5. Die ersten Tage als NichtraucherIn

Der Nikotinentzug

Auch wenn es sich bei einer Nikotinsucht um eine körperlich eher schwache Sucht handelt, kann der Rauchstopp mit Entzugsbeschwerden verbunden sein. Sprechen Sie bei starken Beschwerden mit Ihren ÄrztInnen.

Beschwerden beim Nikotinentzug

  • Die Mehrzahl der PatientInnen hat kaum oder gar keine Entzugserscheinungen.
  • Am häufigsten sind allgemeine Beschwerden wie Zittrigkeit, Schwitzen, Nervosität oder Gereiztheit.
  • Entzugsbeschwerden sind niemals gefährlich und dauern in der Regel maximal 3 Wochen.

Welche Beschwerden können auftreten und was kann ich dagegen tun?

Viel Flüssigkeit trinken und viel Bewegung an der frischen Luft helfen am allerbesten!

Unstillbares Verlangen zu rauchen
Die 4D-Strategie (aufschieben, tief atmen, einen Schluck Wasser trinken, sich mit etwas beschäftigen). Entspannungsübung. Ggfs. Nikotinersatz.

Schwindel, Druck auf der Brust
Sich vergegenwärtigen, dass das ungefährlich ist und rasch vorübergehen wird.

Müdigkeit
Körperliche Aktivität, ausreichend Ruhephasen und Schlaf.

Heißhungerattacken
Kalorienarme Speise essen (frisches Obst und Gemüse).

Husten
Einen Schluck Wasser nehmen. Sich vergegenwärtigen, dass dies ein Teil des Heilungsprozesses der Lunge ist.

Schlafstörungen
Viel Bewegung und Aktivität. Aufputschende Speisen und Getränke, sowie lange Bildschirmtätigkeit abends meiden.

Verstopfung
Viel Wasser und ballaststoffreiche Nahrung.

Konzentrationsschwierigkeiten
Andere Tätigkeit ausführen. Entspannungsübung.

Rückfälle vermeiden

Auch wenn Sie schon länger mit dem Rauchen aufgehört haben, kann es passieren, dass Sie plötzlich einen Rückfall haben. Ein Rauchstopp ist keine leichte Aufgabe – das Wichtigste ist: Dran bleiben!

Was bedeutet ein Rückfall?

Nicht jede Zigarette, die Sie dennoch rauchen, bedeutet einen Rückfall in frühere Gewohnheiten.

  • Versuchen Sie zu ergründen, warum Sie in diesem Moment schwach geworden sind.
  • Sprechen Sie mit Ihrer TherapeutIn/Ihrem Therapeuten darüber.
  • Geben Sie nicht auf. Ein neuer Anlauf nach einem wirklichen Rückfall ist in der Regel schwieriger.

Bei häufigerem Schwachwerden sollten Sie mit Ihrer TherapeutIn/Ihrem Therapeuten besprechen, ob weitere Hilfsmittel oder eine Änderung in der Herangehensweise helfen können.

Rauchfrei genießen

Ein erfolgreicher Rauchstopp bedeutet einen großen Vorteil für Ihre körperliche Gesundheit. Sie können stolz auf diesen Schritt sein und sich für jeden Erfolg dieses langfristigen Projekts belohnen.

Körperliche Vorteile nach dem Rauchstopp

Die positiven Auswirkungen des Rauchstopps sind sofort erkennbar und spürbar:

Binnen 3 Stunden
Herzfrequenz und Blutdruck und damit die Herzbelastung sinken.

In den ersten 12 Stunden
Der Kohlenmonoxidgehalt des Blutes sinkt auf Normalstand, die Sauerstoffkapazität erhöht sich.

Nach 48 Stunden
Geschmacks- und Geruchssinn haben sich verbessert, der Appetit steigt.

Nach 4 Wochen
Durch die verbesserte Wundheilung sinkt die Gefahr von Wundinfektionen.

12 Wochen
Durch eine deutliche Verbesserung der Durchblutung sinkt die Wahrscheinlichkeit eines Herzinfarkts oder Schlaganfalls. Auch die Infektanfälligkeit sinkt.

In den ersten Monaten
Husten, Kurzatmigkeit und das Risiko für Lungeninfektionen gehen zurück.

Nach 1 Jahr
Das Risiko einer koronaren Herzkrankheit ist nur noch etwa halb so hoch wie bei Rauchern.

Sich für erreichte Ziele belohnen

Eine Raucherentwöhnung ist eine große Leistung, auf die Sie zu Recht stolz sein können und wofür Sie sich auch belohnen dürfen.

  1. Führen Sie sich die positiven Auswirkungen Ihres Rauchstopps vor Augen und kosten Sie diese aus.
  2. Verwenden Sie das ersparte Geld, um sich etwas Gutes zu tun und sich zu verwöhnen.
  3. Suchen Sie sich neue Hobbys oder Betätigungen, die Ihnen Freude bereiten.
  4. Genießen Sie gemeinsam mit Ihren Angehörigen die neue Leistungsfähigkeit und körperliche Fitness.

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Geprüft Prof.in Dr.in Sylvia Hartl: aktualisiert 04.04.2022 | AT-12873, 10/2024 | Quellen und Bildnachweis

Die Kurse sind kein Ersatz für das persönliche Gespräch mit Ihrer Ärztin/Ihrem Arzt, sondern ein Beitrag dazu, PatientInnen und Angehörige zu stärken und die Arzt-Patienten-Kommunikation zu erleichtern.