2. Wie sich Lungenkrebs auf das Leben auswirkt

Die Veränderungen

Eine Lungenkrebserkrankung wirbelt das Leben durcheinander. PatientInnen und Angehörige müssen sich völlig neuen Herausforderungen stellen und den Alltag neu ordnen.

Was verändert sich im Leben von Lungenkrebs-PatientInnen?

Die Krebserkrankung kann Betroffene aus ihrem gewohnten Rhythmus hinauswerfen. Bislang als bedeutsam Angesehenes verliert seinen Stellenwert, während anderes, beispielsweise die Familie, in den Vordergrund rückt. Sich auf das jetzt Wichtige zu konzentrieren und Unwichtiges beiseite zu lassen, kann bei der Bewältigung des alltäglichen Lebens helfen.

Welche Herausforderungen kommen auf Angehörige von Lungenkrebs-PatientInnen zu?

  • Schwer zu bewältigen sind für viele Angehörige vor allem die Krankenhausaufenthalte der KrebspatientInnen. In dem Wissen, dass diese Zeit für die Betroffenen nicht einfach ist, leiden sie mit diesen mit und fühlen sich gleichzeitig hilflos.
  • Hilfreich kann es sein, Kontakt zu dem/der PatientIn zu halten, und mit diesem/dieser darüber zu sprechen, was gerade passiert. Außerdem sollten Sie sich immer wieder bewusst machen, dass das Krankenhaus der Ort ist, an welchem der/dem Betroffenen geholfen wird und wo alles getan wird, damit sie/er sich möglichst wohlfühlt.

Wie lässt sich der Alltag so gut wie möglich aufrechterhalten?

Alltagsroutine kann dabei helfen, von Belastendem und Schmerzlichem Abstand zu gewinnen. Das gelingt am besten, wenn die KrebspatientInnen alles selbst erledigen, wozu sie in der Lage sind, und Hilfe nur dort in Anspruch nehmen, wo es nicht anders geht.

Unterstützung im Alltag

Begleitung zu Arztterminen, Handreichungen im Alltag oder ein offenes Ohr bei Problemen: Angehörige können KrebspatientInnen auf unterschiedlichste Weise unterstützen – sofern diese die Hilfe in Anspruch nehmen möchten.

Wie kann ich meine/n Angehörige/n im Alltag unterstützen?

Arzttermine

Für den/die PartnerIn empfiehlt es sich, alle Arzttermine gemeinsam mit dem/der PatientIn wahrzunehmen. Zwei Personen können sich mehr merken als eine, wodurch die Gefahr gemindert wird, dass wichtige Dinge in Vergessenheit geraten. Zudem haben die Angehörigen so die Möglichkeit, dem Arzt/der Ärztin selbst Fragen zu stellen, die ihnen wichtig sind.

Verpflichtungen und Besorgungen

Einige PatientInnen brauchen nur wenig Unterstützung, während andere ihren Alltag kaum allein bewältigen können. Wichtig ist, die Hilfe nicht aufzudrängen, sondern die Betroffenen selbst entscheiden zu lassen, wobei sie Unterstützung in Anspruch nehmen möchten.

Wie können Angehörige Familienmitgliedern mit Lungenkrebs bei Angst und Trauer helfen?

Die größte Hilfe in solchen Situationen ist, sich Zeit zu nehmen und den Betroffenen die Möglichkeit zu geben, offen darüber zu reden, was in ihrem Körper vorgeht und was passieren kann. Oft lässt sich schon allein durch diese Offenheit und das Gefühl der Gemeinsamkeit die Angst reduzieren und die Trauer bewältigen.

Hilfe bei offenen Fragen

Eine Krebserkrankung wirft unterschiedlichste Fragen auf. Wer hilft bei rechtlichen Fragen? Was tun, wenn Angehörige unter Ängsten und Trauer leiden? Wie viel Unterstützung ist nötig und gewünscht?

Möchten KrebspatientInnen lieber aktive Unterstützung oder nur, wenn sie danach fragen?

Für die meisten PatientInnen ist es wichtig, dass Unterstützung dann kommt, wenn sie diese wirklich benötigen. Für manche Betroffenen ist es ein Problem, dass sie mit Hilfsangeboten zugeschüttet werden und ihnen zu viel abgenommen wird.

Wie kann man mit Ängsten und Trauer umgehen?

Angehörige fühlen sich meist erleichtert, wenn die Erkrankten selbst davon überzeugt sind, dass sie wieder gesund werden. Wichtig ist, dass die Sorgen der Familienmitglieder ernst genommen werden und offen über die Krankheit gesprochen wird. Je informierter die Beteiligten sind, desto weniger Platz bleibt für Ängste und Hilflosigkeit.

Als Angehörige/r sollten Sie sich jemanden suchen, mit dem Sie über Ihre Ängste und Ihre Trauer reden können. Das kann ein/e Psycho-OnkologIn in der Klinik sein, aber auch ein/e gute/r FreundIn. Zudem bieten Krebsgesellschaften und Psychosoziale Krebsberatungsstellen kostenlose Beratung und Unterstützung an.

An wen können sich PatientInnen mit Lungenkrebs bei rechtlichen Fragen, z. B. bezüglich des Anspruchs auf Pflegetage, wenden?

Hinsichtlich der rechtlichen Fragen gibt es Unterschiede zwischen den einzelnen Bundesländern. Eine gute Informationsquelle sind die jeweiligen Krebshilfegruppen und Dachverbände. Diese kennen die richtigen Ansprechpartner und können gezielt weiterhelfen.

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Geprüft Franz Buchberger: aktualisiert 05.04.2022 | AT-12874, 10/2024

Die Kurse sind kein Ersatz für das persönliche Gespräch mit Ihrer Ärztin/Ihrem Arzt, sondern ein Beitrag dazu, PatientInnen und Angehörige zu stärken und die Arzt-Patienten-Kommunikation zu erleichtern.