4. Saisonale und regionale Impfungen

Grippe und Krebs

Der Schutz vor der Grippe kann für KrebspatientInnen, welche unter einem geschwächten Immunsystem leiden, von wichtiger Bedeutung sein.

Grippe bei KrebspatientInnen

KrebspatientInnen haben aufgrund der Therapie eine erhöhte Wahrscheinlichkeit eines schweren Verlaufs, wenn sie an Grippe erkranken. Grund dafür ist ein schwächeres Immunsystem als bei gesunden Menschen, welches durch die Krankheit an sich, aber auch die Therapie, beeinflusst wird.

Grippeimpfung als Schutz

Die Grippeimpfung bietet zwar keinen hundertprozentigen Schutz, hat jedoch einen Wirkungsgrad von bis zu 75%. Dies liegt daran, dass jedes Jahr neue Formen von Grippeviren auftreten und die den Impfungen zugefügten Viren oftmals nicht vollständig mit den umlaufenden Influenzaviren übereinstimmen.

Trotz alledem ist die Grippeimpfung für KrebspatientInnen sehr dringend empfohlen, da hierdurch das Risiko zu erkranken deutlich gesenkt wird.

Weitere Schutzmaßnahmen

  • Regelmäßiges Händewaschen
  • Vermeiden von Berührungen im Gesicht
  • Vermeiden von großen Menschenansammlungen und stark frequentierten Orten
  • Impfung von Angehörigen

FSME und Krebs

In einigen Gebieten Europas ist die Übertragung der Frühsommer-Meningoencephalitis (FSME) durch Zecken erhöht. Daher gilt auch für Krebserkrankte, sich bestmöglich davor zu schützen. Eine gute Möglichkeit ist die Impfung gegen FSME.

Kann man während der Krebstherapie die FSME-Impfung auffrischen?

Abhängig von der Therapieart, kann die Möglichkeit bestehen, während der Behandlung gegen FSME zu impfen.

  • Möglich ist dies während einer Chemotherapie, da es sich bei der FSME-Impfung um einen Totimpfstoff handelt – dabei muss jedoch mit einer reduzierten Wirksamkeit gerechnet werden.
  • Während Stammzelltransplantationen oder der Behandlung von hämatologischen Erkrankungen durch Antikörpertherapien ist es nicht möglich sich impfen zu lassen.

Gibt es noch andere Möglichkeiten mich vor von Zecken übertragenen Krankheiten zu schützen?

Da es nicht eine Impfung gegen jede von Zecken übertragene Krankheit gibt, sollten Sie auf ausreichenden weiteren Schutz achten.

Hierzu zählt:

  • Tragen von heller, langer Kleidung
  • Auftragen von Anti-Zecken-Mittel (z.B. Repellentien-Spray)
  • Vermeiden von Unternehmungen in hohen Gräsern und im Unterholz
  • Untersuchen des Körpers auf Zecken nach Spaziergängen im Wald oder auf dem Feld

Informationen zu Risikogebieten

Im Vorfeld jeder Reise sollten Sie sich informieren, ob das Reisegebiet als Risikogebiet ausgeschrieben ist. Dies können Sie online einsehen, z.B. auf der Website des Robert-Koch-Instituts oder auf der Website des Österreichischen Sozialministeriums.

Reisen und Krebs

Reisen sind für viele Menschen eine Möglichkeit, Abstand zu gewinnen und Energie zu tanken. Dabei sollten vor allem Krebserkrankte einige Sicherheitsvorkehrungen treffen.

Was muss ich bei grenzüberschreitenden Reisen mit einer Krebserkrankung beachten?

Grundsätzlich sind alle Formen des Reisens erlaubt, wenn Sie sich gesund genug fühlen, diese anzutreten und nicht als Belastung, sondern als Form der Erholung sehen. Bevorzugt werden sollten jedoch Ländern, die einen guten medizinischen Standard aufweisen. Zu bedenken ist, dass in Schwellen- und Entwicklungsländern die Gesundheitsversorgung oft nicht so gut ausgebaut ist wie das in Industrienationen der Fall ist.

Von Reisen in Länder, für die eine Gelbfieberimpfung erforderlich ist, wie in manchen Gebieten Afrikas und Südamerikas, ist jedoch abzuraten. Auch Länder mit erhöhtem Risiko für parasitäre Erkrankungen oder Infektionen mit Bakterien sind zu vermeiden.

Wo finde ich heraus, welche Impfungen ich für meine Reise ins Ausland brauche?

Um auch im Ausland sicher vor Infektionskrankheiten geschützt zu sein, bietet es sich an mit einer Ärztin/einem Arzt, welche/welcher sich auf Reisemedizin spezialisiert hat in Kontakt zu treten.

Diese/diesen können Sie online ausfindig machen. Oftmals haben vor allem Universitätskliniken Spezialambulanzen oder Impfzentren an die man sich wenden kann.

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Geprüft von Univ.-Prof.in Dr.in Ursula Wiedermann-Schmidt: Stand November 2020 | Quellen und Bildnachweis

Die Kurse sind kein Ersatz für das persönliche Gespräch mit Ihrer Ärztin/Ihrem Arzt, sondern ein Beitrag dazu, PatientInnen und Angehörige zu stärken und die Arzt-Patienten-Kommunikation zu erleichtern.