7. Atopische Dermatitis und Urlaub – alle Fragen

Atopische Dermatitis ist vielen bekannt als Neurodermitis. Auch im Urlaub und beim Sport begleitet sie PatientInnen. Ein erholsamer Urlaub kann das Hautbild bei atopischer Dermatitis oft nachhaltig verbessern. In dieser Schulung geht es um die vielen Fragen rund um Urlaub und ein aktives Leben bei atopischer Dermatitis, die für Sie als PatientIn von Bedeutung sind. Was sind geeignete Urlaubziele bei atopischer Dermatitis? Wie pflege ich meine Haut im Urlaub? Was sollte ich beim Sport mit atopischer Dermatitis beachten? Worauf sollte ich vor und nach dem Schwimmen achten?

Wo Urlaub machen bei atopischer Dermatitis

Wie kann ein Urlaub die atopische Dermatitis beeinflussen und warum?

Ein Urlaub kann die Neurodermitis sowohl im Guten als auch im Schlechten beeinflussen. Meistens hat ein Urlaub positive Einflüsse, im Wesentlichen sind es drei Punkte, welche die Neurodermitis im Urlaub beeinflussen.

Der erste ist das Klima, denn wenn man in Regionen mit einer höheren Luftfeuchtigkeit reist, kann das den Hautzustand sehr positiv beeinflussen, da die Haut weniger trocken ist.

Das zweite ist das UV-Licht, dieses wirkt auf die Haut entzündungshemmend und juckreizlindernd. Diesen Effekt machen wir uns auch mittels Phototherapie in der dermatologischen Praxis zunutze. Hier nutzt man das UV-Licht des Sonnenlichts, damit sich die Neurodermitis bessert.

Der dritte Punkt ist die Stressreduktion im Urlaub. Viele Patienten mit Neurodermitis erleben eine Verschlechterung des Zustandes durch Stresssituationen, daher kann ein Urlaub den Hautzustand sehr positiv beeinflussen.

Was sollte ich bei atopischer Dermatitis beachten, bevor ich in den Urlaub fahre?

Bevor Sie in den Urlaub fahren, sollten Sie darauf achten, dass Sie ausreichend Medikamente und Cremes besorgen, damit Sie gut ausgestattet sind. Auch ein Notfallset oder Notfallmedikamente mit einer Cortison-Salbe sollten Sie dabei haben, falls Ihre Haut schlechter wird. Ein Desinfektionsmittel ist zusätzlich wichtig, da die Haut bei Neurodermitis zu bakteriellen Infektionen neigt.

Falls sie zu den Neurodermitikern gehören, die zu Virusinfektionen, wie Herpes neigen, würde ich auch zur Vorsorge ein Virusmittel besorgen. Wenn Sie eine Hyposensibilisierung machen, beispielsweise wegen einer Pollenallergie, ist es wichtig, dass man die Intervalle entsprechend anpasst, damit die nächste Impfung nicht unmittelbar in den Urlaub fällt.

Soll ich meine Haut weiter wie gewohnt pflegen, auch wenn die Beschwerden geringer sind?

Wenn sich Ihr Hautzustand im Urlaub verbessert, sollten Sie Ihre Basispflege trotzdem weiterhin durchführen. Die Basistherapie ist nämlich nicht nur eine Therapie, sondern auch eine Prophylaxe. Sie beugt vor, dass sich nicht wieder Ekzeme ausbilden.

Welches Klima ist bei atopischer Dermatitis besonders gut geeignet und warum?

Insbesondere das feuchte Klima und die Meeresluft eignen sich für Patienten, die an Neurodermitis leiden. Urlaubsziele am Meer sind bei Patienten mit Neurodermitis daher sehr beliebt.

Zu welcher  Jahreszeit sollte ich bei atopischer Dermatitis in den Urlaub?

Zu welcher Jahreszeit Sie mit Neurodermitis in Urlaub fahren, hängt davon ab, ob sie beispielsweise zusätzlich an einer Pollenallergie leiden. Man würde dann versuchen, schon bevor die Pollensaison in Österreich beginnt oder während der Pollensaison, diese Belastungen zu vermeiden und woanders hinzufahren, wo die Pollen noch nicht blühen.

