7. Angehörige mit Immunschwäche schützen

Was sollte ich als Angehörige:r beim Umgang mit immungeschwächten Personen beachten?

Besprechen Sie mit den Behandler:innen Ihres Angehörigen, welche Vorsichtsmaßnahmen nötig sind. Leichte Immunschwächekrankheiten, die gut therapiert werden, haben nur wenige Auswirkungen auf das Umfeld. Schwere Immunschwächen, wie beispielsweise kombinierte Immundefekte bei Kindern, erfordern deutlich mehr Rücksicht. Basismaßnahmen wie regelmäßiges Händewaschen, Abstand halten und ein Mund-Nasen-Schutz bei Erkältungen und anderen Infektionen sind jedoch nie verkehrt und schützen auch gesunde Menschen vor Infektionen. Fragen Sie insbesondere auch die immungeschwächte Person, was sie sich von Ihnen wünscht, um sich wohlzufühlen und gesund zu bleiben.

Nützliche Verhaltenstipps zum Schutz vor Infektionen

  • Vermeiden Sie vor einem geplanten Treffen mit einer immungeschwächten Person größere Menschenmengen, zum Beispiel Kinobesuche oder Zugreisen oder tragen Sie eine Maske.
  • Verzichten Sie auf das Händeschütteln oder Umarmungen, vor allem wenn Sie oder Ihr Gegenüber krank sind.
  • Lüften Sie gut, wenn eine immungeschwächte Person zu Besuch kommt oder mit Ihnen im Haushalt lebt.
  • Lassen Sie Ihren Hund zuhause, wenn Sie eine immungeschwächte Person besuchen.
  • Tragen Sie sich in Ihren Kalender ein, wann Ihre nächste geplante Impfung nötig ist, und lassen Sie sich rechtzeitig impfen.
  • Ermutigen Sie auch gemeinsame Bekannte, sich umsichtig und rücksichtsvoll zu verhalten und teilen Sie Tipps.

Welche Impfungen werden für Angehörige von immungeschwächten Personen empfohlen?

Die kurze Antwort lautet: Alle Impfungen, die laut Impfplan allgemein empfohlen werden. Dazu zählen insbesondere:

  • Impfungen im Kindesalter: Beispielsweise gegen Mumps-Masern-Röteln, Diphterie und andere. Diese Erkrankungen sind sehr stark ansteckend. Einige Impfungen müssen im Erwachsenenalter aufgefrischt werden. Wer als Kind nicht geimpft wurde, kann Impfungen als Erwachsene:r nachholen. Wenden Sie sich dazu an Ihre Hausärztin oder Ihren Hausarzt.
  • Saisonale Infektionen: Da das Grippevirus sich jedes Jahr verändert, ist jedes Jahr eine Impfung gegen Grippe („Influenza“) erforderlich. Auch die Impfung gegen das Coronavirus sollten Sie regelmäßig auffrischen.
  • Pneumokokken: Diese Impfung muss im Erwachsenenalter aufgefrischt werden.
  • Reiseimpfungen: Informieren Sie sich vor Fernreisen bei Ihrer Hausärztin, ob eine Impfung empfohlen wird, zum Beispiel gegen Hepatitis A.

Woher weiß ich, welche Impfungen für mich empfohlen sind?

Sprechen Sie mit Ihrem Hausarzt oder Ihrer Hausärztin darüber, welche Impfungen Sie persönlich benötigen. Bringen Sie Ihren Impfpass mit und erwähnen Sie Infektionen, die Sie bereits durchgemacht haben.

Wann welche Impfungen allgemein empfohlen werden, finden Sie auf den Seiten des deutschen Robert-Koch-Instituts, des österreichischen Sozialministeriums oder dem schweizerischen Bundesamt für Gesundheit.

Idealerweise lassen sich alle Menschen impfen. Durch die Herdenimmunität sind dadurch auch die Menschen geschützt, die sich nicht impfen lassen können. Besonders sollten sich Personen impfen, die viel Zeit mit immungeschwächten Menschen verbringen. Dazu können gehören:

  • Menschen in Ihrem Haushalt
  • Familie und Freund:innen
  • Arbeitskolleg:innen
  • Arbeitende im Gesundheitswesen

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AT-12150 Sep.2024 | Geprüft Univ.-Prof.in Dr.in Elisabeth Förster-Waldl: Stand Oktober 2024 | Quellen und Bildnachweis
Die Kurse sind kein Ersatz für das persönliche Gespräch mit Ihrer Ärztin/Ihrem Arzt, sondern ein Beitrag dazu, PatientInnen und Angehörige zu stärken und die Arzt-Patienten-Kommunikation zu erleichtern.
(Zirkardianer Rhythmus )
Biologisches Phänomen, das in einem Rhythmus von ungefähr 24-Stunden bestimmte körperliche Funktionen beeinflusst.  Ein Beispiel ist der Schlaf-Wach-Zyklus durch die Freisetzung des Schlafhormons.