Einsatz der chirurgischen Therapie
Die chirurgische Entfernung ist Teil fast jeder Behandlung bei malignem Melanom. Jedoch gibt es auch bei der Operation verschieden Möglichkeiten und Vorgehensweisen.
Wird ein malignes Melanom immer chirurgisch entfernt?
Das maligne Melanom wird vorerst immer chirurgisch entfernt, da erst im Anschluss mittels einer Gewebeuntersuchung die sichere Diagnose gestellt werden kann. Darüber hinaus ermöglicht die chirurgische Entfernung des Tumors in den ersten Stadien der Erkrankung bereits eine Heilung. Somit kann die Entfernung des Hautkrebses zur Diagnosesicherung und auch zur Heilung führen.
Die Wächterlymphknotenbiopsie
Ein Wächterlymphknoten ist der erste Lymphknoten, den die Lymphe des Tumors direkt durchfließt. Kommt es zu einer Streuung des Tumorgewebes in die Lymphbahn, ist dieser Lymphknoten zuerst von Tumorzellen befallen. Mit steigender Größe des Tumors steigt auch die Gefahr für diese Streuung. Hat der Tumor eine Dicke von 1 Millimeter überschritten, ist es nicht selten, dass sich dieser bereits in das umliegende Gewebe ausgebreitet hat. Die Biopsie dieses Wächterlymphknotens und eine anschließende mikroskopische Untersuchung dieses Lymphknotens ermöglichen dabei, eine Streuung zu erkennen, das Stadium des Tumors zu definieren und die Erkrankung zu therapieren.
Ein Muttermal am 2. Zeh des rechten Vorfußes sah seltsam aus. Mein Hautarzt hat es dann entfernt. Es handelte sich um ein Melanom SSM 0,8mm Clark Level 3. Mein Hautarzt empfahl den Nachschnitt in der Klinik und auch die Bestimmung des Wächterlymphknotens.
Barbara Schwabegger Melanom Selbsthilfe Österreich
Betroffene
Ablauf der chirurgischen Therapie
Wie läuft eine Operation des malignen Melanoms ab? Wie lange ist der Krankenhausaufenthalt? Was muss ich vor und nach der Operation beachten? Diese wichtigen Fragen werden im Folgenden beantwortet und erklärt.
Ablauf der operativen Entfernung eines malignen Melanoms
Die operative Entfernung des malignen Melanoms ist zumeist ein kleiner ambulanter Eingriff, der zum einen die Heilung bedeuten kann und zum anderen die Voraussetzung für die feingewebliche Diagnostik ist. Diese Diagnosesicherung erfolgt im Anschluss an die Entfernung mittels pathologischer Untersuchung des Tumors unter dem Mikroskop. Oft findet die erste Entfernung unter lokaler Betäubung der Hautstelle statt und ist mit einer zahnärztlichen Behandlung zu vergleichen.
- Die Hautstelle wird lokal betäubt, damit Sie den Eingriff nicht als schmerzhaft empfinden.
- Der Tumor wird etwas unterspritzt, damit dieser leichter zu entfernen ist und danach herausgeschnitten.
- Der entfernte Tumor wird in einer Flüssigkeit in ein pathologisches Labor geschickt.
- Die Wunde wird genäht und mit einem Pflaster oder einem kleinen Verband schützend abgedeckt.
- Im Anschluss können Sie meist direkt wieder nach Hause entlassen werden.
- Nach ein bis zwei Wochen werden die Fäden von Ihrer behandelnden Ärztin / Ihrem behandelnden Arzt entfernt.
- Der Tumor wird feingeweblich untersucht und die Diagnose gestellt.
Hinweise zur Hautpflege nach der Operation
Durch die Operation ist die Haut in der Region gereizt und möglicherweise gerötet. Das ist eine normale Reaktion des Körpers und Teil der Wundheilung. Zur Pflege der Haut eignet sich eine Pflegesalbe. Sie können darüber hinaus die Durchblutung der jeweiligen Körperstellen durch leichte Massagen fördern.
Was bedeutet feingewebliche Untersuchung?
Eine feingewebliche Untersuchung ist eine andere Bezeichnung für die histopathologische Untersuchung. Feingewebliche Untersuchung bedeutet, dass eine Pathologin/ein Pathologe sich eine Gewebeprobe unter dem Mikroskop genau anschaut. Diese ist sehr wichtig, da oftmals Erkrankungen nicht durch das bloße Anschauen (die Makroskopie) unterschieden werden können und somit die Diagnosen erst durch diese Maßnahme sicher unterschieden werden können. Bei dieser Untersuchung entscheidet die Pathologin/der Pathologe auch, ob noch weitere Anfärbungen nötig sind, die die Diagnosesicherung noch eindeutiger werden lassen und gleichzeitig bereits Hinweise für die passende Therapie liefern.
Weitere Informationen gibt die Lektion „Medikamentöse Therapie bei malignem Melanom„.
Nachbehandlung
Die Besonderheit bei der Behandlung des schwarzen Hautkrebses ist die zweimalige Operation innerhalb kurzer Zeit. Beide operativen Eingriffe verfolgen unterschiedliche Ziele. Aber was passiert, wenn dieses Ziel nicht erreicht wird, und welche Risiken haben diese Operationen?
Risiken der operativen Tumorentfernung
Aufgrund des kleinen Schnittes bei der Entfernung des malignen Melanoms treten verglichen mit anderen Tumorentfernungen seltener Komplikationen auf. Mögliche Komplikationen sind:
- Wundinfektionen
- Nachblutungen
- Blaue Flecke, Rötungen
- Wulstige Narbenbildung
Die Nachresektion
Wird bei der feingeweblichen Untersuchung des Tumors durch die Pathologin/den Pathologen der Verdacht des schwarzen Hautkrebses bestätigt, folgt immer eine Nachresektion. Folglich beinhaltet die Therapie immer zwei Operationen: die erstmalige Tumorentfernung sowie die anschließende Nachresektion. Hierbei wird, in Abhängigkeit von der Tumorgröße, das Gewebe an der ehemaligen Tumorstelle mit einem Sicherheitsabstand von 1-2 cm entfernt, um sicherzustellen, dass das gesamte bösartige Gewebe entfernt wird. Sind bereits andere Organe und Körperstellen befallen, die nicht mittels der punktuellen Tumorentfernung erreicht werden können, bieten Medikamente der modernen Medizin weitere Behandlungsmöglichkeiten.
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Glossar - Malignes Melanom Begriffe, die häufig im Zusammenhang mit dem Malignen Melanom vorkommen, kurz und einfach erklärt
Geprüft Priv.-Doz.in Dr.in Christine Hafner: Stand Oktober 2022 | Quellen und Bildnachweis