Für Patienten, bei denen sich die Neurodermitis vor allem im Winter verschlechtert, kann es Sinn machen, im Winter in den Süden zu fliegen. Dort kann man der kalten und trockenen Luft des Winters entgehen und ein bisschen Sonne und Luftfeuchtigkeit tanken.

Welche Ferienziele und Aktivitäten im Urlaub sind bei atopischer Dermatitis zu empfehlen?

Grundsätzlich kann man nicht pauschal sagen, welche Aktivitäten mit Neurodermitis gut oder schlecht sind. Das ist individuell sehr unterschiedlich.

Im Prinzip wäre es gut, die Neurodermitis mit einer effektiven Behandlung so gut einzustellen, dass man mit seinen Aktivitäten nicht mehr eingeschränkt ist und sich das Urlaubsziel frei aussuchen kann.

Welche Ferienziele sollte ich bei atopischer Dermatitis eher vermeiden und warum?

Welche Ferienziele Sie mit Neurodermitis vermeiden sollten ist individuell sehr unterschiedlich. Wenn Ihre Neurodermitis beispielsweise durch Schwitzen schlechter wird, dann ist es vielleicht nicht ideal, in eine Großstadt in der Wüste zu reisen, wo die Luft trocken ist und man stark schwitzt. Wenn Sie an einer Pollenallergie oder Tierhaarallergie leiden, dann ist ein Urlaub am Bauernhof wahrscheinlich nicht das Richtige für Sie.

Wenn sie an einer Erdnussallergie leiden, dann sind Urlaubsziele in Asien wahrscheinlich ein bisschen bedenklich, da dort im Essen oft versteckt Erdnüsse vorkommen. Milbenallergikern würde ich nicht empfehlen, in ein Hotel zu fahren, das nur mit Teppichböden ausgelegt ist.

Wenn Sie aufgrund der Lufttrockenheit Probleme haben, kann auch ein Langstreckenflug bedenklich sein, da dort die Luft sehr trocken ist. Aufenthalte in Hotels, in denen es nur Klimaanlagen gibt und die Luft sehr trocken ist wären auch eher unpassend.

Was sind geeignete Reiseziele im deutschsprachigen Raum bei atopischer Dermatitis?

Wohin sie im deutschsprachigen Raum mit Neurodermitis reisen können, kann ich Ihnen leider nicht beantworten. Ich habe eine gute Freundin, die an Neurodermitis und Asthma leidet und der eine Aufenthalt an der Ostseeküste sehr gut getan hat. Insbesondere wenn man Asthma hat, würde ich Regionen empfehlen, in denen man Höhenluft einatmen kann.

Welche Arten von Kurorten und Heilbädern sind empfehlenswert mit atopischer Dermatitis?

In Österreich ist Bad Gleichenberg sehr bekannt. Insbesondere für die Sole-Phototherapie, die sich bei Patienten mit chronischen Hautkrankheiten und Neurodermitis gut anwenden lässt. Hier ist die Spezialisierung im Bereich der Hautkrankheiten gegeben.

Hier geht es zum Video-Interview: „Wo Urlaub machen bei atopischer Dermatitis”

Urlaub planen bei atopischer Dermatitis

Was sollte ich bei atopischer Dermatitis in den Urlaub mitnehmen?

Wenn Sie an Neurodermitis leiden, dann sollten Sie, wenn Sie in den Urlaub fahren, nicht vergessen, ausreichend Pflegeprodukte mitzunehmen, damit sie die Basistherapie weiterführen können. So sind Sie gut ausgerüstet, falls es im Urlaub doch zu einer Verschlechterung, einer Exazerbation der Neurodermitis kommen sollte. Dann hilft eine Cortison-Salbe, die Sie im Notfall verwenden können.

Wenn sie an Asthma leiden, sollten Sie entsprechende Asthmasprays mitnehmen. Desinfektionsmittel sind auch wichtig, da die Neurodermitis zu bakteriellen Superinfektionen neigt. Manche Patienten mit Neurodermitis neigen auch zu viralen Infektionen, wie Herpes, und sollten zusätzlich ein Virusmittel in den Urlaub mitnehmen.

