4. Gemeinsam den Lebensstil anpassen

Unser Lebensstil

Durch eine Anpassung des Lebensstils können KrebspatientInnen den Heilungsprozess unterstützen. Worauf sollten sie dabei achten und wie wirkt sich die Erkrankung auf die Zukunftsplanung aus?

Worauf sollten Menschen mit Lungenkrebs hinsichtlich ihres Lebensstils achten?

Freude am Leben

Freude am Leben zu haben kann beinhalten, die guten Dinge im Leben in den Vordergrund zu rücken und wegzulassen, was belastend ist. Auf alte Angewohnheiten zu verzichten, die nur noch aus Routine gemacht wurden, schafft Platz für neue Möglichkeiten und Zielsetzungen.

Zukunftspläne

Die Konfrontation mit der Krankheit und der Endlichkeit des Lebens bringt viele der PatientInnen dazu, ihre Zukunftsplanung zu überdenken. Sie planen bewusster und setzen sich lieber einige große Ziele, für die es sich zu kämpfen lohnt, als eine Vielzahl unwichtiger Projekte zu verfolgen.

Können Lungenkrebs-PatientInnen auch weiterhin verreisen?

Prinzipiell ist Reisen auch mit einer Krebserkrankung möglich. Wichtig ist es, vorab mit den behandelnden ÄrztInnen zu sprechen, die die Reisefähigkeit einschätzen, erforderliche Maßnahmen erläutern und Empfehlungen zu geeigneten Reisezielen geben können. Die Vorfreude auf eine geplante Reise ist ein guter mentaler Rettungsanker in besonders schweren Zeiten.

Rauchen bei Lungenkrebs

Rauchen ist die Hauptursache für Lungenkrebs. Durch den sofortigen Rauchstopp verbessern sich die Heilungschancen der PatientInnen. Zudem reduziert sich die Wahrscheinlichkeit, dass der Krebs irgendwann zurückkehrt.

Wie können Angehörige die PatientInnen bei der Raucherentwöhnung unterstützen?

  • Die Devise heißt: Motivieren statt anzweifeln. Wichtig ist, dem Betroffenen immer wieder zu ermutigen, durchzuhalten. Führen die Entzugserscheinungen zu Gereiztheit und Unruhe, gilt es Verständnis und Nachsicht zu zeigen.
  • Wer selbst raucht, sollte sich überlegen, zusammen mit dem Erkrankten aufzuhören. Das erhöht die Motivation und ist gut für die eigene Gesundheit.
  • Treffen mit Freunden sollten an Orten stattfinden, an denen Rauchen verboten ist. Zudem empfiehlt es sich, Freunde und Bekannte zu bitten, im Beisein des/der PatientIn grundsätzlich auf die Zigarette zu verzichten.

Was kann dabei helfen, mit dem Rauchen aufzuhören?

Am besten ist es, die Zigaretten sofort wegzulegen (Schlusspunktmethode). Über die erste schwere Zeit können Nikotinersatzpräparate hinweghelfen. Hilfreich ist es, sich moralische Unterstützung zu suchen, sei es im Familien- oder Freundeskreis oder in einer Selbsthilfegruppe.

Einige PatientInnen kommen besser damit klar, den Zigarettenkonsum allmählich zu reduzieren (Reduktionsmethode). Allerdings sollte auch hier der Rauchstopp möglichst schnell nach der Diagnose erreicht sein.

Weitere wertvolle Informationen zum Thema erhalten Sie in unserem Online-Kurs zum Thema Raucherentwöhnung bei Lungenkrebs.

Bewegung und Ernährung

Eine ausgewogene Ernährung trägt ebenso zum Wohlbefinden von Lungenkrebs-PatientInnen bei wie ausreichend Bewegung. Welchen Sport können die Betroffenen treiben und was ist hinsichtlich des Essens zu beachten?

Welche Arten von Bewegung und Sport eignen sich für Menschen mit Lungenkrebs?

Eine sehr gute Sportart für KrebspatientInnen ist das Nordic Walking. Es ist leicht zu erlernen und kann ohne großen Aufwand unabhängig vom Alter betrieben werden. Auch Radfahren und Golf eignen sich gut. Weniger sinnvoll sind Spiele mit Wettkampfcharakter wie Fuß- oder Handball, da hier ein erhebliches Risiko der Überforderung besteht.

Wie wirkt sich die Krankheit auf gemeinsame Mahlzeiten mit Angehörigen aus?

Appetit und Geschmack

Die Chemotherapie kann dazu führen, dass die PatientInnen vorübergehend ihren Geschmack verlieren und das Essen überhaupt nicht mehr schmeckt. Gemeinsame Mahlzeiten mit der Familie lenken von unerwünschten Gerüchen und Geschmäckern ab und stärken das Zusammengehörigkeitsgefühl. Es empfiehlt sich jedoch nicht, die/den KrebspatientIn zum Essen zu drängen.

Ernährung und Kochen

Für Menschen mit Lungenkrebs haben ausgewogene, gesunde und schmackhafte Mahlzeiten einen besonders hohen Stellenwert. Eine Krebsdiät, mit der sich Tumoren heilen lassen, gibt es nicht. Entsprechende Ratschläge versprechen mehr, als sie letztendlich halten können. Halten Sie sich an die generellen Empfehlungen für eine ausgewogene Ernährung.

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Geprüft Franz Buchberger: aktualisiert 05.04.2022 | AT-12874, 10/2024

Die Kurse sind kein Ersatz für das persönliche Gespräch mit Ihrer Ärztin/Ihrem Arzt, sondern ein Beitrag dazu, PatientInnen und Angehörige zu stärken und die Arzt-Patienten-Kommunikation zu erleichtern.