3. Mein Beitrag zur Therapie bei Psoriasis

Bei welchen neu auftretenden Symptomen sollte ich meine Ärztin/meinen Arzt während der Therapie aufsuchen?

Neue Symptome, die zu einem Arztbesuch bewegen sollten, können zum einen Verschlechterungen Ihres Hautbildes sein. Jedoch ist auch bekannt, dass die Psoriasis (Schuppenflechte) mit einer Reihe von anderen Begleiterkrankungen einhergehen kann. Beispiele hierfür sind unter anderem die Psoriasis-Arthritis oder das metabolische Syndrom. Neben diesen Symptomen kann es durch die Psoriasis auch häufiger zu chronisch-entzündlichen Darmerkrankungen kommen. Sollten Sie also vermehrt Durchfall bemerken, sollte Sie auch dies zu einem Arztbesuch bewegen. Darüber hinaus ist es oftmals für chronisch kranke PatientInnen nicht leicht mit ihrer Erkrankung umzugehen, weshalb sich eine höhere Fallzahl an psychischen Erkrankungen, wie Depressionen und Angststörungen, zeigen. Auch hiermit sind Sie nicht allein und es ist wichtig, dass Sie auch solche Symptome Ihrer Ärztin/Ihrem Arzt mitteilen.

Metabolisches Syndrom

Das metabolische Syndrom ist eine Kombination verschiedener Erkrankungen, die zu einem erhöhten Risiko für Erkrankungen arterieller Gefäße, wie zum Beispiel dem Herzinfarkt führt. Das Krankheitsbild des metabolischen Syndroms setzt sich zusammen aus Übergewicht, erhöhtem Blutdruck, erhöhten Blutfettwerten und erhöhten Blutzuckerwerten, wie beim Diabetes mellitus.

Sind während einer Psoriasis-Therapie Kontrolltermine notwendig?

Kontrolltermine während der Therapie sind sehr wichtig und sollten regelmäßig eingehalten werden. Folgende Fragen werden hier geklärt:

  • Bringt die Therapie den gewünschten Erfolg mit sich?
  • Zeigen sich bei Ihnen Nebenwirkungen?
  • Wie zufrieden sind Sie persönlich mit der Wahl der Therapie?
  • Welche Ziele haben Sie für den weiteren Verlauf der Therapie?
  • Muss die Therapie/das Medikament angepasst werden (wegen Wirkungsverlust oder ähnlichem)?
  • Brauchen Sie ein Folgerezept?

Wie sieht die Nachsorge der Therapie aus?

Bei der Therapie der Psoriasis handelt es sich um eine Dauertherapie, die nur beendet wird, wenn die Umstellung auf ein anderes Präparat erfolgt. Allein die Phototherapie kann nach einigen Sitzungen pausiert werden. Deshalb ist es generell sehr wichtig, in regelmäßigen Abständen die Kontrolltermine wahrzunehmen, um den Verlauf und die Wirksamkeit der Therapie dokumentieren zu lassen.

Was kann ich tun, um die Psoriasis während der Therapie positiv zu beeinflussen?

Während der Therapie sollten Sie auf eine gesunde Lebensweise achten. Dazu zählen unter anderem:

  • Ausreichend Sport und Bewegung
  • Verzicht von Alkohol & Nikotin
  • Gesundes Körpergewicht
  • Ausgewogene Ernährung

Aber nicht nur für den Verlauf der Erkrankung, sondern auch für die Wirksamkeit der Therapie sind diese Empfehlungen wichtig. Einige Medikamente der neueren Generation, wie z.B. Biologika, können ab einem bestimmten Körpergewicht an Wirksamkeit verlieren.

Kann meine Ernährung die Therapie beeinflussen?

Es gibt bislang zwar keine spezielle Diät, die den Verlauf der Psoriasis (Schuppenflechte) positiv beeinflussen kann, jedoch ist es besonders für Psoriasis-PatientInnen wichtig, auf ein gesundes Körpergewicht zu achten. Im Falle von Übergewicht sollte daher eine Gewichtsreduktion angestrebt werden. Dies lässt sich dadurch erklären, dass Fettzellen des Körpers Entzündungsstoffe produzieren können, die sich negativ auf den Verlauf der Psoriasis auswirken. So kann die chronische Entzündung der Psoriasis durch Übergewicht verstärkt werden. Außerdem hat eine Reduktion des Körpergewichts einen positiven Einfluss auf Begleiterkrankungen, wie zum Beispiel Erkrankungen des Herz-Kreislauf-Systems.

Warum ist es wichtig, dass ich die Therapie langfristig durchführe?

Da es sich bei der Psoriasis um eine chronische Erkrankung handelt, die zum aktuellen Zeitpunkt als nicht heilbar gilt, werden die Medikamente meist als Dauertherapie verordnet. Hierbei ist es wichtig, die Therapie nach Anweisung der Ärztin/ des Arztes durchzuführen, auch wenn die Symptome nachgelassen haben oder ganz verschwinden. Sollte die Therapie beendet werden, ist damit zu rechnen, dass die Symptome zurückkehren und sich das Hautbild rasch verschlechtert.

Warum ist es wichtig, dass ich bei Psoriasis auch auf mein psychisches Wohlergehen achte?

Das psychische Wohlergehen aller Psoriasis-PatientInnen ist ein wichtiger Teil der Psoriasis-Therapie, da viele PatientInnen von besonders starker psychischer Belastung berichten. So treten zum einen Depressionen und Angststörungen häufig als Begleiterkrankungen der Psoriasis auf. Zum anderen kann die Psoriasis aber auch selbst durch ihr Erscheinungsbild zur Entstehung von Depressionen führen. Dies kann passieren, wenn sich PatientInnen wegen Ihrer Haut schämen und isolieren. Auch kann die Psoriasis das Sexualleben beeinflussen, wenn sich die Hautveränderungen im Genitalbereich zeigen. Doch mit Hilfe einer wirksamen Therapie kann nicht nur das Hautbild, sondern auch das Selbstwertgefühl der Betroffenen enorm gesteigert werden.

Psychische Belastungen

Psychische Belastungen können nicht nur in Verbindung mit anderen Krankheiten, wie der Psoriasis, sondern auch ganz unabhängig zu jeder Zeit im Leben auftreten. Wichtig ist dann, dass Sie als PatientIn wissen, dass Sie nicht allein sind und sich jeder Zeit Hilfe suchen können.

Für psychiatrische Notfälle erreichen Sie in Österreich die Telefonseelsorge unter 142 und in Deutschland unter 0800 / 33 44 533 zu jeder Uhrzeit professionelle Hilfe.

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Geprüft Assoc. Prof.in Priv.-Doz.in Dr.in Constanze Jonak: Stand August 2023 | Quellen und Bildnachweis
Die Kurse sind kein Ersatz für das persönliche Gespräch mit Ihrer Ärztin/Ihrem Arzt, sondern ein Beitrag dazu, PatientInnen und Angehörige zu stärken und die Arzt-Patienten-Kommunikation zu erleichtern.