Wie kann ich mich auf den Urlaub vorbereiten?

Im Vorfeld können Sie sich vorbereiten, indem Sie schauen, ob es an Ihrem Urlaubsort einen Arzt gibt und wie dieser erreichbar ist. Über die Pollenflugsituation können Sie sich gut im Internet informieren. Wenn Sie an schwerer Neurodermitis leiden ist es günstig, die Telefonnummer Ihres Hausarztes von zuhause zu haben. So können Sie im Notfall anrufen, um nach Ratschlägen zu fragen.

Wie finde ich im Ausland ÄrztInnen bzw. wer unterstützt mich im Ausland bei medizinischen Problemen?

Wenn meine Patienten schwerwiegende dermatologische Probleme im Ausland haben, dürfen Sie mich kontaktieren. Wir tauschen auch manchmal Bilder aus, sodass ich den Patienten meist auch über die Ferne gut über die Runden helfen kann.

Was sollte ich bei der Mitnahme von Medikamenten ins Ausland beachten?

Wenn bei Ihnen eine Biologika-Therapie durchgeführt wird, das sind Medikamente, die kühl gelagert werden müssen, dann müssen Sie diese in einer Kühlbox mitnehmen. Dafür brauchen Sie eine Bescheinigung, wenn Sie eine Fernreise machen.

Diese können Sie in einer Kühlbox im Flugzeug abgeben und kühl lagern lassen. Es gibt aber auch Biologika, die man zwei Wochen lang bei Raumtemperatur unter 25 Grad lagern kann, ohne sie kühlen zu müssen. Wenn sie sich nicht sicher sind, wie Sie hier vorgehen sollten hilft Ihnen sicher Ihr Arzt weiter.

Kann ich im Ausland rezeptpflichtige Medikamente erhalten?

Ob Sie im Ausland die richtigen Medikamente für Ihre Erkrankung erhalten hängt davon ab, wo Sie sind. Am vernünftigsten ist es, sich die nötigen Medikamente und Notfallmedikamente von zuhause mitzunehmen, damit Sie nicht auf einen Kauf im Ausland angewiesen sind.

Sollte ich vor Urlaubsantritt eine Reisekrankenversicherung abschließen?

Eine Reisekrankenversicherung ist meiner Meinung nach immer eine gute Sache, egal ob Sie an Neurodermitis leiden oder nicht. Man weiß nie, was einem im Urlaub trifft, ob die Neurodermitis besser oder schlechter wird. Prinzipiell macht das auch Sinn, wenn Ihre Medikamente sehr teuer sind.

Wie hängen Stress und atopische Dermatitis zusammen?

Unser Nervensystem hängt eng mit dem Immunsystem zusammen. Stresssituationen führen zu einer Aktivierung des Immunsystems und damit zu einer Verschlechterung von Entzündungen, einer Verschlechterung der Hautbarriere und einer Verschlechterung der physiologischen Hautflora. So kann Stress eine Verschlechterung der Neurodermitis herbeiführen, das geben auch die meisten meiner Patienten mit Neurodermitis an.

Was sollte ich vor dem Urlaub beachten, um einen möglichst stressfreien Urlaub zu haben?

Für einen stressfreien Urlaub kann ich Ihnen keine pauschalen Tipps geben. Das ist individuell unterschiedlich. Einer entspannt sich, wenn er ein Buch liest, der andere wenn er Sport macht und der Nächste, wenn er Freunde trifft. Aus meiner eigenen Erfahrung kann ich nur den Tipp geben, dass Sie nicht in Ihre beruflichen E-Mails schauen und versuchen, sich von der Arbeit loszulösen, auch wenn es manchmal schwer fällt.

Hier geht es zum Video-Interview: „Urlaub planen bei atopischer Dermatitis”

Sonne bei atopischer Dermatitis

Zu welcher Tageszeit sollte ich bei atopischer Dermatitis idealerweise in die Sonne gehen?

Es ist leichter zu sagen, wann Sie nicht in die Sonne gehen sollten. Das ist zwischen 11:00 und 15:00 Uhr, dann sollte man die Sonne insbesondere im Sommer oder im Süden meiden, da der Sonnenstand und die UV-Belastung dann am höchsten sind.

