Biologika sind moderne Psoriasis-Therapieformen, die erst in den letzten Jahren an Bedeutung gewonnen haben. Es handelt sich hierbei um Antikörper, die gegen Entzündungsbotenstoffe im Körper gerichtet sind. Diese Entzündungsbotenstoffe sorgen für die chronische Entzündung der Haut, welche typisch für die Psoriasis (Schuppenflechte) ist. Die Biologika sind gegen diese Entzündungsbotenstoffe gerichtet und sorgen so dafür, dass die Psoriasis weniger stark ausgeprägt ist.
Was sind Biologika und wie wirken sie?
Für wen ist diese Art der Therapie geeignet?
Bei den Biologika handelt es sich um sehr wirkungsstarke Medikamente, durch die eine komplette Symptomfreiheit erreicht werden kann. Biologika werden den PatientInnen bei Psoriasis als Dauertherapie über Spritzen verabreicht. Je nach Präparat erfolgt die Gabe im Abstand von zwei Wochen bis hin zu drei Monaten. Zugelassen sind Biologika-Präparate als erste Wahl bei einem schweren Krankheitsverlauf.
Allerdings gibt es in Österreich die Regel, dass die Kosten für ein Biologikum erst von der Krankenkasse erstattet werden, wenn eine konventionelle Systemtherapie und auch eine topische Therapie keinen Wirkungserfolg erzielt haben.
Bei schwerem Krankheitsverlauf mit stark beeinträchtigter Lebensqualität kann im Einzelfall jedoch auch die Entscheidung für eine Biologika-Therapie als erste Wahl getroffen werden.
Was sind mögliche Nebenwirkungen und was kann ich gegen diese tun?
Eine Therapie mit Biologika beeinflusst das Immunsystem des Körpers. So kann es unter der Therapie vermehrt zu Infektionen der oberen Atemwege kommen, welche jedoch meist harmlos verlaufen. Abhängig davon, welcher Entzündungsbotenstoff gehemmt wird, lassen sich die Biologika zudem in verschiedene Gruppen einteilen. So gibt es zum Beispiel die Gruppe der TNF-alpha-Blocker, die Interleukin-12/23-Blocker, die Interleukin-17-Blocker und die IL-23-Blocker.
Je nach Gruppe der Biologika weisen diese unterschiedliche Nebenwirkungen auf, welche individuell erfragt werden sollten. Außerdem gibt es einige Gründe, die gegen eine Einnahme sprechen. Dies sind unter anderem Herz-Kreislauf-Erkrankungen. Hier sollte keine Gabe von TNF-alpha-Blockern erfolgen.
Eine weitere bekannte Nebenwirkung der Biologika-Therapie ist ein erhöhtes Risiko für die Entstehung von weißem Hautkrebs. Daher ist es wichtig, während der Therapie häufige Screening-Untersuchungen bei einer Hautärztin/einem Hautarzt durchführen zu lassen.
Was sollte ich als PatientIn bei einer Biologika-Therapie beachten?
Es ist wichtig, vor dem Beginn einer Biologika-Therapie gemeinsam mit Ihrer behandelnden Ärztin/Ihrem behandelnden Arzt alle möglichen Gründe auszuschließen, die gegen eine solche Therapie sprechen. Das können zum Beispiel Vorerkrankungen sein. Außerdem ist es wichtig, über mögliche Nebenwirkungen zu sprechen.
Außerdem sind einige Voruntersuchungen notwendig und auch Ihr Impfstatus sollte vor Beginn der Therapie erhoben werden. Während der Therapie selbst dürfen keine Lebendimpfungen durchgeführt werden. Beim Großteil der konventionellen Impfungen handelt es sich um Totimpfstoffe, welche kein Problem darstellen. Nur einige Reiseimpfungen, sowie die Kombinationsimpfung gegen Masern, Mumps und Röteln, sind Lebendimpfungen und sollten daher während der Therapie vermieden werden. Für eine solche Impfung, sollte sie zwingend notwendig sein, kann die Therapie nach ärztlicher Absprache kurzfristig pausiert werden.
Außerdem ist eine Therapiepause bei einer schweren Infektion oder einer geplanten größeren Operation wichtig und sehr zu empfehlen.