6. Verhütung und Schwangerschaft mit Epilepsie

Was sollten Menschen mit Epilepsie bei der Verhütung bedenken?

Die meisten Antiepileptika verringern den Schutz hormoneller Verhütungsmethoden (z.B. Antibabypille). Genauso gut kann es vorkommen, dass eine hormonelle Verhütung die Wirkung des Antiepileptikums negativ beeinflusst. Sollten Sie also beispielsweise unter vermehrten epileptischen Anfällen seit Beginn der hormonellen Verhütung leiden, so sprechen Sie das unbedingt bei Ihrer behandelnden Ärztin/Ihrem behandelnden Arzt an.

Was sollte ich meiner Gynäkologin/meinem Gynäkologen über meine Epilepsie-Erkrankung mitteilen?

Mit Ihrer Frauenärztin/Ihrem Frauenarzt sollten Sie nicht nur gynäkologische Themen besprechen. Folgende Punkte sind ebenso wichtig:

  • Erkrankungen: Lassen Sie Ihre Frauenärztin/Ihren Frauenarzt von Ihren Vorerkrankungen (Epilepsie) wissen
  • Medikamente: Informieren Sie Ihre Frauenärztin/Ihren Frauenarzt über eingenommene Medikamente (auch Kombinationstherapien).

Teilen Sie bei möglichem Kinderwunsch dies auch rechtzeitig Ihrer Frauenärztin/Ihrem Frauenarzt mit. Sie werden dann bestmöglich beraten – auch im Hinblick auf Ihre Epilepsie.

Welche Informationen sind für meine behandelnden Ärzt:innen wichtig, wenn ich plane, schwanger zu werden oder schwanger bin?

Wenn Sie als Epilepsie-Patientin planen, schwanger zu werden oder möglicherweise schon schwanger sind, dann informieren Sie bitte so früh wie möglich Ihre behandelnden Fachärzt:innen für Neurologie und für Gynäkologie.

Manche Antiepileptika sollten in der Schwangerschaft eher vermieden werden. Umso wichtiger ist es, die genaue Dosierung und eventuelle Medikamentenwechsel zu besprechen.

Am besten ist es, bei Kinderwunsch so früh wie möglich diese Überlegungen durchzuführen. Eine selbstständige Medikamentenumstellung während der Schwangerschaft ist nicht empfehlenswert.

Was soll ich tun, wenn ich während meiner Epilepsie-Therapie ungewollt schwanger geworden bin?

Wenn Sie während der Epilepsie-Therapie ungeplant schwanger werden, sollten Sie folgende Maßnahmen beachten:

  • Informieren Sie Ihre Frauenärztin/Ihren Frauenarzt
  • Setzen Sie die Antiepileptika auf keinen Fall selbstständig ab.

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Geprüft Dr. Florian Mayer: April 2024 | Quellen und Bildnachweis
Die Kurse sind kein Ersatz für das persönliche Gespräch mit Ihrer Ärztin/Ihrem Arzt, sondern ein Beitrag dazu, PatientInnen und Angehörige zu stärken und die Arzt-Patienten-Kommunikation zu erleichtern.