Die Sonne ist für manche Hauterkrankungen sehr förderlich, beispielsweise für die Schuppenflechte. Bei der Neurodermitis ist eine milde Sonneneinstrahlung meistens auch gut. Wenn die Haut der Sonne jedoch zu stark ausgesetzt ist und Sie einen Sonnenbrand bekommen, dann kann das die Neurodermitis sogar verschlechtern.

Sie sollten beachten, dass es auch im Schatten UV-Strahlung gibt. Ungefähr 50% der UV-Belastung, die Sie in der Sonne haben, haben Sie auch im Schatten. Die Sonne wird zusätzlich am Wasser reflektiert, wodurch eine höhere UV- Belastung zustande kommt.

Wie lange kann ich bei atopischer Dermatitis pro Tag in die Sonne gehen?

Wie lange Sie in die Sonne gehen können hängt einerseits davon ab, wo Sie sich befinden und andererseits was für einen Haut-Phototyp Sie haben, wie ob Sie blass und rothaarig sind oder eher ein dunkler Hauttyp. Das Wesentliche ist, dass ein Sonnenbrand vermieden werden sollte.

Was sollte ich bei atopischer Dermatitis nach der Zeit in der Sonne beachten?

Insbesondere wenn Sie an atopischer Dermatitis leiden, sollten Sie nach der Zeit in der Sonne Ihre Basispflege verwenden. Sie können auch After Sun Lotion verwenden, um die Haut rückzufetten.

Welche Sonnencreme eignet sich bei atopischer Dermatitis?

Welche Sonnencreme Sie bei Neurodermitis am besten verwenden, hängt davon ab, ob Sie noch andere Allergien haben, wie Allergien auf Inhaltsstoffe einer Sonnencreme. Es gibt sogar photoallergische Substanzen in Sonnencreme, die Kontaktallergien auslösen.

Manche Patienten sind auf Duftstoffe allergisch und sollten eher zu einer duftstofffreien Sonnencreme greifen. Oft sind die hautfreundlichen Präparate mit sensitiv oder antiallergen gekennzeichnet.

Wie und wie oft sollte ich bei atopischer Dermatitis Sonnencreme auftragen?

Prinzipiell sollte man Sonnencreme einmal am Tag, morgens in der Früh auftragen. Das Wesentliche ist jedoch die ausreichende Menge. Wenn man nicht ausreichend Sonnencreme verwendet, geht der Sonnenschutz sehr schnell zurück.

Wenn man nur die Hälfte der vorgesehenen Menge mit einem Lichtschutzfaktor 50 aufträgt, ergibt sich dadurch nur ein Lichtschutzfaktor von 7. Das ist eine hohe Wahrscheinlichkeit, dass man einen Sonnenbrand bekommt.

Wenn Sie untertags Sportarten betreiben, bei denen es zum Abrieb der Sonnencreme kommt oder oft ins Wasser gehen und sich abtrocknen, müssen Sie auch während des Tages die Sonnencreme nachcremen.

Welche und wie viel Kleidung sollte ich bei atopischer Dermatitis tragen, wenn die Sonne scheint?

Wenn es warm ist tragen Patienten mit Neurodermitis am liebsten leichte, luftige, Baumwollkleidung, auch Seide ist sehr angenehm für die Haut. Sie sollten tierische Wolle vermeiden, da durch diese eine Hautirritation auftreten kann.

Hier geht es zum Video-Interview: „Sonne bei atopischer Dermatitis”

Urlaub am Meer bei atopischer Dermatitis

Hilft Salzwasser bei atopischer Dermatitis?

Ich kann mich gut an eine Patientin erinnern, die eine schwere Neurodermitis mit aufgekratzten Läsionen hatte. Sie war der Überzeugung, dass ein Aufenthalt am Meer jetzt das Beste für Sie wäre. Das Meerwasser hat jedoch an diesen Hautstellen fürchterlich gebrannt und sie haben sich entzündet.

Das Meerwasser ist nur dann für die Haut förderlich, wenn keine offenen Stellen vorliegen.

