihr Kind dabei zu unterstützen, mit der Epilepsie selbstbewusst(er) umzugehen, ist oft gar nicht so einfach. Kinder sind manchmal nicht besonders nett zueinander – vor allem dann, wenn ein Kind ein bisschen anders zu sein scheint als die anderen.

Folgende Maßnahmen können beim Aufbau eines gesunden Selbstbewusstseins helfen:

  • Krankheit miteinbeziehen: Die Epilepsie soll weniger als Gegner, sondern mehr als Begleiter im Leben gesehen und behandelt werden.
  • Gemeinschaft unterstreichen: Für Ihr Kind ist es wichtig zu merken, geliebt zu werden – egal ob es gesund oder krank ist.
  • Erfahrungsaustausch suchen: Es kann helfen, sich mit anderen Betroffenen auszutauschen.
  • Individualität feiern: Anders zu sein, bedeutet auch, besonders zu sein!

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Geprüft Dr. Florian Mayer: April 2024 | Quellen und Bildnachweis
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