1. Migräne im Überblick

Welche Arten von Kopfschmerzen gibt es?

Kopfschmerzen können in zwei Arten unterteilt werden. Es gibt die primären und die sekundären Kopfschmerzen.  

Primäre Kopfschmerzen

Bei den primären Kopfschmerzen handelt es sich um eine eigenständige, neurologische Erkrankung. Dies bedeutet, dass die Kopfschmerzen nicht ein Symptom einer anderen Erkrankung sind. Beispiele hierfür sind Migräne, Cluster-Kopfschmerzen und Spannungskopfschmerzen.

Sekundäre Kopfschmerzen

Bei dieser Kopfschmerzart sind die Kopfschmerzen ein Symptom einer anderen Grunderkrankung. Diese Erkrankungen können sehr vielfältig sein, wie etwa Kopfschmerzen im Rahmen einer Erkältung, als Symptom einer Hirnhautentzündung oder aufgrund von Bluthochdruck.  

Warum bekommt man Migräne?

13 % der Menschen in unserer Gesellschaft leiden an Migräne. Frauen sind häufiger von Migräne betroffen als Männer. Die Ursache der Migräne ist bis heute nicht vollständig geklärt. Es konnte jedoch festgestellt werden, dass genetische Faktoren einen Einfluss haben. Wenn ein Elternteil an Migräne leidet, ist also auch die Wahrscheinlichkeit erhöht, dass das Kind auch daran erkrankt.

Was sind typische Symptome einer Migräne?

Eine Migräne kann bei jeder Patientin und jedem Patienten sehr unterschiedliche Beschwerden auslösen. Das häufigste Merkmal ist der Kopfschmerz. Dieser ist bei 60 % der Migränepatient:innen einseitig lokalisiert und wird oftmals als bohrend beschrieben. Durch Bewegung und Sport werden die Schmerzen bei einer Migräne verstärkt. Diese Merkmale unterscheiden die Migräne typischerweise von anderen bekannten Kopfschmerzarten. Durchschnittlich hält eine Migräneattacke bis zu 72 Stunden an. Häufig treten dabei auch weitere Symptome auf, die nicht nur den Kopf betreffen. Hierzu zählen:

  • Übelkeit, Erbrechen
  • Empfindlichkeit gegenüber Licht, lauten Tönen und Gerüchen
  • Appetitlosigkeit

Migränephasen

Eine Migräneattacke lässt sich in drei Phasen unterteilen:

  1. Bis zu zwei Tage vor der Attacke leiden viele Patient:innen bereits an Stimmungsveränderungen, Heißhunger, Erschöpfung oder häufigem Harndrang
  2. Die Migräneattacke mit den beschriebenen Beschwerden
  3. Die Phase nach der Schmerzattacke (Postdromalphase) zeichnet sich vor allem durch eine starke Abgeschlagenheit und Antriebslosigkeit aus

An wen kann ich mich bei Kopfschmerzen wenden?

Ihr:e erste:r Ansprechpartner:in bei Kopfschmerzen ist Ihre Hausärztin oder Ihr Hausarzt. Um die Diagnose einer Migräne zu stellen, wird diese:r Sie untersuchen und Sie zu den Symptomen befragen. Dies ist wichtig, damit gefährliche Ursachen schnell ausgeschlossen werden können. Die Hausärztin/der Hausarzt wird die ersten Schritte einleiten und Sie gegebenenfalls zu einer:einem Neurolog:in überweisen.

Diesen Kurs bewerten

Ihr Feedback hilft anderen Nutzern die für sie passenden Kurse zu finden.
4.6/5 - (48)

Geprüft Dr.in Sonja-Maria Tesar: Stand Januar 2024 | Quellen und Bildnachweis

Die Kurse sind kein Ersatz für das persönliche Gespräch mit Ihrer Ärztin/Ihrem Arzt, sondern ein Beitrag dazu, PatientInnen und Angehörige zu stärken und die Arzt-Patienten-Kommunikation zu erleichtern.
(Zirkardianer Rhythmus )
Biologisches Phänomen, das in einem Rhythmus von ungefähr 24-Stunden bestimmte körperliche Funktionen beeinflusst.  Ein Beispiel ist der Schlaf-Wach-Zyklus durch die Freisetzung des Schlafhormons.
Neurolog:in
Diese Fachärzt:innen beschäftigen sich mit Nerven- und Gehirnerkrankungen.