Was sollte ich zum Strand mitnehmen?

Zum Schutz vor der Sonne sollten sie einen Sonnenschirm mit an den Strand mitnehmen, da das Sonnenbaden ohnehin schlecht für die Haut ist und Hautkrebs zur Folge haben kann.

Ein sauberes Handtuch ist wichtig, damit Sie sich nach dem Baden, egal ob im Pool oder im Salzwasser, auch wieder abduschen und abtrocknen können.

Was ist Barrierecreme und wann sollte ich sie auftragen?

Ein wesentliches Kennzeichen der Neurodermitis ist der Hautbarrieredefekt. Das bedeutet, dass die Haut bei der Neurodermitis nicht ganz dicht ist, sodass mehr Feuchtigkeit austreten kann und diese austrocknet. Es können auch Schadstoffe in die Haut gelangen und mit dem Immunsystem in Kontakt treten. Darauf kann eine Überreaktion des Immunsystems folgen.

Damit die Hautbarriere wieder dicht wird, verwendet man eine Hautbarriere-Creme. Das sind Salben, welche die Fette der Haut ersetzen und bewirken, dass die Feuchtigkeit nicht verloren geht und irritative Stoffe nicht in die Haut hineingelangen. Diese Basispflege sollten Sie in der Früh und am Abend verwenden.

Wie pflege ich meine Haut nach dem Schwimmen?

Nach dem Schwimmen pflegen Sie Ihre Haut mit der Basispflege, wie es Ihr Hautarzt Ihnen verordnet hat. Nach dem Schwimmen, egal ob im Salzwasser oder im Pool, empfiehlt es sich, die Haut mit Süßwasser abzuduschen.

Welche Rolle spielt Schweiß bei atopischer Dermatitis?

Die individuellen Triggerfaktoren, die Auslöser einer Ekzem Reaktionen, sind sehr unterschiedlich. Manche Patienten geben an, dass Schwitzen zu einer Verschlechterung des Hautzustandes und zu vermehrtem Juckreiz führt. Hier ist es angebracht Kleidung zu tragen, die luftig, leicht und angenehm zu tragen ist und unter der man nicht schwitzt.

Kann ich bei atopischer Dermatitis im gechlorten Pool schwimmen?

Mit atopischer Dermatitis können Sie auch im gechlorten Pool schwimmen gehen. Sie sollten jedoch beachten, dass Sie sich nach dem Baden mit Süßwasser abduschen.

Wie kann ich herausfinden, ob ich ein mückenabweisendes Mittel gut vertrage?

Ob sie ein mückenabweisendes Mittel gut vertragen oder nicht, können Sie an einem kleinen Hautareal testen. Die empfindliche Haut der Unterarm- oder Oberarm-Innenseite ist dafür gut geeignet. Wenn Sie eine Hautrötung bekommen, zeigt es eine mögliche Hautirritation durch dieses Mittel an.

Wirklich hautfreundliche Repellentien gibt es leider nicht. Sie können nur auf entsprechende Kleidung, wie lange Kleidungsstücke am Abend oder auch Moskitonetze zurückgreifen.

Hier geht es zum Video-Interview: „Urlaub am Meer bei atopischer Dermatitis”

Körperlich aktiv im Urlaub bei atopischer Dermatitis

Wie sollte ich mich in den Bergen vor zu viel Sonne schützen?

Die UV-Belastung in den Bergen sollte man nicht unterschätzen. Da es dort nicht so warm ist, beachtet man die Sonneneinstrahlung weniger. Wichtig ist es auch hier an die Sonnencreme zu denken, eine Kappe aufzusetzen und eine Sonnenbrille zu verwenden.

Für welche PatientInnen eignet sich Urlaub in den Bergen besonders und warum?

Ein Urlaub in den Bergen eignet sich vor allem für Asthmatiker gut. Es gibt aus diesem Grund auch zahlreiche Luftkurorte. Man fängt erst heute an zu verstehen, warum sich das Asthma in der Höhenluft verbessert.

Da spielen verschiedene Faktoren eine Rolle, zum Beispiel die verminderte Allergenbelastung, die UV-Strahlung und der Sauerstoffmangel, der offenbar zur Folge hat, dass Entzündungsprozesse in der Lunge abgemildert werden.

Kann der Urlaub in den Bergen auch meine Beschwerden zuhause lindern?

Ein Urlaub in den Bergen kann eine nachhaltige Wirkung haben. Asthmatiker, die an der Höhenluft Urlaub gemacht haben, profitieren oft noch monatelang nach dem Urlaub, im Hinblick auf Ihre asthmatischen Symptome, davon.

Auch eine Neurodermitis, die sich im Zuge einer Stressreduktion, im Rahmen des Urlaubs verbessert, kann anhaltende Wirkungen haben.

Welche Sportarten eignen sich bei atopischer Dermatitis, welche weniger und warum?

Sport sollte Ihnen in erster Linie Freude bereiten. Wenn Sie Freude am Sport haben und so Stress abbauen können, dann wird Ihnen der Sport hilfreich für die Neurodermitis sein. Prinzipiell kann man Wege finden, die Neurodermitis so zu behandeln, dass Sie die Sportarten, die Ihnen Freude machen, auch ausüben können.

Darf ich bei einem akuten Entzündungsschub Sport treiben?

Wenn die Haut stark entzündet ist, macht Bewegung den Patienten mit Neurodermitis keinen Spaß, da es wirklich zu Schmerzen führt. Ab welchem Zeitpunkt man wieder mehr Sport machen kann, wenn sich der Hautzustand verbessert, sagt einem meistens der eigene Körper.

Was sollte ich bei Allergien wie z.B. Pollenallergie beachten, um Beschwerden beim Sport zu vermeiden?

Wenn Sie an einer Pollenallergie leiden, sollte man diese entsprechend behandeln. Hier gibt es Möglichkeiten einer symptomatischen Behandlung, aber auch kausale Behandlungen, eine Behandlung der Ursache mittels einer Hyposensibilisierungsbehandlung. Dadurch werden die Symptome der Pollenallergie verbessert und sie kann nicht weiter fortschreiten, sodass sich keine asthmatischen Symptome entwickeln.

Wenn Sie an einer Pollenallergie leiden und trotzdem im Freien Sport machen wollen, dann eignen sich Sportarten, die man im Wald ausführen kann, wie Laufen oder Radfahren. Dort ist die Pollenbelastung sehr gering.

Was sollte ich beim Sport dabei haben?

Achten Sie beim Sport darauf, egal ob Sie an Neurodermitis leiden oder nicht, dass Sie ausreichend Sonnenschutz verwenden und genügend trinken. Wenn Sie stark verschwitzt sind, kann es dem Hautzustand gut tun, wenn Sie Wechselkleidung dabei haben.

Welche Kleidung sollte ich beim Sport tragen?

Die Kleidung, die sie beim Sport tragen sollte auf jeden Fall angenehm zu tragen sein und ein weiches Material haben, das nicht auf der Haut scheuert. Bereits geringe Reizungen der Haut können zu einem Ekzem führen. Hilfreich ist es auch die Zettel aus der Kleidung herauszuschneiden, damit keine Hautirritationen auftreten.

Was sollte ich beim Duschen nach dem Sport beachten?

Beim Duschen nach dem Sport empfiehlt es sich, keine herkömmliche Seife zu verwenden, denn diese zerstört den Säureschutzmantel der Haut und saugt die Fette aus dieser heraus. Für sensible Haut gibt es geeignete Syndets oder Duschöle.

Beachtenswert ist jedoch, dass Sie die Haut nach dem Duschen trotzdem mit der Basispflege eincremen. Denn die Verwendung der Pflege lässt sich durch Bade- oder Duschzusätze leider nicht ersparen.

Hier geht es zum Video-Interview: „Körperlich aktiv im Urlaub bei atopischer Dermatitis”

Geprüft OA Dr. Martin Zikeli: Stand Mai 2022 | Quellen und Bildnachweis

Die Kurse sind kein Ersatz für das persönliche Gespräch mit Ihrer Ärztin/Ihrem Arzt, sondern ein Beitrag dazu, PatientInnen und Angehörige zu stärken und die Arzt-Patienten-Kommunikation zu erleichtern.